12.08.2016 10:23 Uhr

Terrorvorwurf: Şükür per Haftbefehl gesucht

Hakan Şükür bekommt in seinem Heimatland Probleme
Hakan Şükür bekommt in seinem Heimatland Probleme

Der ehemalige türkische Nationalspieler Hakan Şükür wird in seinem Heimatland nach dem gescheiterten Putsch per Haftbefehl gesucht. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur "Anadolu".

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen demnach vor, "Mitglied einer bewaffneten Terrorgruppe" unter Fethullah Gülen zu sein. Der in den USA lebende Prediger soll nach Darstellung der türkischen Regierung Drahtzieher des misslungenen Umsturzversuchs des Militärs vom 15. Juli gewesen sein, bestreitet seine Verwicklung jedoch.

Neben Şükür soll laut "Anadolu" auch ein Haftbefehl gegen seinen Vater Selmet vorliegen. Şükür selbst wurde weder in seinem Haus in Istanbul, noch in Sakarya gefunden. Der "Bulle vom Bosporus" hat angeblich bereits im vergangenen Jahr zusammen mit seiner Familie das Land verlassen und wird derzeit in den USA vermutet. Im vergangenen Februar ging die türkische Justiz wegen angeblich beleidigender Aussagen über Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gegen den berühmtesten Fußballer des Landes vor.

Für die Regierungspartei AKP saß der Rekordtorschütze der türkischen Nationalmannschaft im Parlament der Provinz Istanbul. Ende 2013 trat Şükür jedoch im Streit aus der Partei aus. In seiner Begründung warf Sükür der AKP "feindliche Schritte" gegen den Anhängerschaft der Gülen-Bewegung vor. Şükür hat seine Sympathien für den Prediger stets öffentlich bekundet. "Seit mehr als 20 Jahren kenne und liebe ich die Gülen-Bewegung", sagte Şükür bei seinem Parteiaustritt weiter.

Während seiner Profikarriere kickte Şükür unter anderem für Galatasaray Istanbul und Inter Mailand.