26.08.2016 08:36 Uhr

Müller: "Pep war in seiner eigenen Welt"

Müller (Mitte), wie immer gut gelaunt zwischen Lewandowski (l.) und Ribéry (r.)
Müller (Mitte), wie immer gut gelaunt zwischen Lewandowski (l.) und Ribéry (r.)

Thomas Müller ist überzeugt, dass die Bayern nicht alleine vornweg marschieren, hat eine spezielle Sichtweise auf die Arbeit von Pep Guardiola und freut sich inbesondere über einen bestimmten Bayern-Transfer. 

Eines ist für den Müller klar: Er möchte immer gewinnen. Um den jeweiligen Titel geht es ihm gar nicht so, gibt er im Interview mit der "Bild" zu, er möchte schlichtweg Wettbewerbe gewinnen. "Es nervt einen einfach, wenn jemand vor einem steht. Man will die anderen hinter sich lassen", sagte er gegenüber der Boulevard-Zeitung.  

Ob die Liga in der kommenden Saison spannender wird, vermag der Angreifer nicht zu sagen. "Ich als Spieler von Bayern bin aber nicht für die Spannung zuständig." Das letzte Jahr sei aber aus seiner Sicht spannend genug gewesen, der FCB habe die Dortmunder immer im Rücken gespürt. Und auch für die neue Spielzeit glaubt er nicht, dass es einen Alleingang geben wird: "Es hat bis jetzt immer eine Mannschaft gegeben, die uns Schwierigkeiten macht."

Aus Sicht des 25-Jährigen könnte der BVB definitiv einer der größeren Rivalen werden: "Die Neuzugänge sind gut integriert, sie haben Qualität geholt, junge Spieler mit viel Talent. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sie jetzt wegbrechen."

"Das war positiv verrückt"

Dass Mario Gomez wieder in der Bundesliga spielt, freut den Weltmeister. Das "ist ein cooler Transfer für Wolfsburg. Er ist immer noch hungrig." Was Müllers ehemaliger Trainer, Pep Guardiola außerhalb der höchsten deutschen Spielklasse macht, verfolgt der 27-Jährige zwar - "ich schaue schon hin, was passiert bei City, was passiert bei ManU, neue Trainer, wie machen die sich" - Kontakt hat er aber keinen mehr zum Star-Coach.

Sein neuer Trainer, Carlo Ancelotti, habe etwas mehr Nähe zu den Spielern als sein Vorgänger, betont Müller. "Pep war schon so ein bisschen in seiner eigenen Welt, weil er den ganzen Tag überlegte: Wie kann ich den Spieler in einer Spielsituation noch zwei, drei Meter verschieben, um eine perfekte Lösung zu finden? Das war positiv verrückt."

Der Italiener habe sich schon sehr an die bayerische Kultur gewöhnt. "Er hat zu mir gesagt, dass er Brezn sehr gut findet, die schmecken ihm." Außerdem sei der Humor des 57-Jährigen besonders: "Ich glaube, er kann schon mal einen Spruch fallen lassen, verzieht dann aber keine Miene. Das ist ganz witzig."

"Nach oben nie Grenzen"

Mit Neuzugang Mats Hummels verbindet Müller die Leidenschaft für das Schafkopf-Spielen. Es gab schon einige Runden auf Auswärtsfahrten. "Deshalb ist das wirklich ein Highlight in der Transfer-Politik des Vereins. Mats war ein Volltreffer. Wir hatten im Bus schon sehr viel Spaß." 

In Robert Lewandowskis 30-Tore-Wette möchte der Angreifer nicht einsteigen. "Im Zweifelsfall dürfte ich ihm dann ja irgendwann nicht mehr auflegen, um nicht zu verlieren. Da wird sich jemand anderes finden." Er selbst möchte gern wieder 20 Treffer erzielen oder mehr und betont: "Ich setze mir nach oben nie Grenzen. Am wichtigsten ist für mich aber der Team-Erfolg, weil ich dann in Ruhe schlafen kann."

Ob durch die Rückkehr von Uli Hoeneß die vielzitierte "Abteilung Attacke" zum FC Bayern zurückkehrt, lässt Müller offen: "Da lassen wir uns überraschen..."