28.08.2016 14:36 Uhr

Bartels: 'Trainer-Raus'-Rufe helfen nicht

Das Verhalten einiger Fans schmeckte Fin Bartels nicht
Das Verhalten einiger Fans schmeckte Fin Bartels nicht

Erst das peinliche Pokal-Aus in Lotte, dann die 0:6-Schlappe beim Rekordmeister: Es macht sich Unmut breit bei den Werder-Fans. Fin Bartels kann das nicht ganz nachvollziehen und fordert Einigkeit.

Darf man nach zwei deftigen Schlappen in Folge seinen Unmut zeigen? Ja, sagt Bartels, wehrt sich aber entschieden gegen die Art und Weise, wie einige Fans Mannschaft und Trainer-Team kritisierten. "Dass nach dem ersten Spiel in Lotte 'Trainer raus!' gerufen wird, kann ich null nachvollziehen." Auch in München war diese Forderung aus Teilen der Anhängerschaft zu vernehmen.

Noch in der letzten Saison hatten die Bremer Fans unter dem Motto "This is Osterdeich" und mit ihrer "Green-White Wonderwall" auf sich aufmerksam gemacht, weil sie ohne Pfiffe oder Rufe ihr Team auch in schwierigsten Phasen bis zum Klassenerhalt unterstützten. Bartels wundert sich, wo diese Einstellung hin ist: "Wir haben vergangene Saison mit den Fans das Ruder rumgerissen. Wir waren eine Einheit. Und dann finde ich solche Rufe nicht hilfreich."

"Müssen den Kopf hochkriegen"

Dabei sah es zuerst so gut aus. Durch die Verpflichtung von Max Kruse war eine Aufbruchstimmung an der Weser zu spüren, von der nun nichts mehr übrig geblieben ist, die Nerven liegen blank. Das weiß auch der 29-Jährige: "Aus der positiven Grundstimmung, die auch durch die Verpflichtung von Max kam, ist eine negative Grundstimmung geworden."

"Es wird die Hauptaufgabe der nächsten Wochen sein, diese Stimmung möglichst weit von uns weg zu kriegen", bemüht sich Bartels seine Gedanken zu ordnen, und schließt an: "Egal, was die Presse schreibt. Wir müssen den Kopf hoch kriegen." Zeit dafür ist genug vorhanden. Erst in zwei Wochen geht es zuhause gegen den FC Augsburg weiter. Auch wenn Sportvorstand Frank Baumann dem Ukrainer zuletzt eine Job-Garantie gab: Für den Coach - und auch das Team - ist die Partie gegen die Fuggerstädter schon eine Art Endspiel. Das weiß Viktor Skripnik auch selbst: "Der zweite Spieltag ist schon ein Finale."