02.10.2016 10:16 Uhr

Köln: Stöger dämpft, Hoeneß lobt

Uli Hoeneß (roter Schal, mittig) lobt den 1. FC Köln
Uli Hoeneß (roter Schal, mittig) lobt den 1. FC Köln

Für den 1. FC Köln läuft es derzeit sehr gut. Trotz des 1:1 in München bremst Trainer Peter Stöger aber die Euphorie.

Die pinke Lederhose kam nicht zum Einsatz. Während ein Großteil seiner Spieler das überraschende 1:1 (0:1) beim FC Bayern auf dem Oktoberfest ausgiebig feierte, verzichtete Kölns Trainer Peter Stöger auf einen Wiesn-Besuch. Es bestehe ohnehin die Gefahr, dass ihm die extravagante Hose dort abhanden komme, scherzte der Österreicher.

Stöger hat momentan gut lachen, nachdem der FC seine Serien sogar beim übermächtigen Rekordmeister ausbaute und den Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga festigte. Längst feiern die Kölner nach dem starken Saisonstart vorgezogenen Karneval. Auch Stöger genießt den Augenblick und ist "sehr zufrieden". Doch in (Europacup-)Euphorie verfällt der 50-Jährige deshalb noch lange nicht.

"Wir müssen vorsichtig sein. Wir wissen, dass wir ein außergewöhnliches Jahr brauchen, um ein Stück weiter nach oben rücken zu können. Aber da müssen auch andere Mannschaften ihr Potenzial nicht abrufen", mahnte Stöger nach dem beachtlichen Ergebnis in München und fügte an: "Wir tun gut daran, uns auf unsere Leistung zu konzentrieren. Das ist schwer genug. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt."

Köln hat Erfahrung gesammelt

Derzeit kommt eine ganze Menge dabei heraus. Der FC blieb auch im elften Spiel in Serie ungeschlagen, zum neunten Mal zudem auswärts. Dies nötigt auch Uli Hoeneß Respekt ab. "Ich finde, dass dort hervorragende Arbeit geleistet wird in Köln", sagte der alte und wohl auch neue Bayern-Präsident schon vor dem Spitzenspiel bei "Sky".

Die Gründe für den Aufschwung liegen für Stöger auf der Hand. "Die Spieler haben mehr Bundesliga-Erfahrung, sind routinierter, abgebrühter. Sie können auch mit Rückschlägen, selbst mit ersten Halbzeiten wie in München, besser umgehen", betonte der FC-Coach.

Ein Sieg des FC wäre des Guten zu viel gewesen

In der Allianz Arena sah es in der Tat 45 Minuten lang nicht nach einem Kölner Punktgewinn aus. "Die erste Halbzeit war von der Art und Weise enttäuschend. Da haben wir viel zu wenig gemacht", monierte Stöger. 0:1 lag sein Team nach dem Gegentreffer durch Joshua Kimmich (40.) völlig verdient zurück.

Erst nach der Pause agierten die Kölner mutiger und vor allem sehr effektiv. Anthony Modeste nutzte gleich die erste Chance zum Ausgleich (63.). Simon Zoller verpasste in der Nachspielzeit bei einem Alleingang sogar noch die große Siegchance. Doch dies wäre bei 5:27 Torschüssen, drei Aluminium-Treffern der Bayern und nur 32 Prozent Ballbesitz dann doch etwas zuviel des Guten gewesen.