07.10.2016 11:11 Uhr

Kosovo nach verpatzter Premiere verärgert

Der Kosovo sah gegen Kroatien kein Land
Der Kosovo sah gegen Kroatien kein Land

Die sportlich völlig missglückte "Heim"-Premiere ließ bei der Nationalmannschaft des Kosovo erst gar keine Feierstimmung aufkommen. "Wir sind sehr verärgert, es tut uns sehr leid", sagte Mittelfeldspieler Fanol Perdedaj nach dem 0:6-Heimdebakel in der WM-Qualifikation gegen Kroatien: "Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind, aber wir waren von Anfang an nicht wach genug."

Dabei hatte sich das jüngste FIFA-Mitglied in seinem ersten offiziellen Heimspiel so viel vorgenommen, auch wenn die Partie in Shkoder in Albanien stattfand. Im Kosovo erfüllt kein Stadion die Mindestvorgaben des Weltverbandes. Doch nach dem respektablen 1:1-Remis zum Auftakt in Finnland entpuppte sich Kroatien als eine Nummer zu groß. Vor allem den Dreifach-Torschützen Mario Mandžukić (6., 24. und 35.) bekamen die überforderten Kosovaner überhaupt nicht in den Griff.

Blick nach vorne

"Es war ein schweres Spiel. Kroatien ist ein starkes Team und kann aus jeder Position ein Tor schießen", sagte Kosovo-Trainer Albert Bunjaki: "Wir müssen das Spiel analysieren und sehen, wo wir uns verbessern müssen." Auch Perdedaj richtete den Blick nach vorne: "Wir müssen jetzt auf das Spiel gegen die Ukraine schauen."

Das Partie am Sonntag hat eine politisch deutlich stärkere Brisanz als die Begegnung gegen Kroatien. Die Ukraine, die beim 2:2-Remis in der Türkei eine 2:0-Führung aus den Händen gegeben hat, will ihr Heimspiel nicht zu Hause austragen, weil die politische Führung die Unabhängigkeit des jungen Balkanstaates nicht anerkennt. Stattdessen wird die Begegnung in Krakau angepfiffen.

Keine schöne Situation, aber noch größer wäre das Problem im Falle einer erfolgreichen WM-Qualifikation des Kosovo: Auch WM-Gastgeber Russland erkennt das Land nicht an.