07.10.2016 12:45 Uhr

Auf der Trage! "Superman" flieht vor Polizei

Enner Valencia sorgte für Aufsehen
Enner Valencia sorgte für Aufsehen

Ungewöhnliche Bilder gab es während der WM-Qualifikationspartie zwischen Ecuador und Chile (3:0) am Donnerstag: In einem Handy-Video sieht man den schnellen Abtransport des scheinbar verletzten ecuadorianischen Nationalspielers Enner Valencia. Es ist jedoch keine normale Auswechslung, denn der 26-Jährige, Spitzname "Superman", wird nicht nur von Sanitätern begleitet.

Stattdessen verfolgt auch eine immer größer werdende Schar Polizisten das Golfcart in Richtung Katakomben. Die Beamten haben offenbar die Absicht, den Stürmer festzunehmen.

Der Grund laut lokalen Medien: Valencia schuldet der Mutter seiner fünfjährigen Tochter Unterhalt in Höhe von rund 17.000 Euro. Deshalb war die Polizei bereits am Mittwoch auf dem Trainingsgelände der Nationalmannschaft Ecuadors vorstellig worden. Die Verhaftung des dreifachen WM-Torschützen von 2014 war jedoch wegen eines Formfehlers gescheitert.

Die ganze Story ist mittlerweile öffentlich ein großes Thema. Der Anwalt der Mutter äußerte sich ungehalten und warf den Beamten vor, dass sie "der Aufforderung zur Verhaftung nicht nachgekommen sind. Wenn sie sagen, dass dieser Mann so viel verdient, warum kann er dann der Mutter seines Kindes keinen Unterhalt zahlen?".

Auch vor dem Spiel gegen Chile soll Valencia erneut von den Beamten auf die Vorwürfe angesprochen worden sein. Dennoch stand der Profi vom englischen Erstligisten FC Everton für seine Mannschaft von Anfang an auf dem Platz.

Der Angreifer hatte sich in der 82. Minute wegen angeblicher Atemprobleme auswechseln lassen. Anschließend war er zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Danach fehlte jede Spur von ihm. Inzwischen soll der Haftbefehl gegen Valencia allerdings mit Hilfe seiner Anwälte außer Kraft gesetzt worden sein.