08.10.2016 22:36 Uhr

DFB-Elf lässt Tschechien keine Chance

Thomas Müller trifft zweimal gegen Tschechien
Thomas Müller trifft zweimal gegen Tschechien

Der Weltmeister müllert sich weiter zur WM: Angeführt vom erneuten Doppel-Torschützen Thomas Müller hat Deutschlands Nationalmannschaft einen weiteren großen Schritt zur WM 2018 gemacht. Durch das 3:0 (1:0) gegen Tschechien in Hamburg feierte die stark aufspielende Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nach einer weiteren Demonstration der Stärke den zweiten souveränen Sieg im zweiten Spiel.

Müller (13./65.) war dabei war wie schon beim 3:0 zum Auftakt in Norwegen gleich zweimal erfolgreich, dazu traf Toni Kroos (48.). Das Ergebnis spiegelt die Überlegenheit nur unzureichend wider, das DFB-Team dominierte den Weltranglisten-33. nämlich nach Belieben und ließ bei einer dominanten und konzentrierten Vorstellung allenfalls erneute Schwächen im Abschluss erkennen.

DFB-Team begeistert die Hamburger Fans

Die 51.299 Zuschauer im ausverkauften Volksparkstadion riss der EM-Halbfinalist dennoch mit: In den letzten 20 Minuten feierten die vom Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV zuletzt wenig verwöhnten Fans das Team euphorisch.

Mit sechs Punkten und noch ohne Gegentor führt Deutschland die Tabelle der Gruppe C nach zwei Spielen aber souverän an. Am Dienstag erwartet das Löw-Team in Hannover EM-Teilnehmer Nordirland (ab 20:45 Uhr) - gegen die drei wohl stärksten Gegner hat der Weltmeister danach schon je einmal gespielt.

Gündoğan meldet sich zurück - DFB-Elf mit Schwung vor dem Tor

Zudem feierte İlkay Gündoğan am Samstag sein Comeback nach fast einem Jahr: Eine Viertelstunde vor Schluss kam der Mittelfeldspieler von Manchester City, der zuletzt am 13. November 2015 beim von den Terroranschlägen in Paris überschatteten 0:2 in Frankreich das DFB-Trikot getragen hatte, für Kroos.

Nach schwungvollem Beginn nutzte der Münchner Müller gleich die erste echte Chance der deutschen Auswahl und setzte damit Löws Forderung nach mehr Entschlossenheit im Angriff um. Mats Hummels hatte den Angriff, der zum Tor führte, eingeleitet, über Mario Götze und Mesut Özil gelangte der Ball zu Müller, der aus elf Metern eiskalt vollstreckte.

Danach war der Weltmeister gegen harmlose Tschechen bemüht, sofort nachzulegen. Julian Draxler und erneut Müller (23./25.) scheiterten nur knapp. Löw hatte seine Mannschaft vor seinem 140. Länderspiel, mit dem er am 1974er-Weltmeister Helmut Schön vorbeizog, ermahnt, im Falle einer Führung auf das zweite Tor zu drängen - und das Team um neun Helden von Rio mit Rückkehrer Boateng tat dies vehement.

Bayern-Duo glänzt aus der Abwehr heraus

Hummels und Boateng bauten das Spiel mit ihren gefürchteten, punktgenauen Pässen nach vorne immer wieder mustergültig auf. Dabei suchten sie nicht nur die sehr hoch stehenden Außenverteidiger Joshua Kimmich und Jonas Hector, sondern bisweilen auch den direkten Weg in die Spitze. Dort gab Özil den ebenso umsichtigen wie ideenreichen Regisseur, der das Spiel schnell zu machen verstand.

Tschechien hielt mit Härte und Kampfkraft dagegen, hatte in der Offensive aber so gut wie keine Aktion. Stattdessen hatte Götze nach Doppelpass mit Müller alleine vor Torhüter Tomáš Vaclík die Gelegenheit zum 2:0, doch der WM-Held schoss vorbei (31.).

Kurz nach der Pause sorgten Kroos dann für die Vorentscheidung: Kimmich zog nach schönem Solo von der Seite nach innen, legte ab und der Stratege von Real Madrid war mit einem Flachschuss aus 18 Metern erfolgreich.

Özil verpasst eigenen Treffer - Neuer sofort zur Stelle

Auch danach hatte der Favorit das Spiel jederzeit im Griff: In der 58. Minute hatte Özil das dritte Tor auf dem Fuß, doch nach schöner Vorarbeit von Draxler fälschte Tscheche Tomáš Sivok den Schuss des Spielmachers im letzten Moment aufs Tornetz ab. Die beste Chance der Gäste entschärfte Manuel Neuer gegen Bořek Dočkal in der 63. Minute.

Die letzten Zweifel am Erfolg beseitigte dann erneut Müller, der nach eine flache Hereingabe von Hector aus kurzer Distanz verwertete. Der Rest war nur noch Jubel: Eine La Ola nach der anderen lief durch das Volksparkstadion.