09.10.2016 22:45 Uhr

Türkei am Boden, Ex-Wolf lässt Italien zittern

Emro Mor und Co. können in Island einfach nicht gewinnen
Emro Mor und Co. können in Island einfach nicht gewinnen

Zwischen Serbien und Österreich geht es hin und her, die Türkei kann in Island nicht gewinnen, Spanien tut nur das Nötigste, Irland auch und ein ehemaliger Wolfsburger schockt die Azzurri kurzzeitig. Die Spätspiele des WM-Quali-Sonntags im Überblick:

"So einfach kann Fußball sein!", werden die Serben gedacht haben und "so einfach kann Fußball sein?", werden sich die Fans der österreichischen Nationalelf gefragt haben, als Aleksandar Mitrović einen Querpass des völlig ungedeckten Dušan Tadić in der sechsten Minute des WM-Quali-Vergleichs der beiden Teams an ÖFB-Keeper Ramazan Özcan vorbei ins Tor schob. 

Wenig später sorgte Mitrović dann wieder für Gefahr im Strafraum, befand sich allerdings vor seinem eigenen Schlussmann, als der Ball von dem Eröffnungstorschützen vor die Beine von Marcel Sabitzer fiel und der Leipziger eiskalt ausglich (15.). Von seinem Fauxpas angestachelt, dauerte es allerdings lediglich bis zur 23. Minute, bis Mitrović nach Flanke von Tadić zur neuerlichen Führung einnickte. Der zweite Abschnitt wurde von vielen hitzigen Duellen geprägt, ehe Marc Janko einen abgewehrten Junuzović-Schuss zum Ausgleich abstaubte (62.).

Ein besseres Ergebnis versemmelte den Österreichern allerdings die Defensive um die Deutschland-Legionäre Hinteregger, Dragović und Klein, die den Serben in der 74. Minute den Siegtreffer durch Tadić ermöglichten. Serbien und Irland führen die Gruppe D an, Wales ist mit fünf Punkten Dritter, Österreich mit vier Zählern nur Vierter.

Mazedonien reichen Minute - beinahe

Eine frühe Eröffnung des Torreigens hätte es auch in Skopje geben können: Das Spiel zwischen Mazedonien und Italien steckte noch in den Kinderschuhen, da zappelte das Leder bereits im Netz der Hausherren. Italiens Antonio Candreva stand allerdings im Abseits. Torino-FC-Knipser Andrea Belotti machte es wenig später besser und brachte den Favoriten sehenswert in Führung (24.). Kurz vor der Pause hätte Giacomo Bonaventura nachlegen können, köpfte den Ball aber haarscharf über den Querbalken.

Wie aus dem Nichts stellten die Mazedonier das Geschehen im zweiten Abschnitt dann völlig auf den Kopf: Palermos Ilija Nestorovski glich in der 57. aus, der Ex-Wolfsburger Ferhan Hasani drehte kurz darauf die Partie (59.). Ciro Immobile ließ die Kicker vom Stiefel mit einem Doppelpack (75./ 90.) allerdings noch aufatmen.

Ein gutes Pferd springt...

Im Fernduell mit den Azzurri trat Spanien derweil in Albanien an, um sein 56. WM-Quali-Spiel in Folge nicht zu verlieren (letztmals im März 1993 gegen Dänemark). Das Starensemble der Iberer zeigte dabei von Beginn an Ballbesitzfußball der Extraklasse, vergaß jedoch ein wenig das Kreieren von Chancen. Wenn die Furia Roja sich dann doch mal ein Herz fasste, war Albaniens Keeper Etrit Berisha auf dem Posten.

Das änderte sich in der 54. Minute, als ausgerechnet ein Fehler Berishas das 1:0 durch Diego Costa einleitete. Danach brachen alle Dämme und der kurz zuvor eingewechselte Nolito traf zum 2:0-Endstand (63.).

Mit jeweils sieben Zählern haben Spanien und Italien aktuell die beste Ausbeute im Gruppe G, dahinter lauern Albanien und Israel (6).

Meister der ersten fünf Minuten

Und wieder mal das Thema "frühes Tor": Mit einem solchen stellte Shane Long die Weichen für die Iren in Moldau auf Sieg. Der Southampton-Kicker schnappte sich nach 120 Sekunden einen Traumpass von Wes Hoolahan und traf zum 1:0 für die Boys in Green. Übrigens: Im Jahr 2016 haben die Iren bereits vier Treffer in den ersten fünf Spielminuten erzielt. Bestwert aller UEFA-Mitglieder.

So aufmerksam die Iren zu Beginn offensichtlich sind, so sehr schluderten sie in den letzten Sekunden der ersten Halbzeit. Ein Umstand, den Igor Bugaev nutzte, um auszugleichen. Die Iren rissen das Spielgeschehen im zweiten Durchgang allerdings wieder an sich und gewannen durch Treffer von James McLean (69./ 76.) mit 3:1. 

In Island sollte es hingegen bis zur 42. Minute dauern, ehe Teddy Bjarnason das Leder unter großer Hilfe der Türken ins Tor bugsierte. Der Schuss, den er von der Strafraumgrenze zündete, wurde vom Kopf des Leverkuseners Toprak unhaltbar ins Tor abgefälscht. Damit nicht genug: Sekunden nach dem Schock erhöhte Augsburgs Finnbogason auf 2:0 (44.). Die Türken fanden auch in Halbzeit zwei kaum statt, Island verpasste einen höheren Sieg. Damit liegen die EURO-Helden von der kleinen Insel nun gleichauf mit den Kroaten (sieben Punkte) an der Spitze, für die Türkei ist die WM hingegen schon in weitere Ferne gerückt. In Island konnten die Türken übrigens noch nie gewinnen (ein Remis, fünf Niederlagen).