15.10.2016 19:01 Uhr

Stimmen: "Eins in die Fresse gekriegt"

Nicht nur Müller hat es an diesem Spieltag hart erwischt
Nicht nur Müller hat es an diesem Spieltag hart erwischt

Zwei verschossene Elfmeter in Gladbach, eine Rote Karte für den HSV, die schwere Verletzung von Schalkes Embolo, das erste Tor eines Schützen aus Gambia und ein FC Bayern, der in Frankfurt nur ein Unentschieden erreicht. Die Bundesliga hatte einiges zu bieten. Hier sind die Stimmen zu den Spielen des Samstags.

Eintracht Frankfurt - Bayern München

Niko Kovač (Trainer Eintracht Frankfurt): "Meine Mannschaft hat über 90 Minuten das gezeigt, was ich erwarte und was sie zeigen muss. Sie hat so viele Chancen herausgespielt, das konnte sie selbst nicht glauben. Sie hat sich dann selbst belohnt. Überrascht bin ich eigentlich nicht."

Timothy Chandler: "Am Ende ist der Punkt okay, wir haben mit zehn Mann den Ausgleich gemacht. Aber da wäre mehr drin gewesen."

Bastian Oczipka: "Wir haben heute gegen die Bayern so viele Chancen gehabt wie noch nie. Die Bayern schwächeln momentan ein bisschen. Wir haben es gut gemacht und ihnen ein wenig den Schneid abgekauft."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Wir haben nicht gut gespielt und eine schlechte Einstellung gezeigt. Wir haben die ersten 45 Minuten geschlafen, das ist in jedem Spiel zu viel. Zehn Minuten unkonzentriert sein, das kann passieren, aber nicht das. Ich muss das ändern, ich will mein Team sehen. Ich werde Wechsel vornehmen." 

Thomas Müller: "Gut gespielt haben wir nicht. Frankfurt hatte ja teilweise das Heft des Handelns in die Hand genommen. Das ist man als Bayern-Spieler nicht gewohnt und daran will man sich auch nicht gewöhnen. Wir haben von A bis Z heute nicht so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Dass wir in Überzahl den Ausgleich kassieren, das setzt dem Ganzen die Krone auf. Wir machen als Mannschaft aktuell zu viele Fehler. Das ist natürlich aber eine Debatte, die man geschickterweise nicht im Fernsehen austrägt."

Philipp Lahm: "Für uns war es viel zu unterhaltsam. Wenn man denkt, dass es statt mit einhundert Prozent mit weniger geht, dann läuft man Gefahr, die Zweikämpfe zu verlieren und nicht die Kontrolle über das Spiel zu haben. Das ist uns allen heute passiert."

SV Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen

Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Ich freue mich, dass wir den Menschen hier diese drei Punkte bescheren konnten. Wir haben heute wieder mit unheimlich viel Herz und Leidenschaft agiert. Die erste Viertelstunde haben wir es sehr gut gemacht und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Wir wollten den Raum hinter unserer Kette relativ klein halten oder vorne attackieren und den Gegner zu langen Bällen zwingen. Wir wollen bescheiden bleiben, weiter hart arbeiten und das Team stärken. Wir müssen im Training weiter mit viel Herz, Akribie und Beharrlichkeit an den Dingen arbeiten."

Ousman Manneh: "Es ist eine großartige Erfahrung und unglaublich, hier vor 40.000 Fans im Weserstadion zu spielen. Das ist das, was ich immer wollte. Ich bin sehr glücklich. 2014 bin ich nach Bremen gekommen und ich wollte nur Fußball spielen."

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben sehr einfache Gegentore bekommen. Die letzte Entschlossenheit und Aufmerksamkeit war in den entscheidenden Situationen bei Bremen größer als bei uns. Ich dachte, dass wir aus den letzten Auswärtsspielen gelernt haben, aber heute ist es wieder passiert. Das ist sehr ärgerlich. Bremen hat sich hinten raus den Sieg mit sehr viel Leidenschaft verdient. Uns fehlte heute das fußballerische Vermögen, um noch klarere Torchancen herauszuspielen."

Julian Brandt: "Die Niederlage müssen wir uns selber ankreiden. Es war nicht alles gut, sonst hätten wir das Spiel gewonnen. Wir haben einfach trostlos nach vorne gespielt, nur ein Tor geschossen und zwei blöde Gegentore kassiert. Dann verlierst du hier und fährst ohne Punkt nach Hause. Es war heute auf jeden Fall machbar, hier zu gewinnen."

Bernd Leno: "Am Ende der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel gut im Griff. Dann haben wir das Spiel einschlafen lassen und zu langsam gespielt. Den Rest hat Werder Bremen sehr gut gemacht. Dass wir uns auswärts schwerer tun, das ist kein großes Geheimnis mehr. Wir haben kein super Spiel gemacht, aber auch kein schlechtes. Man hat auch ein paar gute Ansätze gesehen."

1899 Hoffenheim - SC Freiburg

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Die Freiburger Grundordnung war überraschend. Das war ein guter Plan. Am Ende sind wir aufgrund der Chancen als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

Sandro Wagner: "Ich denke, der Elfmeter war ganz klar. Da darf der Verteidiger von Freiburg nicht so hingehen und muss sich cleverer anstellen. Das ist wie ein Geschenk, das nimmt man an, wenn er da so wild hingeht."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wenn wir den Fehler in der ersten Hälfte nicht machen, sieht es gut aus. Dann haben wir umgestellt in der zweiten Hälfte. Es war umkämpft. Dann war der Verlauf wie er war, und wir haben verloren. Das tut ein bisschen weh."

Mike Frantz: "Es ist für mich lächerlich und eine Fehlentscheidung. In so einer Situation pfeife ich keinen Elfmeter."

FC Augsburg - Schalke 04

Dirk Schuster (Trainer FC Augsburg): "Wir wünschen Breel Embolo alles Gute und baldige Genesung. Stafylidis hat sich in der Situation dämlich angestellt. In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften darauf bedacht, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wir haben selten den Weg zum Tor gefunden. Wir haben uns nach dem Rückstand mit viel Herz und Moral zu diesem Punkt gebracht. Wie wir zurückgekommen sind, das macht uns glücklich und stolz."

Daniel Baier: "Mein Gegenüber hat es vorgemacht, das war auch nicht so schlecht. Wir haben heute auf jeden Fall zwei schöne Tore gesehen."

Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Wir wussten, dass uns eine agressive und kämpferische Mannschaft erwartet. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben es in der zweiten Hälfte dann versäumt, das 2:0 zu machen. Damit wäre das Spiel entschieden gewesen. Wir wissen, dass wir konsequenter agieren müssen."

... zum Foul von Stafylidis an Embolo: "Ich kenne den Spieler und weiß, dass er seine Gedanken nicht koordiniert. Er sieht einfach den Ball und hat Aggressivität. Dann passiert so etwas. Absicht unterstelle ich ihm nicht, aber Dummheit."

Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV

Andre Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Ich sehe den Punkt für den HSV nicht als verdient an. Das war ein Spiel, das man so nur einmal in zehn Jahren hat. Wir haben das Spiel von Anfang an klar dominiert, haben versucht Lücken zu finden. Irgendwann wurden die Lücken größer. Torchancen waren reichlich da, aber wir haben sie nicht genutzt. Das war der Knackpunkt."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Trotz des Ergebnisses von 0:0 war das ein Spiel, in dem viel drin war. Für uns war es natürlich schwer, speziell nach der Roten Karte. Gladbach ist zu Hause eine Macht, das war uns bewusst. Wir haben 90 Minuten lang die Disziplin gehalten. Daher ist der Punkt nicht unverdient. Ein positives Erlebnis aus solch einem Spiel mitzunehmen, das ist unbezahlbar. Sie sehen es ja an dem Grinsen in meinem Gesicht." 

René Adler: ""Es waren Krämpfe und Schmerzen dabei. Es war eine geile Schlacht." 

1. FC Köln - FC Ingolstadt

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Es war ein intensives Spiel, und wir haben eine reife Leistung gezeigt für unseren Anspruch. Ist war eine ganz neue Situation, dass wir mit einem Sieg vorne dabei bleiben können. Der mussten wir uns stellen, aber das hat die Mannschaft richtig gut gemacht. Auch wenn es in der Endphase etwas hektisch wurde."
Anthony Modeste: "Ich hatte eine gute Vorbereitung und habe eine gute Form. Bei uns läuft es richtig gut, wir müssen das genießen."

Markus Kauczinski (Trainer FC Ingolstadt): "Ich weiß um die Schwere der Arbeit von Schiedsrichtern, aber irgendwann habe ich schon das Gefühl bekommen, dass wir benachteiligt werden. Das tut weh, weil wir hier einen Punkt hätten holen können. Meine Mannschaft hat ein richtig starkes Spiel gemacht, aber mit einigen unglücklichen Entscheidungen fällt es eben total schwer. Dass du von der Seite eins in die Fresse kriegst, ist richtig, richtig bitter."

Marvin Matip: "Das Spiel nimmt mit dem 1:0 für Köln diesen Gang. Der Linienrichter kann die ganze Linie betrachten. Für mich war es ganz klar Abseits. Ein Mann, der das hauptberuflich macht, der sollte das sehen. Wir werden nicht aufstecken und immer weiter machen. Irgendwann werden wir auch wieder belohnt und dann werden wir auch nicht von höheren Mächten bestraft."