26.10.2016 10:50 Uhr

Reuter: "50+1 wird irgendwann kippen"

Stefan Reuter rechnet mit der Änderung der 50+1 Regel
Stefan Reuter rechnet mit der Änderung der 50+1 Regel

Manager Stefan Reuter vom FC Augsburg hat sich vor dem Pokalduell bei Bayern München am Mittwochabend (20:45 Uhr) zur Investorenfrage in der Bundesliga geäußert und glaubt fest daran, dass die 50+1-Regelung nicht mehr lange Bestand haben wird. "50+1 wird irgendwann kippen", sagte der Weltmeister von 1990 im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". 

Man dürfe sich Investoren nicht verschließen und müsse den Markt beobachten, sagte Reuter. Allerdings schob der 50-Jährige gleich hinterher, dass die 50+1-Regel ein hohes Gut sei, "um die Identität bei den Klubs zu belassen". Zuletzt war der FC Augsburg in Verbindung mit chinesischen Investoren gebracht worden. Nach Meinung von Reuter stünden aber bereits deutsche Klubs und Investoren in Wartestellung, sollte die Klausel gekippt werden: "Wenn 50+1 fallen würde, ist das nicht aufzuhalten." 

Vorerst bleibt Reuter die Betrachtung der sportlichen Situation. Im DFB-Pokal tritt der FCA schließlich auf seinen ehemaligen Klub und heutigen Gegner aus München, den Reuter noch immer genau verfolge. Als Anwärter auf den zuletzt verwaisten Posten des Sportvorstands beim Rekordmeister, den Matthias Sammer bis Juli bekleidete, sieht sich Reuter aber vorerst nicht. Das sei "kein Thema" für ihn. Allerdings räumte der FCA-Verantwortliche in der "Sport Bild" ein, sich den Posten beim Rekordmeister durchaus "zuzutrauen".

"Träumen von Berlin"

Aktuell hat er für die vakante Stelle aber einen ganz anderen Kandidaten im Blick. "Ich denke, es ist vorgegeben, wie es bei Bayern weiterläuft: Uli Hoeneß kommt wohl zurück, und wenn, dann mit 100 Prozent", sagte Reuter.

Auf die Frage, ob Hoeneß dann nicht nur als Präsident, sondern mit starker Einmischung ins Tagesgeschäft, wie ein heimlicher Co-Sportdirektor, zurückkehre, antwortete er: "Ja, weil das sein Naturell ist. Uli spielt nicht nur den Repräsentanten."

Auch Bayern-Kapitän Philipp Lahm könne er sich in Zukunft als Manager in München "gut vorstellen". Für das Pokalspiel hofft der 50-Jährige unterdessen auf eine Sensation: "Die Bayern sind in diesem Wettbewerb hoch konzentriert und leisten sich kaum Patzer. Die Zeit der großen Pokal-Sensationen – Niederlagen wie gegen Vestenbergsgreuth oder Magdeburg – ist bei Bayern leider vorbei. Aber vielleicht können wir die Zeit wieder aufleben lassen? Wir träumen davon, einmal in Berlin dabei zu sein."