14.11.2016 09:50 Uhr

Goretzka: "Neuanfang" in der Nationalelf

Leon Goretzka freut sich über einen
Leon Goretzka freut sich über einen "Neuanfang" in der Nationalmannschaft

Nach zweijähriger Abstinenz ist Leon Goretzka zurück bei Jogi Löw und der Nationalmannschaft. Gegen San Marino wurde er am Freitag eingewechselt, gegen Italien hofft er am Dienstag auf einen längeren Einsatz. Dann wäre der "Neuanfang" geglückt, eine Rückkehr ist es für den Schalker nach seinem Debüt gegen Polen 2014 nämlich weniger.

"Es fühlt sich schon ziemlich neu an, was auch den Umständen des damaligen Länderspiels gegen Polen geschuldet ist. Da waren sehr viele Neulinge und sehr wenige gestandene Nationalspieler dabei, das ist diesmal anders", sagte Goretzka dem "kicker": "Und auch durch den Abstand von zweieinhalb Jahren fühlt es nicht wirklich so an, als würde ich zurückkommen, sondern eher wie ein Neuanfang."

Zwar freut sich der Schalker über die Nominierung, als zu großes Zeichen will er sie aber nicht verstehen: "Ich weiß das alles realistisch einzuschätzen. Es fehlen einige Spieler, das ist die Gelegenheit für andere", meinte der Mittelfeldakteur, der aber noch nicht über eine mögliche WM-Teilnahme 2018 in Russland reden möchte: "Die WM ist weit weg und es wäre vermessen, jetzt darüber nachzudenken."

Goretzkas Verletzungssorgen

Durch diverse Oberschenkelverletzungen verpasste Goretzka die WM 2014 und die EM 2016. Nach dieser "schwierigen Zeit" habe er "relativ lange gebraucht, um das Vertrauen zurückzugewinnen, dass wieder alles heil ist und nichts mehr passieren kann", meinte Goretzka: "Aber das ist mir gelungen. Der Oberschenkel wird immer eine Schwachstelle bleiben, deshalb tue ich alles dafür, um das auszumerzen. Ich arbeite sehr viel prophylaktisch, wenn alle anderen schon nach Hause gehen."

Von den Olympischen Spielen in Rio 2016 musste der ehemalige Bochumer zudem vorzeitig verletzt abreisen. Sein Schalker Vereinskollege Max Meyer übernahm seine Kapitänsbinde und hielt nach dem Gewinn der Silbermedaille Goretzkas Trikot hoch. "Es war eine riesige Geste", freute sich der Verletzte: "Er hat mir von der Aktion nichts gesagt, ich habe es auch erst zu Hause auf der Couch gesehen. Das war schon ziemlich cool von ihm, dass er in einem solchen Moment nach dem verlorenen Finale an mich gedacht hat."

Alles neu auf Schalke?

Auch über die aktuelle Situation auf Schalke mit dem neuen Trainer Markus Weinzierl sprach Goretzka, der zuletzt vom defensiven ins offensive Mittelfeld verschoben wurde. "Fakt ist, dass man dadurch in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommt, weil man öfter an Situationen beteiligt ist, die gerne gesehen werden: Assists, Tore. Da habe ich schon meine Qualitäten, mir tut diese Position sehr gut", erklärte der 21-Jährige. Zudem berief ihn Coach Weinzierl in den Mannschaftsrat: "Es hat mir schon ein gutes Gefühl gegeben, dass er mir dieses Vertrauen gibt. Ich glaube, diese Berufung habe ich mir in den letzten Jahren bei Schalke auch erarbeitet."

Insgesamt sei der Wechsel aus Bochum nach Schalke 2013 "der absolut richtige" Schritt für seine Entwicklung gewesen: "Ich habe mich in der ersten Saison zum Nationalspieler entwickelt. Das belegt auch, dass es sportlich der richtige Schritt war." 2018 läuft sein Vertrag bei den Knappen aus, wie es dann weitergeht sieht Goretzka "ganz entspannt". Er lasse die Dinge auf sich zukommen.