04.12.2016 19:39 Uhr

Stimmen: "Erleichterung, aber kein Druckabfall"

Dietmar Beiersdorfer ist nach dem Dreier in Darmstadt erleichtert
Dietmar Beiersdorfer ist nach dem Dreier in Darmstadt erleichtert

Währen man in Dortmund Trainer Thomas Tuchel nach seiner Mannschafts-Schelte und dem darauf folgenden 4:1-Sieg gegen Mönchengladbach den Rücken stärkt, hadert man bei Schalke mit dem Schiedsrichter und in Leverkusen mit der eklatanten Schwäche vom Elfmeterpunkt. Die Stimmen des 13. Spieltags...

FC Augsburg - Eintracht Frankfurt (1:1)

Dirk Schuster (FC Augsburg): "In den ersten 20 Minuten hat gar nichts bei uns geklappt. Man hat gesehen, dass Frankfurt mit breiter Brust angetreten ist. Uns ist zunächst nichts von dem gelungen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten nicht die nötige Aggressivität."
Halil Altintop (FC Augsburg): "Vom Gefühl her war heute ein bisschen mehr drin."
Marvin Hitz (Torwart FC Augsburg): "Jeder Punkt zählt, das ist klar. Frankfurt ist eine richtig gute Mannschaft. Wir waren nah dran, aber wir haben es nicht ganz geschafft."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben die ersten 20 Minuten dominiert. Und dann haben wir gedacht, wir können mit etwas weniger Aufwand so weiterspielen. Wenn man nicht gewinnen kann, darf man nicht verlieren."
Lukáš Hrádecký (Torwart Eintracht Frankfurt): "Wir haben immer Schwierigkeiten hier in Augsburg gehabt. Wir haben gut angefangen, und dann haben wir sie eingeladen. Am Ende des Tages kann ich mit dem Punkt leben.

Darmstadt 98 - Hamburger SV (0:2)

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Die Mannschaft hat eine sehr konzentrierte Leistung gebracht und sich belohnt. Es ist wichtig, dass du das Spiel hier in dieser eigenen Atmosphäre annimmst. Das haben wir heute gut gemacht und darum ist der Sieg verdient. Das Team hat mich beeindruckt, die Mannschaft geht Schritte vorwärts und da entsteht so langsam etwas. Aber wir sind erst am Anfang."
Dietmar Beiersdorfer (Vorstandsvorsitzender Hamburger SV) ...
... zum Spiel: "Unsere Mannschaft war gut eingestellt und hat alles auf den Platz gebracht, was im Moment möglich ist. Für meinen Geschmack hätten wir das 2:0 wesentlich früher machen müssen. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg für uns."
... zur sportlichen Situation: "In den letzten Spielen war eine Aufwärtstendenz zu sehen. Wir treten mehr als Mannschaft auf. Ich hoffe, dass uns der Sieg wieder ein Stück weiter bringt. Heute freuen wir uns. Mit sieben Punkten werden wir nicht abheben, dafür gibt es keinen Grund. Es ist Erleichterung da, aber es fällt nicht viel Druck ab. Die Tabelle ist eng, und wir sind immer noch unten."
... zu seiner Situation: "Es geht nicht um mich, sondern um diesen großen und wunderschönen Verein. Man muss gucken, wie sich die Situation entwickelt. Ich habe nie daran gedacht aufzugeben und werde das durchziehen. Wir werden schon wieder auf Touren kommen."
Michael Gregoritsch (Hamburger SV): "Es ist auf jeden Fall wichtig, dass wir gewonnen haben. Man sieht, glaube ich, dass uns allen ein Felsen vom Herzen gefallen ist. Wir haben alles dafür gegeben. Wir haben das Spiel mit Herz und Leidenschaft angenommen. Das sind die Grundtugenden, und die haben wir heute gezeigt. Es ist ein Zeichen an die Liga, dass wir leben."
Norbert Meier (Trainer Darmstadt 98): "Wir hatten vor der Pause unsere Möglichkeiten, nach der Pause aber nur noch eine durch Sulu. Man kann der Mannschaft keinen fehlenden Willen oder Einsatz vorwerfen. Nach einem Rückstand wird es für uns aber schwer."
Marcel Heller (SV Darmstadt 98): "Hamburg hat es heute sehr gut gemacht und wir haben nicht die richtigen Lösungen gefunden, um da durchzukommen. Das reicht dann nicht, um in der Bundesliga zu gewinnen. Wir müssen die Köpfe weiter oben behalten und an uns glauben. Wir sind mitten in der Saison und nicht abgeschlagen Letzter."
Peter Niemeyer (SV Darmstadt 98): "Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir nochmal alles probiert, aber wir haben keine klaren Torchancen gehabt. Das ist sehr bitter für uns, wir hatten uns sehr viel vorgenommen. Es ist egal, wer auf dem Platz steht. Wir sind elf Krieger, die füreinander da sein müssen."

RB Leipzig - Schalke 04 (2:1)

Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Es war 0:1 nach einer Minute, was völlig unberechtigt war. Eine kapitale Fehlentscheidung. Ich frage mich immer wieder, jeder sieht es, nur der Schiedsrichter und die anderen Unparteiischen nicht."  (Reaktion auf Werners Schwalbe und dem anschließenden Elfmeter)
Ralf Fährmann (Torwart Schalke 04): "Es ist zum Kotzen. In den ersten Sekunden ist das so eine spielentscheidende Szene. Das kann doch nicht sein."So etwas geht nicht. Werner sagt, dass ich ihn nicht berührt habe. Und ich bekomm' die Gelbe Karte."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir haben alle darauf hingewiesen, dass Werner uns gesagt hat, dass keine Berührung da war und der Schiedsrichter bitte zum Werner hinlaufen soll. Das hat er nicht getan. Die Szene tut richtig weh, weil sie in der Summe das Spiel ausgemacht hat, aber wir waren in der zweiten Halbzeit auch die schwächere Mannschaft."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Es hat jeder gesehen, dass man das nicht pfeifen muss. Ihm wäre es auch lieber gewesen, er hätte ihn direkt reingemacht, dann wäre die Diskussion gar nicht entstanden. Wenn man das Spiel auf die Szene mit dem Elfmeter reduzieren will, wird das der Partie nicht gerecht. Aufgrund der zweiten Halbzeit sind es verdiente drei Punkte für uns, denn da hatten wir die klareren Chancen."
Timo Werner (RB Leiptzig):  "Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass es keinen Kontakt von Fährmann gegeben hat. Er hat das aber in der Hektik wohl überhört. Es tut mir leid für Schalke, aber es war nicht meine Intention"

Willi Orban (Kapitän RB Leipzig): "Ein intensives Kampfspiel. In der zweiten Halbzeit waren wir richtig griffig, haben gut gegen den Ball gearbeitet und verdient gewonnen."
Bastian Dankert (Schiedsrichter): "Nach Studium der Fernsehbilder muss ich offen und ehrlich eingestehen, dass es eine Fehlentscheidung war. Es hat kein Gespräch zwischen mir und Timo Werner stattgefunden. Ich habe Werner vor dem Elfmeter gefragt. Was war denn? Aber da kam nichts und dann habe ich den Elfmeter ausführen lassen."

BVB - Mönchengladbach (4:1)

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wenn wir am Limit spielen, können wir auch in Dortmund etwas holen. Dazu waren wir heute nicht in der Lage. Im Moment spricht Vieles gegen uns. Wir müssen bei den Dingen ansetzen, die wir gut machen."
Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach): "Ich weiß nicht, ob der Trainer alleine dafür verantwortlich ist. Wir stecken alle in der Misere und haben alle diese Situation zu bewältigen. Wir müssen uns alle hinterfragen - die Spieler, der Trainer, der Staff und ich muss mich hinterfragen."

Lars Stindl (Kapitän Borussia Mönchengladbach): "Mir tut es für die mitgereisten Fans am meisten Leid. Wir wissen, dass wir in der Liga hinterherhinken. Woche für Woche spielen wir gut, aber können nichts mitnehmen - es sind Kleinigkeiten, die wir unbedingt abstellen müssen."
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Natürlich habe ich das Recht, die Mannschaft zu kritisieren - genauso wie sie jetzt viel Lob bekommt. Natürlich passiert das nicht immer öffentlich, aber wenn das passiert, ist das alles auch in einem Rahmen, den wir offensichtlich vertragen. Es ist Geduld gefragt, das ist nicht meine stärkste Eigenschaft. Es ist jetzt ein guter Neuanfang nach der Niederlage in Frankfurt."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Es ist das gute Recht des Trainers uns zu kritisieren. Wir haben das unter der Woche gut analysiert und gut trainiert und das spiegelt sich in dem heutigen Ergebnis wieder."

Bayer Leverkusen - SC Freiburg (1:1)

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwer getan, haben viel zu viel durch das Zentrum gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und hätten nach dem schönen Treffer zum 1:1 frühzeitig alles klar machen können. Der gegnerische Torwart hat aber sehr stark gehalten. Beim Elfmeter hat Chicharito die falsche Entscheidung getroffen."
Kevin Kampl (Bayer Leverkusen): "Irgendwann muss der scheiß Ball auch mal reingehen bei einem Elfmeter, weil so etwas am Ende die drei Punkte kostet. Wenn du mit einem Punkt aus diesem Spiel rausgehst, ist das zu wenig."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "In der ersten Halbzeit haben wir es trotz der vielen Umstellungen sehr gut gemacht. In der zweiten Hälfte konnte wir nicht mehr so mithalten, was gegen einen so starken Gegner aber normal ist. Unser Torwart hatte einen Ausnahmetag und hat uns dann den Punkt gerettet."
Alexander Schwolow (Torhüter SC Freiburg): "Ich schaue dem Schützen meistens in die Augen und versuche darin etwas zu lesen. Manchmal klappt es, manchmal nicht - ich bin nicht so ein gutes Orakel. Diesmal hat es geklappt und ich habe Glück, dass der Ball nicht zu ihm zurückprallt - geil."

1899 Hoffenheim - 1. FC Köln (4:0)

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Nach dem 1:0 hatte Köln zwei Riesenchancen, da war das Glück auf unserer Seite. Danach haben wir besser ins Spiel gefunden."
Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben einen verdienten Sieger. Denn wir haben unsere Chancen nicht so verwertet, wie Hoffenheim das gemacht hat. Es ist schade, denn das Ergebnis ist ein wenig hoch."

Thomas Kessler (Torwart 1. FC Köln): "Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht griffig genug. Gerade bei Standardsituationen standen wir so schlecht wie nie. Und dann ist es ein rundum gebrauchter Tag, an dem du mit vier Toren nach Hause fährst."

VFL Wolfsburg - Hertha BSC (2:3)

Valérien Ismaël (Trainer VfL Wolfsburg): "Diese Niederlage tut richtig weh. In der Bundesliga muss man über 90 Minuten wachsam sein, das ist uns nicht gelungen. Die erste Halbzeit war eigentlich gut, nach dem 2:2 haben wir zu viel nachgedacht und sind durch zwei schwere Fehler bestraft worden."
Klaus Allofs (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg): "Heute hätte es mindestens ein Punkt sein müssen, besser noch drei. Wir machen zu viele Fehler und können unsere Qualität nicht über 90 Minuten auf den Platz bringen. Wenn man von außen angegriffen wird, muss man zusammenstehen und dann werden wir auch das überstehen. Auch daraus kann man Stärke ziehen."
Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Es war für uns nicht einfach gegen einen sehr gut organisierten Gegner. Bei den Gegentoren haben wir unnötige Geschenke verteilt. Nach unserem Ausgleich haben wir konsequent auf Sieg gespielt und sind dafür am Ende auch belohnt worden."

SV Werder - FC Ingolstadt (2:1)

Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Heute waren viel Leidenschaft, gute Kombinationen und Kampf um den zweiten Ball dabei. Wir sind sehr zufrieden."
Robert Bauer (Werder Bremen): "Mit einer Niederlage wären wir auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Das ist purer Existenzkampf - heute ging es nur um drei Punkte."
Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Das Positive ist, zu sehen, dass die Mannschaft da ist. Die Jungs sind jetzt natürlich maximal enttäuscht, aber ich sehe, dass die Mannschaft lebt."

Main 05 - Bayern München (1:3)

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Unser Umschaltspiel war heute nicht gut genug. Zudem war unsere Verteidigungsarbeit auf der letzten Linie nicht gut. Das hat heute den Unterschied ausgemacht, da war Bayern besser als wir. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Ich bin vor allem mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Da haben wir schöne Kombinationen geboten und auch getroffen. Thomas Müller ist ein sehr intelligenter Spieler und deshalb auch flexibel einsetzbar."