11.12.2016 18:54 Uhr

Stimmen: "Das ist schade für den Fußball"

Martin Schmidt ist Trainer von Mainz 05
Martin Schmidt ist Trainer von Mainz 05

Nach dem Dusel-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Mainz haderten die Gäste mit den Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. Auch die Schalker Verantwortlichen waren mit dem Referee nicht zufrieden. Am Samstag patzte Dortmund in Köln, RB Leipzig verlor beim FC Ingolstadt und Bayern München schoss sich gegen desolate Wolfsburger wieder an die Tabellenspitze. Die Stimmen zum 14. Bundesliga-Spieltag.

Schalke 04 - Bayer Leverkusen

Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Die bessere Mannschaft hat heute verloren. Wir haben 96 Minuten in Unterzahl gespielt, gut verteidigt, gut umgeschaltet, aber zu viele Chancen liegen gelassen. Ein Freistoß, der kein Freistoß war, hat uns heute um den Lohn gebracht. Das war eine sehr gute Leistung, leider mit dem falschen Ergebnis."

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Das war ein sehr spezielles Spiel nach dem frühen Platzverweis. Wir sind nicht gut mit der Situation umgegangen, haben unheimlich viele einfache Fehler gemacht. Die Verunsicherung ist in das Team reingekrochen. Wir wissen, dass der Sieg sehr glücklich war. Aber wir hatten in dieser Saison schon so viel Pech, dass wir ihn gerne mitnehmen."

Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es ging nicht darum, ein besonders schönes Fußballspiel zu machen oder fußballerisch zu brillieren. Es ging für uns darum, mit allem, was wir haben, zu verteidigen, die Negativserie zu beenden und das Spiel einfach zu gewinnen. Es gab im ganzen Spiel wenige Torchancen, dennoch haben wir den Sieg erzwungen und hatten das notwendige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Es ist ein wichtiger Sieg für uns."

Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach): "Insgesamt war der Sieg etwas glücklich, aber nicht unverdient. Es war kein gutes, dafür sehr zerfahrenes Spiel. Es gab viele Ballverluste und unvollständige Angriffe auf beiden Seiten. In der zweiten Hälfte hatten wir meiner Meinung nach etwas mehr vom Spiel und auch die eine oder andere Torchance. Unser Treffer war irgendwie symptomatisch für unsere aktuelle Situation. Aber wichtig war heute nur das Ergebnis. In den letzten Wochen haben wir uns oftmals nicht für gute Leistungen belohnt, diesmal war es ein wenig umgekehrt. Wir haben jetzt noch zwei schwere Spiele vor der Winterpause, in denen wir weiter punkten müssen."

Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach) : "Ich bin sehr glücklich nach fast neun Monaten wieder auf dem Platz gestanden zu haben. Es war heute sicherlich nicht unser bestes Spiel. Auch das Tor ist etwas glücklich gefallen. Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern."

Tobias Strobl (Borussia Mönchengladbach): "Uns allen sind einige Steine vom Herzen gefallen. Es war keine gutes Spiel von uns, wir haben glücklich gewonnen. Wir haben in den letzten Spielen immer unsere Chancen herausgespielt, aber die Tore nicht gemacht. Heute wollten wir dieses Tor unbedingt."

Yann Sommer (Torwart Borussia Mönchengladbach)

... zum Spiel: "Wir haben heute kein überragendes Spiel gemacht. Wir haben die drei Punkte mit viel Mühe geholt. Das ist unglaublich wichtig für uns."

... zum möglichen Gegentor: "Es ging für mich auch sehr schnell. Das ist schwierig zu entscheiden, aber er hat auch definitiv meine Hand getroffen."

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05)

.. zum Spiel: "Wir hatten in der ersten Hälfte über weite Strecken mehr vom Spiel und waren auch einen Tick gefährlicher. In der Box haben wir jedoch zu wenig daraus gemacht. Nach dem Wechsel wollten wir etwas mehr machen, was uns auch bis zur 60. Minute auch gelungen ist. Mit zwei leichten Fehlern im Spielaufbau haben wir den Gegner dann wieder aufgebaut. Trotzdem hatten wir danach eigentlich wieder alles im Griff, ehe wir durch eine Standardsituation in Rückstand geraten sind. Wir haben gut reagiert und hatten zwei, drei Aktionen und hätten den Ausgleich auch verdient gehabt. Aber leider ist es anders ausgegangen."

... zu den Fehlentscheidungen: "Ich war gar nicht so verärgert, weil man ja unschuldig ist. Über jemand anderen sich aufzuregen, der einen Tatsachenentscheid macht, bringt nichts. Den kann man eh nicht mehr drehen. Es ist im Moment ein bisschen lähmend. Nach keinem Spiel können wir über Fußball reden, wir müssen immer über Dinge reden, die von Dritten nicht korrekt bewertet werden. Das ist schade für den Fußball und den Aufwand, den wir betreiben."

Rouven Schröder (Sportdirektor 1. FSV Mainz 05): "Es ist absolut ärgerlich, dass wir das Spiel verloren haben. Wenn man dann die Szenen sieht, dann ist man noch mehr sauer. Wir haben 76 Minuten defensiv sehr gut gestanden und sind dann durch ein Billardtor in Rückstand geraten. Für mich war unser Treffer ein reguläres Tor, da erst der Fuß und dann die Hand kommt."

Yunus Malli (1. FSV Mainz 05): "Der Ärger ist sehr groß, weil wir jetzt nach dem Spiel mitbekommen haben, dass in zwei Szenen zu Unrecht gegen uns entschieden wurde. Jetzt fahren wir mit leeren Händen nach Hause. Das fühlt sich nicht gut an."

Hertha BSC - Werder Bremen

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Die Niederlage war verdient. Ich habe eine erste Halbzeit gesehen, in der wir keine Ordnung hatten. Wir hatten keine gute Tagesform. Ich schaue nicht auf die Statistik. Wir müssen die Niederlage akzeptieren und weitermachen."

Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Wir haben sehr diszipliniert gespielt, jeder hat seinen Job sehr gut erledigt. Wir hatten viele sehr gute Umschaltmomente. Wir mussten uns allerdings früher mit dem zweiten Tor belohnen."

1. FC Köln - Borussia Dortmund

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir sind ein wenig traurig, dass der Schiri nicht zwei, drei Minuten vorher abgepfiffen hat. Sonst ist alles gut. Ich bin natürlich sehr, sehr zufrieden, wie die Jungs aufgetreten sind. Dass wir so ein Spiel abliefern, bestätigt mich darin, warum ich so gerne mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Es war unabhängig vom Ergebnis wichtig, dass wir nach dem 0:4 in Hoffenheim gezeigt haben, dass wir bereit sind für die Spiele bis Weihnachten."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Heute ist das Kompliment viel größer als der erhobene Zeigefinger. Der Rückstand hat die Aufgabe sehr verkompliziert. Aber wir haben uns reingebissen und sind spät belohnt worden. Du musst auch mal konstatieren: Okay, dann ist es an diesem Tag eben ein Punkt, du nimmst ihn und fährst nach Hause."

Hamburger SV - FC Augsburg

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Wir wollten heute nachlegen, aber die Balance nicht verlieren. Es war plötzlich ganz schwierig mit einer Roten Karte in die Pause zu gehen. Doch dann ein super Gefühl, eine super Stimmung, die zeigt, dass wir da sind. Die Mannschaft hat ihr Herz komplett offengelegt und alles reingelegt was sie hat. "

Dirk Schuster (Trainer FC Augsburg): "Offensiv haben wir zu wenig zu Stande gebracht. In der Halbzeit haben wir darauf hingewiesen, dass wir einen kühlen Kopf brauchen. Das ganze Ding haben wir uns mit der Gelb-Roten Karte selbst ein bisschen kaputt gemacht. Der Killerinstinkt ist vor dem Tor nicht wirklich ausgeprägt, wir schießen zu wenig Tore."

FC Ingolstadt - RB Leipzig

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Die Mannschaft hat sich mit ganz viel Engagement, Leidenschaft, aber auch taktisch gutem Zuschieben der Räume den Sieg erarbeitet. Für uns war es sehr wichtig, ein Befreiungsschlag und der erste Heimsieg. Das freut mich riesig für unsere Zuschauer, die uns super unterstützt haben, es war ein richtiger Hexenkessel."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Niederlagen tun immer weh, ganz egal gegen wen. Der Gegner hat uns sein Spiel aufgezwungen, es gab wenig Spielfluss, wir haben ein bisschen wenig Mut gezeigt. In der zweiten Halbzeit war es besser, leider haben wir da unsere drei Hundertprozentigen nicht gemacht. Das Ding wollte nicht rein."

SC Freiburg - Darmstadt 98

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir waren nicht überrascht von Darmstadt. Es war ein sehr schwieriges Spiel. Wir müssen gewiss nicht gewinnen. Wir waren die Glücklicheren."

Ramon Berndroth (Interimscoach Darmstadt 98): "Ich war sehr zufrieden über weite Strecken. Ich war zufrieden mit der Offensive, mit der Defensive, und mit dem Wir-Gefühl. Wir haben gezeigt, dass es noch eine interessante Saison werden kann."

Bayern München - VfL Wolfsburg

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Unsere Performance war gut. Wir hatten nach dem 1:0 eine gute Kontrolle. Wir können beide Systeme spielen, aber die Spieler fühlen sich mit dem 4-2-3-1 am wohlsten. Ich bin sehr glücklich für Thomas (Müller, d. Red.). Das Tor ist gut für ihn. Er macht immer einen sehr guten Job und arbeitet hart für die Mannschaft."

Valérien Ismaël (VfL Wolfsburg): "Es war ein verdienter Sieg für die Bayern. Wenn man nach München fährt, braucht man Selbstvertrauen. Der FC Bayern hat seine Überlegenheit deutlich gezeigt. Das ist nicht unsere Messlatte. Wir müssen uns konzentrieren auf die nächsten Spiele und schnellstmöglich als Sieger vom Platz gehen."

Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir waren in der ersten Halbzeit das bessere Team. Wir müssen ganz früh in Führung gehen. Fußballerisch waren wir da auf jeden Fall besser. Nach der Pause hat Frankfurt mehr Druck gemacht. Sie kamen gut ins Pressing und wir waren träge im Aufbauspiel. Wir konnten das Pressing einige Male überspielen, hatten aber keine guten Wege. Insgesamt waren es viele seltsame Szenen, die auf dem Feld nichts zu suchen haben. David Abraham kenne ich gut und schätze ihn sehr. Aber das Foul an Sandro Wagner ist der Wahnsinn! Er schlägt ihm absichtlich ins Gesicht. Ich habe die Mannschaft in der Pause gelobt, dass sie nicht emotional auf die Gangart der Frankfurter reagiert hat."

Sandro Wagner (1899 Hoffenheim): "Ich habe noch Kopfschmerzen. Die Fans der Eintracht können ihren Unmut gerne äußern. Es war ein ekliges Spiel. Viele Situationen waren schwer zu bewerten. Wir wollten gewinnen, das haben wir nicht geschafft. Aber wir nehmen den Punkt gerne mit. Bei der Roten Karte von Chandler war gar nicht viel. Ich habe das nicht richtig mitbekommen. Ich hoffe, er wird vom DFB nicht lange gesperrt."

Mark Uth (1899 Hoffenheim): "Ich denke, wir haben immer wieder gut hinten rausgespielt. Aber die klaren Chancen haben gefehlt. Bei Frankfurt auch. Deshalb ist das 0:0 in Ordnung. Wir wollten mehr, aber können mit dem Punkt leben. Nach der Pause haben wir keine Tiefe in unser Spiel gebracht. Wir haben das nicht gut gemacht. Jetzt müssen wir uns auf Dortmund vorbereiten."

Oliver Baumann (1899 Hoffenheim): "Die erste Halbzeit war gut – fußballerisch und von der Stabilität her. Insgesamt haben wir uns zu wenige Torchancen erspielt. Fabian geht am Anfang nur auf meinen Fuß, aber ich bleibe da nicht liegen und fordere etwas. Das ist nicht mein Ding. Nach der Pause wurde das Spiel richtig hektisch."

Niko Kovač (Trainer Eintracht Frankfurt): "Kompliment an die TSG, die auch nach 14 Spielen ungeschlagen bleibt. Uns war klar, dass Hoffenheim eine spielstarke Mannschaft ist. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon sehr gute Chancen und von Hoffenheim haben wir nichts zugelassen, auch in der zweiten Hälfte nicht. Wir haben nach der Pause den Druck erhöht. Unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Die Emotionen, die aufgekommen sind, gehören zum Fußball dazu. Wir wollen das nicht überbewerten."

Benjamin Hübner (Eintracht Frankfurt): "Man hat heute von Anfang an gemerkt, dass es hart wird. Es gab sehr viele Zweikämpfe und keinen Spielfluss. Die Eintracht wollte unser Spiel zerstören. Die Frankfurter haben es uns sehr schwer gemacht."

Alex Meier (Eintracht Frankfurt): "Wahnsinn, dass Chandler dafür Rot bekommt. Das ist kleinlich. Am Anfang gab es viele kleine Fouls, für die es keine Karte gab. So hat es sich dann halt entwickelt. Wir wollten beide das Spiel gewinnen. Das kann dann so sein, jetzt ist das abgehakt."