21.12.2016 15:37 Uhr

Zwei Redakteure, zwei Meinungen: FCB oder RB?

Hält der Leipziger Höhenflug auch beim großen FC Bayern an?
Hält der Leipziger Höhenflug auch beim großen FC Bayern an?

Am Mittwoch ist es endlich so weit: Der Branchenprimus FC Bayern München empfängt RB Leipzig, den besten Aufsteiger aller Zeiten, zum absoluten Spitzenspiel vor der Winterpause.

Wer wird sich in diesem neuen Gipfeltreffen des deutschen Fußballs durchsetzen? Bayrische Spielkontrolle oder Leipziger Powerfußball? Zumindest unsere Redaktion ist geteilter Meinung.

Bayern wird es mit Erfahrung und individueller Klasse richten

Aufsteiger RB Leipzig hat gegen Hertha BSC zum wiederholten Male bewiesen, dass er längst mit den Top-Mannschaften der Liga mithalten kann. Doch zwischen einem gewöhnlichen Spitzenteam der Bundesliga und dem FC Bayern München besteht dann doch noch einmal ein großer Unterschied.

Während die Roten Bullen die Kontrahenten aus Berlin, Schalke oder Leverkusen mit ihrem überfallartigen Powerfußball schockten und vollkommen zurecht jeweils Erfolge feierten, werden sie diese hohe Intensität in der Allianz Arena nicht auf den Rasen bekommen. Die Bayern haben in den letzten Jahren zuhauf ihre Erfahrungen mit spiel- und tempostarken Mannschaften gemacht, vor allem in der Champions League. Die großen Erfahrungswerte im Umgang mit mutigen Gegnern und die Abgezocktheit bei wichtigen Flutlichtspielen wird am Ende eindeutig für den Rekordmeister sprechen.

Auch die individuelle Klasse der Münchner macht in großen Spielen häufig den Unterschied aus. Egal, ob diese Aufgabe mal wieder Robert Lewandowski, Douglas Costa oder der wiedergenesene Arjen Robben übernehmen wird: Letztlich hat der FC Bayern im direkten Vergleich mit den unerfahrenen Sachsen mehrere Asse im Ärmel, von denen gegen Leipzig zumindest eines stechen wird. Am Ende setzt sich der FC Bayern vor heimischem Publikum durch.

Mats-Yannick Roth

Der Powerfußball besteht auch gegen den Rekordmeister

Klar, die Erfahrung und individuelle Klasse spricht für den FCB. Doch die Münchner haben in der Post-Guardiola-Ära an Konstanz verloren, Spieler wie Thomas Müller und Thiago suchen weiter ihre Galaform der Vorjahre - und jetzt reist eine perfekt funktionierende Einheit aus Sachsen an, die ihren überfallartigen Fußball nahezu perfektioniert hat.

Auch der Umstand, dass die Leipziger auswärts ranmüssen und das Schickeria-Publikum in der Allianz Arena eine deutliche Maßregelung für den frechen Underdog erwartet, spielt den Roten Bullen letztlich in die Karten. Man wird den Bayern seelenruhig den Ball überlassen und voll auf gefährliche Konter setzen können. Ein probates Mittel, schließlich stellt der Aufsteiger nicht zufällig die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Dass die Bayern im Top-Spiel auch noch auf ihren schnellsten Verteidiger Jérôme Boateng verzichten müssen, schmerzt angesichts des gegnerischen High-Speeds doppelt.

Dass die Hasenhüttl-Elf auch in absoluten Top-Spielen überzeugt, hat nicht zuletzt der 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund am 2. Spieltag bewiesen. Druck spürt man beim Herausforderer aber ohnehin nicht, läuft die Partie dem Gäste-Coach zufolge eh nur unter dem Motto "Bonus-Spiel".

Frank Kroos