01.02.2017 09:38 Uhr

Scholl: Bayern-Aus lag großteils an mir

Lucas Scholl (l.) setzt seine Karriere vorerst in Liga vier weiter
Lucas Scholl (l.) setzt seine Karriere vorerst in Liga vier weiter

Er galt als Riesentalent und durfte unter Pep Guardiola mit den Profis des FC Bayern trainieren - jetzt kickt Lucas Scholl in Liga vier für Wacker Nordhausen. Nun äußerte sich der 20-Jährige über seine Zeit beim Rekordmeister.

Die Gründe für sein Scheitern sucht Scholl dabei in erster Linie bei sich selbst. "Am Ende lag auch ein großer Teil einfach an mir", so Scholl im Interview mit der "Fussball Bild". Und weiter: "Ich war oft genug beleidigt, wenn ich wieder in der U19 spielen musste", gestand der Youngster selbstkritisch ein. Stattdessen hätte er einfach weiterarbeiten sollen, um seine Chance zu wahren, so Scholl weiter.

Zudem hätte er sich nach dem Training oftmals einfach zuhause "auf die Couch gesetzt", sei "zu spät ins Bett gegangen" und hätte wenig auf seine Ernährung geachtet. "Irgendwann rächt sich das halt", erklärte der Sohn des Ex-Europameisters Mehmet Scholl. 

Am Ende war er aber auch mit der Situation überfordert: "Dieser ganze Hype um mich, das war einfach zu viel. Ich war ja noch ein Kind, war noch nicht so weit. Wenn du morgens die Zeitung aufschlägst und liest plötzlich deinen Namen, das war krass",  erklärte der Mittelfeldspieler und stellte klar, dass der Schritt zu den Profis für ihn einfach zu früh gekommen sei.

Scholl will "Männer-Fußball" spielen

Von seinem Engagement in Nordhausen erhofft sich Scholl nun vor allem, dass er sich im ständigen Wettkampf im "Männer-Fußball" weiterentwickle. Wacker sei dazu "seine erste Wahl" gewesen, betonte Scholl mit Verweis auf sein gutes Verhältnis zu Nordhausens Sportchef Maurizio Gaudino. Mit dem Sohn des Ex-Nationalspielers spielte Scholl gemeinsam in der Bayern-Jugend.

Ziel sei es allerdings weiterhin, in der Bundesliga zu spielen. "Nichts anderes treibt mich an. Und das ist auch möglich", gab sich Scholl kämpferisch. Die ersten Schritte auf dem Weg dorthin hat der gebürtige Münchner bereits klar definiert: Er will "fünf bis zehn Kilo zunehmen, hart arbeiten" und sein Leben umstellen.