10.02.2017 15:18 Uhr

Knackt die Bundesliga die 50.000-Tore-Marke?

Timo Konietzka erzielte am 24. August 1963 das erste Tor der Bundesliga-Geschichte.
Timo Konietzka erzielte am 24. August 1963 das erste Tor der Bundesliga-Geschichte.

Es ist kompliziert - und doch wieder nicht. Kurz vor dem anstehenden 20. Spieltag brachte die DFL Klarheit in das Verwirrspiel um das nahende Jubiläum. Am Wochenende könnte das 50.000. Tor in der fast 54-jährigen Geschichte der Bundesliga fallen.

Nach offiziellen DFL-Angaben waren bis zum Anpfiff der Partie am Abend zwischen FSV Mainz 05 und FC Augsburg 49.977 Treffer im Oberhaus gefallen. Es fehlten also noch 23 Tore bis zur historischen Marke.

Vor mehr als 19.500 Tagen, am 24. August 1963, erzielte Friedhelm "Timo" Konietzka das erste Bundesliga-Tor. Zum Auftakt der damals neu gegründeten Spielklasse gelang dem gebürtigen Lünener in der ersten Minute der Partie zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund im Weserstadion das 1:0 für den BVB.

Auf dem Weg zum 50.000. Tor gab es nun einige Verwirrung - weil es darauf ankommt, wie und was man zählt. Unter den bisher 49.977 Treffern seien auch die fünfzig Tore, die in Abschlusstabellen der betreffenden Spielzeiten nicht aufgeführt sind, erläutert die DFL auf ihrer Internetseite "bundesliga.de".

Jubiläumstor könnte am nächsten Spieltag fallen

Die spannende Frage ist nun, wer der Jubiläumsschütze sein wird. Bis zum 20. Spieltag fielen in dieser Saison pro Partie 2,68 Tore - sollte sich dieser Schnitt fortsetzen, würde der geschichtsträchtige Treffer erst am späten Sonntagnachmittag zwischen dem SC Freiburg gegen den 1. FC Köln gefeiert. Möglich ist also auch, dass sich bei einem torarmen Spieltag das Jubiläum noch um eine Woche verschiebt.

Schon einmal trug sich ein Freiburger in die Rekordlisten ein: Aleksandr Borodyuk erzielte 1994 nach DFL-Angaben das 30.000. Bundesliga-Tor. Die weiteren Zehntausender-Schützen stellte der VfB Stuttgart in Hans Ettmayer, Spitzname "Buffy", (10.000) und Kurt Niedermayer (20.000) sowie Borussia Mönchengladbach. Für den Klub vom Niederrhein erzielte Thomas Broich den insgesamt 40.000. Liga-Treffer.

Uneinigkeit über Anzahl der gefallenen Tore

Die Sache mit den runden Zahlen ist etwas für Rechenkünstler mit Spezialbegabung. Nicht erfasst in den Abschlusstabellen der bislang 53 Spielzeiten sind die 41 Tore, die Arminia Bielefeld in der Saison 1971/72 erzielte. Wegen der Verwicklungen in den Bundesliga-Skandal mussten die Ostwestfalen zwangsabsteigen, die Ergebnisse wurden gelöscht.

Auch Begegnungen, deren Ergebnisse von der DFB-Sportgerichtsbarkeit geändert wurden, fließen in die Tor-Berechnung ein. Das Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Düsseldorf wurde 1976 beim Stand von 0:1 abgebrochen, später aber mit 0:2 gewertet. Das 5:2 von Eintracht Frankfurt 1993 bei Bayer Uerdingen wurde zum 2:0 für die Krefelder, weil die Hessen mit dem Einsatz von vier Ausländern gegen die damals geltenden Regeln verstoßen hatten.

Ein ähnlicher Fauxpas unterlief Bayern München im April 1995. Zwar gewann der Rekordmeister in Frankfurt mit 5:2. Doch weil er verbotenerweise vier Vertragsamateure ins Spiel brachte, wurde es als 2:0 für die Eintracht gewertet.