19.03.2017 09:06 Uhr

Nerlinger: FCB-Bosse schrecken ab

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge suchen weiter nach einem Sportdirektor
Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge suchen weiter nach einem Sportdirektor

Beim FC Bayern München steht nach dem Ausscheiden von Matthias Sammer noch immer der Posten des Sportdirektors offen. Nachdem die Wunschkandidaten Philipp Lahm und Max Eberl abgesagt haben, weiß Ex-Sportdirektor Christian Nerlinger, warum der Posten vakant ist.

"Es ist ja klar, dass bei Bayern bei großen Entscheidungen - und das ist ja fast jeder Transfer - auch immer Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß mit am Tisch sitzen", sagte der 43-Jährige in der "Bild am Sonntag". Während sich Philipp Lahm nach seiner aktiven Karriere beim Rekordmeister erst einmal Abstand gewinnen möchte, wäre für Max Eberl allem Anschein nach ein Engagement in München infrage gekommen. Und an der mangelnden Verantwortung gescheitert.

Schließlich würde Gladbachs derzeitiger Sportdirektor gerne auch bei den Transfers ein Wörtchen mitreden. Diese Aufgabe wird jedoch von Michael Reschke übernommen, der für die Kaderplanung bei den Bayern zuständig ist.

Uli Hoeneß beim FCB: "Ist in der DNA"

Der Sportdirektor-Posten wird in München deshalb anders interpretiert: "Der Sportvorstand oder Sportdirektor hat ein klares Aufgabengebiet. Er muss Bindeglied zwischen Spielern, Trainerstab, Vorstand, medizinischer Abteilung sein", so Nerlinger weiter. Bayern-Ikone Uli Hoeneß gelte dabei immer noch als Vorreiter und Vorbild.

Der neue Mann müsse sich außerdem "um das Scouting" genauso kümmern, wie "um die Jugendakademie". Die "Nähe zur Mannschaft" habe letztlich "Uli Hoeneß wie kein Zweiter vorgelebt. Er war immer nah dran, das ist in der DNA beim FC Bayern". Die Kaderplanung steht also nicht auf der Agenda und könnte der Grund sein, warum die Wunschkandidaten absagen.

Dennoch sieht Nerlinger beim FC Bayern keinen direkten Handlungsbedarf: "Der FC Bayern steht so gut da wie nie zuvor. Es gibt im Klub sehr große Fußballkompetenz, sodass man eine gewisse Zeit auch ohne Sportvorstand auskommen kann."

Christian Nerlinger kennt die Strukturen in München nur allzu gut. Als Spieler wurde er bei den Bayern ausgebildet und spielte sechs Jahre lang an der Säbener Straße. Zwischen 2009 und 2012 fungierte Nerlinger als Sportdirektor. Dabei trat er in die Fußstapfen von Uli Hoeneß.