30.03.2017 09:30 Uhr

Ex-Rapidler hat unheilbare Nervenkrankheit

Sergey Mandreko im Europacup-Halbfinale gegen Feyenoord. Verschwommen im Hintergrund der spätere Rapidler Gaston Taument
Sergey Mandreko im Europacup-Halbfinale gegen Feyenoord. Verschwommen im Hintergrund der spätere Rapidler Gaston Taument

Diagnose: ALS. Sergey Mandreko, Rapid-Legende aus den 90er Jahren, leidet an amyotrophe Lateralsklerose. Es handelt sich um die Krankheit, die auch Stephen Hawking an den Rollstuhl fesselt. Der 45-Jährige Ex-Fußballprofi will sich dem Schicksal aber nicht kampflos ergeben.

Am 17. April, Ostermontag, findet deswegen ein Benefizspiel statt, bei dem auch seine ehemaligen Mitspieler Didi Kühbauer und Stefan Marasek ihr Kommen angekündigt haben. Das Spiel findet am Sportplatz von LAC-Inter statt, wo Mandreko seit 2015 Trainer der Kampfmannschaft ist.

Wie der ehemalige "Krone"-Journalist Peter Linden in seinem Blog berichtet, spürte Mandreko in seinem Arm plötzlich ein taubes Gefühl, so als ob er eingeschlafen wäre. Beim Arzt wurde die vernichtende Diagnose bestätigt. Die Krankheit breitete sich aus, derzeit fällt ihm das Gehen schwer. Mit Hilfe der Spenden aus dem Benefizspiel will sich Mandreko einer alternativen Behandlung in Russland unterziehen.

Mandreko "ist ein Kämpfer"

Rapid-Serviceleiter Andy Marek läutet die Hilfsbereitschaft der grün-weißen Familie für Mandreko ein: "Er ist ein Kämpfer und genau diese Tugenden braucht es jetzt. Und zugleich zeichnet Sergey eine unglaubliche Hilfsbereitschaft aus, und genau das werden wir jetzt auch - helfen!"

Rapid-Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek betont, dass die Hütteldorfer Fußballgemeinde bekannt für ihren Zusammenhalt ist. "Es ist uns ein großes Anliegen und eine Selbstverständlichkeit, dass der SK Rapid an dieser Benefizveranstaltung zugunsten einer seiner verdienstvollen Rapid-Legenden teilnimmt." Beim Heimspiel gegen Altach will man einen Teil zur Therapie für Sergey Mandreko beitragen.

Der Tadschike, der auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, wechselte 1992 von Pamir Duschanbe zu Rapid und feierte in Wien große Erfolge. So wurde er 1996 Meister und zog ins Finale des Europapokals der Cupsieger ein. 1997 ging Mandreko zu Hertha BSC Berlin in die deutsche Bundesliga und spielte in der Folge noch für den VfL Bochum, SV Mattersburg und den SC/ESV Parndorf.

Hoffnung dank Ice Bucket Challenge?

Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden, irriversiblen Schädigung der Nerven, die für Muskelbewegungen zuständig sind. So betrifft die Lähmung mit der Zeit immer mehr Teile vom Körper. Eigentlich ist die Wahrscheinlichkeit an ALS zu erkranken sehr gering. Nur ein bis drei aus 100.000 Personen erhalten die niederschmetternde Diagnose.

Profifußballer jedoch haben aus nicht geklärten Gründen eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit. Ein bekanntes Beispiel ist Stefano Borgonovo, der 2013 an den Folgen starb. Auch die niederländische Rangers-Legende Fernando Ricksen leidet an der Motoneuron-Krankheit. In Österreichs Fußball wurde einst der offiziell an Multipler Sklerose erkrankte Edeltechniker Ernst Ocwirk mit der Krankheit ALS in Verbindung gebracht.

Bekanntheit erlangte ALS auch durch die Ice-Bucket-Challenge, die 2014 auf sozialen Netzwerken viral verbreitet wurde. Dadurch wurden 104 Millionen Euro gespendet, was die Forschung zur Bekämpfung weit vorantrieb. So wurde mittlerweile ein Gen identifiziert, das mit der Krankheit in Verbindung steht. 

Mehr dazu:
>> Einsatzstatistik Sergey Mandreko

red