25.04.2017 11:07 Uhr

Muss Modrić in Korruptions-Prozess aussagen?

Soll bei Mamic-Prozess aussagen: Luka Modric
Soll bei Mamic-Prozess aussagen: Luka Modric

Der Korruptionsskandal im kroatischen Fußball wird ab Donnerstag juristisch aufgerollt. In dem Verfahren um Bestechung und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe beim Spitzenklub Dinamo Zagreb sind Kroatiens "Fußball-Pate" und Dinamos Ex-Boss Zdravko Mamić sowie sein jüngerer Bruder Zoran, früher Profi bei den Bundesligisten VfL Bochum und Bayer Leverkusen, die Hauptangeklagten.

Medienberichten zufolge ist im Prozessverlauf eine Vernehmung von Zagrebs Ex-Mittelfeldstar Luka Modrić vom Champions-League-Sieger Real Madrid als Zeuge möglich.

Weil dem älteren Mamić-Bruder die Einbindung in Zagrebs angeblich mafia-ähnliche Strukturen nachgesagt wird, findet das Verfahren zur bestmöglichen Verhinderung einer Manipulation der Richter im ostkroatischen Osijek statt.

Die Mamić-Brüder sollen von 2008 bis 2012 mit Hilfe eines Verbandsfunktionärs und eines Steuerinspektors durch Bestechung und Steuerhinterziehung illegal Millionenbeträge eingestrichen haben.

Warf Modrić-Transfer 6,5 Millionen Euro ab?

Schätzungen der Ermittlungsbehörden zufolge erlitt Dinamo dabei einen Schaden von umgerechnet 15,5 Millionen Euro und der kroatische Fiskus einen Verlust von umgerechnet über zwei Millionen Euro. 

Zdravko Mamić war im Februar 2016 kurz vor der Anklageerhebung als Dinamo-Präsident zurückgetreten. Der 57-Jährige, der seine Unschuld beteuert und den Prozess als "politisch motivierten Versuch der Zerstörung von Dinamo und der Mamić-Familie" einstuft, gilt allerdings weiter als die "graue Eminenz" im Fußball des Balkanlandes.

Modrić kommt aufgrund seines neun Jahre zurückliegenden Transfers von Zagreb zum englischen Topklub Tottenham Hotspur als Zeuge in Betracht. Alleine bei dem Geschäft soll der damalige Dinamo-Chef Mamić 6,5 Millionen Euro in die eigene Tasche geleitet haben.