26.04.2017 23:08 Uhr

Stimmen: "Große Enttäuschung"

Die Bayern mussten zuschauen, wie der BVB ins Finale einzog
Die Bayern mussten zuschauen, wie der BVB ins Finale einzog

Eintracht Frankfurt steht zum ersten Mal seit 2006 wieder im Finale des DFB-Pokals. Entsprechend glücklich zeigten sich die Hessen nach dem Elfmeter-Krimi gegen Borussia Mönchengladbach. Einen Tag später folgte Borussia Dortmund ins Finale. Die Schwarzgelben besiegten den FC Bayern in einer emotionalen Partie mit 3:2. Die Stimmen.

Bayern München - Borussia Dortmund 2:3

Carlo Ancelotti: "Ich denke, es ist zu früh, über die Saison zu sprechen. Wir wollen noch versuchen, die Bundesliga zu gewinnen. Natürlich sind wir enttäuscht. Wir hatten die Gelegenheit, 3:1 in Führung zu gehen, wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das ist unser Fehler. Das ist kein guter Moment, aber wir müssen uns auf die Bundesliga konzentrieren."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben 1:2 zurückgelegen und dann noch gewonnen. Das ist der Wahnsinn. Das 1:4 in der Liga hatten wir komplett abgehakt. Heute haben wir 20 Minuten gut gespielt und dann nachgelassen. Nach der Pause haben wir uns nach und nach gesteigert, ab der 60. Minute war es dann sehr gut. Sicher haben wir auch etwas Glück gehabt."

Philipp Lahm (Kapitän Bayern München): "Bei uns herrscht eine große Enttäuschung. Wir haben uns viel vorgenommen, das hat man bis zum 2:2 auch gesehen, dass wir unbedingt ins Finale wollten. Wir haben die erste Viertelstunde nicht gut gespielt, haben uns dann aber gesteigert. Diesen Rückschlag müssen wir erst einmal verdauen."

David Alaba (Verteidiger Bayern München): "Wir hatten genug Chancen, um den Sack zuzumachen. Wenn man die Chancen liegen lässt, wird das bestraft. Dortmund hat das cool gemacht und seine Chancen genutzt."

Sven Ulreich (Torwart Bayern München): "Wir haben unsere eindeutigen Chancen nicht genutzt und Dortmund zurückkommen lassen. Das ist sehr bitter. Es ist keine optimale Saison jetzt, weil wir in beiden Pokalwettbewerben ausgeschieden sind. Wir müssen alle Kräfte mobilisieren und die Meisterschaft so früh wie möglich klar machen."

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Das ist eine große Genugtuung. Heute hatten wir auch das Quäntchen Glück. Wir sind in die Halbzeit getaumelt und Bayern hat es versäumt, den Vorsprung auszubauen. Dann haben wir das Spiel mit sehr schönen Toren hervorragend gedreht. Es war alles drin in dem Spiel. Wenn es nach den letzten Wochen eine Mannschaft verdient hat, dann Borussia Dortmund."

... zu möglichen Feierlichkeiten: "Die Truppe ist so jung, die trinkt normalerweise gar kein Bier. Wir sind in der Liga noch in der Pflicht, unseren dritten Platz zu verteidigen. Aber natürlich wird heute das eine oder andere Gläschen mal genehmigt."

Ousmane Dembélé (Borussia Dortmund): "Ich bin sehr glücklich, dass wir es ins Finale nach Berlin geschafft haben. Der FC Bayern ist eine große Mannschaft, wir hatten heute auch das nötige Glück. Mein Tor werde ich so schnell nicht vergessen."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Wir haben nicht schlecht angefangen. Nach dem 1:2 haben nicht mehr so viele an uns geglaubt. Wir wollten unbedingt nach Berlin. Jetzt freuen wir uns auf das Finale gegen Frankfurt."

Oliver Bierhoff (Manager Nationalmannschaft) ... zur Teambesetzung beim Confed Cup: "Terminlich ist es ein unglückliches Turnier. Wir werden es nutzen, um die Mannschaft weiterzuentwickeln und vor allem den jungen Spielern die Chance zu geben, auf internationalem Parkett zu reifen. Die Erfahrenen brauchen diese Erfahrung nicht mehr und werden ihre Pause haben."

... zur Frage, ob der Sportdirektor-Posten beim FC Bayern reizvoll wäre: "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, und es ist mir auch nicht angetragen worden. Insofern stellt sich diese Frage nicht. Ich habe bis 2020 Vertrag beim DFB, und wir bauen hoffentlich bald die neue Akademie. Das sind interessante Aufgaben und darauf liegt mein Fokus. Sportdirektor spielt da keine Rolle, bei keinem Verein."


Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 6:7 i.E. (1:1, 1:1, 1:1)

Dieter Hecking (Borussia Mönchengladbach): "Aufgrund der besseren Chancen war Frankfurts Sieg nicht unverdient. Wir waren in der ersten Halbzeit hypernervös, sehr fahrig. Dann haben wir das Glück, den Ausgleich zu machen. Ab der 46. Minute haben wir alles versucht, nach vorne gespielt, wenig zugelassen. Mehr kann man nicht tun. Aber du musst zum Torabschluss kommen, das war zu wenig."

Andre Hahn (Borussia Mönchengladbach): "Die Enttäuschung ist riesig, es lag aber nicht nur am Elfmeterschießen. Wir haben die komplette erste Hälfte verschlafen, das war wohl ausschlaggebend. Ein Elfmeterschießen kann man immer verlieren, in der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Spiel gezeigt, auch in der Verlängerung haben wir nichts zugelassen."

Niko Kovač (Eintracht Frankfurt): "Das Finale in Berlin - meine Heimatstadt, meine Geburtsstadt - besser geht es nicht. Die Elfmeterbilanz in der Bundesliga ist katastrophal. Wir haben uns das alles für den Pokal aufgehoben. Es war heute eine Willensleistung meiner Mannschaft. Die Mannschaft hat sich taumelnd ins Elfmeterschießen gebracht. Pokalendspiele sind für Spieler und Trainer etwas Besonderes. Für mich ist das in meinem ersten Jahr als Cheftrainer bei der Eintracht ein Traum."

Fredi Bobic (Eintracht Frankfurt): "Es ist eine tolle Geschichte für die Eintracht hier und heute das Finale zu erreichen. So etwas außergewöhnliches hat man nicht jedes Jahr. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, die immer wieder zurückkam in diesem Spiel. In Gedanken sind wir auch bei Marius Wolf, die Jungs haben auch für ihn gewonnen. Man muss jetzt erst mal realisieren, was wir hier eigentlich geschafft haben. Es freut mich besonders für Branne Hrgota, dass ausgerechnet er hier trifft, ist schon eine Geschichte für sich."

Lukáš Hrádecký (Eintracht Frankfurt): "Das Finale war unser Ziel und das haben wir erreicht. Die Schützen waren lange eiskalt, aber am Ende konnte ich zwei Schüsse halten. Es war heute ein richtiger Fight, die erste Halbzeit lang waren wir deutlich besser, danach war die Borussia oben auf. In Dänemark war ich schon einmal im Pokalfinale und hier in Deutschland wird es noch größer sein. Heute waren schon viele Fans dabei, aber in Berlin werden es noch mal deutlich mehr sein."

Marco Russ (Eintracht Frankfurt): "Bei Varela waren wir uns eigentlich sicher, dass er ihn rein macht, aber Elfmeterschießen ist immer ein Glücksspiel. Zum Glück hat Lukáš dann direkt noch einen zweiten gehalten und Branne seinen reingehauen. Irgendjemanden muss es in so einem Spiel am Ende treffen und zum Glück war Lukáš am Ende der, der einen mehr rausgeholt hat."