26.04.2017 22:51 Uhr

Spektakel in München: BVB fährt nach Berlin

Grenzenlose Freude im schwarz-gelben Lager
Grenzenlose Freude im schwarz-gelben Lager

Dank "Spielverderber" Ousmane Dembélé hat Borussia Dortmund dem FC Bayern München die Saisonbilanz verhagelt und das Endspiel des DFB-Pokals in Berlin erreicht.

Der Franzose krönte eine beeindruckende Leistung des BVB in der 74. Minute mit dem Siegtreffer zum 3:2 (1:2), zuvor hatte die mutige Mannschaft von Thomas Tuchel bereits mit 1:2 zurückgelegen.

Die Dortmunder um den überragenden Torwart Roman Bürki können den Pott am 27. Mai in Berlin gegen Eintracht Frankfurt zum vierten Mal gewinnen.

Dem FC Bayern bleibt als Trostpreis statt des erhofften Triples nur die Meisterschaft, die am Samstag beim VfL Wolfsburg vorzeitig und zum 27. Mal perfekt gemacht werden kann. Vielleicht zu wenig, um auch Coach Carlo Ancelotti vor aufkommenden Krisendiskussionen zu bewahren.

Lewandowski und Robben machen den Sack nicht zu

Marco Reus hatte in einem Spiel, das Bundestrainer Joachim Löw zur Halbzeit als "toll" bezeichnete, den BVB zunächst in Führung gebracht (19.). Begünstigt wurde der Treffer durch einen schlimmen Fehlpass von Javier Martínez. Der Spanier machte seinen Patzer mit dem Ausgleich wieder wett (28.).

In der Folge verloren die bis dahin besseren Gäste die Ordnung, die Bayern kamen gewaltig auf und gingen durch Mats Hummels, der in der 61. Minute ausgewechselt wurde, in Führung.

Eine Führung, die vor allem Robert Lewandowski durch zwei Solo-Auftritte (45.+1 und 46.) hätte ausbauen können. Stattdessen kam nach zwei großartigen Chancen durch Arjen Robben (58. und 63.) der BVB zum Ausgleich: Nach Flanke von Dembélé glich Pierre-Emerick Aubameyang per Kopf aus (69.) - fünf Minuten später schlug Dembélé mit einem herrlichen Schlenzer selbst zu.

Martínez macht Fehler wett

Dortmund begann gut und bewegte sich auf Augenhöhe. Keine vier Minuten waren gespielt, da erreichte Aubameyang eine Flanke von Raphaël Guerreiro - den Ball aber schoss der Gabuner beinahe fahrlässig am leeren Tor vorbei.

Viel fehlte danach nicht, und der zunächst schwache FC Bayern wäre in der 13. Minute in Führung gegangen: Einen Schuss von Franck Ribéry wehrte Bürki nach vorne ab, ein Nachschuss von Arturo Vidal ging knapp am Tor vorbei. Zwischendurch flog Julian Weigl der Ball im Strafraum an die Hand, aber nicht eines Elfmeters würdig, wie Schiedsrichter Manuel Gräfe befand.

Ansonsten hatten die Münchner wenig Chancen - und Dortmund ging in Führung, nach einem fürchterlichen Fehlpass von Martínez. Im Anschluss traf Guerreiro den Pfosten, die Rettungstat von Philipp Lahm missglückte, und Reus, der beim 1:4 in der Bundesliga gefehlt hatte, schob ein.

Nach einer Ecke machte Martínez seinen Fehler per Kopfballtreffer wieder gut, zehn Minuten später traf er erneut per Kopf den Pfosten (38.). Hummels machte es dann auf Vorarbeit von Ribéry besser, verzichtete nach seinem Tor gegen seinen früheren Klub aber auf große Jubelgesten.

Nach der Pause war es erneut Lewandowski, der allein vor Bürki auftauchte - und scheiterte (46.). Auch gegen Robben reagierte der Schlussmann großartig (58.). Kurz darauf wurde Hummels ausgewechselt, Jérôme Boateng kam - und Sven Bender lenkte einen Schuss von Robben irgendwie noch an den Pfosten. Dies sollte sich rächen für den FC Bayern.