28.04.2017 09:40 Uhr

Meinung: Abstieg? Augsburg ist fällig

Marwin Hitz steckt mit Augsburg knietief im Abstiegskampf
Marwin Hitz steckt mit Augsburg knietief im Abstiegskampf

Vier Spieltage vor dem Ende der Bundesliga-Saison brennt im Tabellenkeller noch mächtig der Baum. weltfussball lehnt sich daher mal ganz weit aus dem Fenster und fachsimpelt, wer am Ende den Gang in Liga zwei antreten muss und wer auf den letzten Metern noch das rettende Ufer erreicht.

Marc Affeldt: Trotz der Siege gegen Schalke und Hamburg sind die Lilien aus Darmstadt bereits gepflückt, der Gang ins Unterhaus ist unabwendbar. Diesen verhindern - der mauen Konkurrenz aus Augsburg und Mainz sei Dank - hingegen die Möchtegern-Europa-Fahrer aus Hamburg und Wolfsburg.

Setzt der FC Ingolstadt seine starke Rückrunde unter dem ostwestfälischen Hexer "Magic Maik" Walpurgis fort, kommt es für Mainz und Augsburg sogar noch dicker. Ich leg mich fest: Augsburg ist fällig, Mainz muss in der Relegation zittern und der FCI hängt noch ein Jahr dran.

Falk Velten: Augsburg, Hamburg, Wolfsburg und Mainz liefern sich einen Vierkampf um den Relegationsplatz 16. Der HSV hat sein Glück dabei selbst in der Hand. Mit Siegen in den direkten Duellen gegen den FCA (31. Spieltag), Mainz (32. Spieltag) und den VfL (34. Spieltag) ziehen sich die Rothosen am eigenen Schopf aus dem Abstiegssumpf. Gegen Augsburg und Wolfsburg spricht hingegen das knüppelharte Restprogramm. Neben Hamburg warten nur noch Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte auf die beiden Abstiegskandidaten.

Gomez' Knipser-Qualitäten reichen den Wolfsburgern am Ende, um gemeinsam mit Hamburg und Mainz das "rettende Ufer" zu erreichen. Auf der Strecke bleibt somit Augsburg: Die Fuggerstädter scheitern in der Relegation und müssen mit Ingolstadt und Schlusslicht Darmstadt den bitteren Gang in Liga zwei antreten.

Ralf Amshove: Darmstadt und Ingolstadt werden sich nicht mehr retten können und die direkten Abstiegsplätze belegen. Spannend wird hingegen der Kampf um den Relegationsplatz, der letztlich mit einem kleinen Paukenschlag endet: Nur zwei Jahre nach dem Erfolgsjahr 2015 mit der Vizemeisterschaft, dem Pokal- und dem Superpokalgewinn wird es den VfL Wolfsburg treffen.

Das Restprogramm der Mannen aus der Autostadt ist – bei nur einem mickrigen Punkt Vorsprung auf den 16. Platz – einfach zu heftig. Gleichzeitig hat die mit VW-Millionen für Champions-League-Abende und weniger für den Überlebenskampf zusammengestellte Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf noch nicht unter Beweis gestellt, dass sie im entscheidenden Moment die Nerven bewahren kann.

Am Wochenende ist der VfL gegen den Rekordmeister aus München klarer Außenseiter. Sollte auch beim Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt und anschließend gegen den Europa-League-Anwärter Borussia Mönchengladbach kein Dreier gelingen, droht am letzten Spieltag sogar ein Abstiegsendspiel beim in der Rückrunde so heimstarken Hamburger SV – mit dem besseren Ende für die krisenerprobten Rothosen.

Nils Marlow: Beim Hamburger SV hatte man kurzzeitig wohl schon mit dem frühzeitigen Klassenerhalt geliebäugelt, bevor die Realität die Hanseaten wieder eingeholt hat. Doch aus den drei direkten ''Endspielen'' gegen die Konkurrenz aus Augsburg, Mainz und Wolfsburg holt der HSV noch die nötigen Punkte.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation für die Wolfsburger, die noch Bayern München zum Auftakt der heißen Phase vor der Brust haben. Die Wölfe und auch Mainz halten aber die Klasse, weil der Konkurrenz aus Ingolstadt und Augsburg die Luft ausgeht. Ingolstadt schafft nicht nochmal eine solche Punkteserie wie zuletzt und Augsburg holt aus dem Restprogramm mit Hamburg, Gladbach, Dortmund und Hoffenheim höchstens noch drei Punkte. Noch düsterer sieht es nur für Darmstadt aus, das nicht mehr zu retten ist.

Philipp Küsters: Trotz eines deutlichen Formanstiegs in den letzten Wochen treten Darmstadt und Ingolstadt am Saisonende den direkten Weg in Liga zwei an. Für den noch zu besetzenden Relegationsplatz habe ich zwei Teams ins Auge gefasst: Augsburg und Mainz werden darum kämpfen, nicht auf Rang 16 der Tabelle zu landen. Nach vielen schlechten Leistungen und dem konsequenten Festhalten an jeweiligen Trainern Schmidt und Baum sind keine neuen Impulse gesetzt worden. Speziell der FCA schlittert scheinbar hilflos von einem Misserfolg zum nächsten. Das wird sich rächen.

So komisch es klingt, aber Teams wie Wolfsburg und Leverkusen haben viel zu viel Qualität im Kader und Hamburg einfach das Glück, dass ein direkter Konkurrent im Schlussspurt schlechter sein wird.