26.05.2017 14:44 Uhr

VfL-Trainer schießt gegen die Klubspitze

Ralf Kellermann kritisiert die Vereinsführung des VfL
Ralf Kellermann kritisiert die Vereinsführung des VfL

Erfolgstrainer Ralf Kellermann hat nach der Verschiebung der offiziellen Ehrung seiner Fußballerinnen aufgrund der prekären Situation der Männer-Profis die Geschäftsführung des VfL Wolfsburg kritisiert.

"Die Mannschaft hat das aus den Medien erfahren", sagte Kellermann auf der PK vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen am Samstag gegen den SC Sand in Köln: "Uns hat das hart getroffen."

Am Sonntag sollten die Fußballerinnen wie im Vorjahr auf dem Wolfsburger Rathausplatz gefeiert und im Rathaus empfangen werden. Doch auf Wunsch des Klubs wurde der Termin angesichts der Relegation der Männer gegen Eintracht Braunschweig abgesagt. Der "gesamte VfL" fokussiere sich in diesen Tagen "komplett auf die Relegation", schrieb der Verein zur Begründung auf seiner Homepage.

"Das ist bitter, auch für unsere Fans"

Die Stadt, die Fans und die Mannschaft hätten die mögliche Double-Feier für den deutschen Meister dennoch gewollt, so Kellermann, "aber die Geschäftsführung hat sich anders entschieden. Das ist bitter, auch für unsere Fans." Abseits der unglücklichen Kommunikation habe er grundsätzlich in dieser "schwierigen Situation Verständnis, wir sitzen alle in einem Boot", betonte der 48-Jährige: "Wir sind uns auch bewusst, dass ohne eine erfolgreiche Männermannschaft der Frauenfußball nicht so erfolgreich sein kann."

Die Ehrung soll nun Anfang der kommenden Saison stattfinden - ein schwacher Trost für Kellermann, der sich nach neun Jahren auf dem Trainerposten zukünftig auf die Aufgabe als Sportlicher Leiter konzentrieren wird: "Die Mannschaft ist dann nicht mehr die gleiche, und da sind ganz andere Emotionen im Spiel."