28.06.2017 09:55 Uhr

Matthäus warnt DFB-Stars vor Stammplatzverlust

Müssen Thomas Müller, Mario Götze und Sami Khedira (v.l.n.r.) im DFB-Team zittern?
Müssen Thomas Müller, Mario Götze und Sami Khedira (v.l.n.r.) im DFB-Team zittern?

Sami Khedira und Thomas Müller sind im DFB-Team nicht länger unantastbar. Zumindest wenn es nach Lothar Matthäus geht. Denn der 56-Jährige hat beim Confed Cup Alternativen für die beiden Weltmeister gefunden.

Bei der "Mini-WM" in Russland stehe aktuell ein Team auf dem Feld, das es "allen beweisen will", schrieb der Rekordnationspieler in seiner "Sport Bild"-Kolumne.

"Stellvertretend hierfür ist für mich das Verhalten bei eigenem Ballverlust: Ich habe noch nie eine deutsche Mannschaft gesehen, die so schnell zurücksprintet und versucht, schnellstmöglich hinter den Ball zu kommen. Das sind Situationen, in denen absolute Bereitschaft zu spüren ist und einem Trainer das Herz aufgeht", so Matthäu

Vor allem ein Spieler hat es dem 56-Jährigen angetan: Leon Goretzka. Der Schalker habe das erste Spiel gegen Australien geprägt und auch beim Unentschieden gegen Chile seine Qualitäten gezeigt. Der Weltfußballer von 1990 verglich den 22-Jährigen sogar mit sich selbst: "Auch ich war ein Spieler, der gerne am eigenen Strafraum ausgeholfen, den Ball erobert und mit nach vorne gegangen ist." 

In der aktuellen Form sei der Mittelfeldspieler auf jeden Fall ein WM-Kandidat. Laut Matthäus müsse der bislang gesetzte Samit Khedira um seinen Stammplatz fürchten. 

Überangebot in der Offensive - Müller benötigt Lockerheit

Während im Defensivbereich bislang nur Goretzka nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte, haben Matthäus in der Offensive gleich mehrere Spieler überzeugt. Vor allem Sandro Wagner, Timo Werner und Lars Stindl spricht der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän gute WM-Chancen zu.

Während Matthäus dem Leipziger Werner "eine große Karriere in der Nationalmannschaft" prognostizierte, könne Stindl gar Thomas Müller seinen Stammplatz bei der WM 2018 streitig machen. Stindl sei ein "weiterer torgefährlicher Spieler, der als hängende Spitze eine enorme Präsenz" habe. Für Müller sei es entscheidend, dass er seine "Lockerheit" und sein "altes Selbstvertrauen" wiederfände.

Insgesamt sieht Mattäus die deutsche Mannschaft in der Breite äußerst gut aufgestellt. So gut, dass es für die beiden Weltmeister André Schürrle und Mario Götze schwer werden dürfte "auf den WM-Zug aufzuspringen."