29.06.2017 11:33 Uhr

Titel gefordert: Keine Angst vor Saúl und Asensio

Asensio und Saúl sind vor dem Finale gegen Deutschland bester Laune
Asensio und Saúl sind vor dem Finale gegen Deutschland bester Laune

Schon die aktuelle EM-Torjägerliste zeigt die ganze Qualität der Spanier: Erster ist Saúl Ñíguez von Atlético Madrid (fünf Tore), Zweiter Marco Asensio von Real Madrid (drei Tore). "Die spanische Offensive ist richtig stark. Sie haben fast ein Komplett-Ensemble von Barcelona, Atlético und Real dabei", sagt DFB-Trainer Stefan Kuntz.

Saúl erzielte beim 3:1 im Halbfinale gegen Italien alle drei Treffer. Angeblich hat der FC Barcelona bereits Interesse angemeldet, 80 Millionen Euro wird als Ablöse genannt. Ähnlich gefragt ist Asensio, der zwei Wochen vor der EM für Real im Champions-League-Finale gegen Juventus Turin (4:1) getroffen hatte und im EM-Gruppenspiel gegen Mazedonien ebenfalls einen Dreierpack erzielte.

In der Vorrunde holte Spanien nach Siegen gegen Mazedonien (5:0), Portugal (3:1) und Serbien (1:0) als einziges Team neun Punkte, im Halbfinale folgte das besagte 3:1 gegen Italien. Zum aktuellen Kader gehören auch Jesus Vallejo (Eintracht Frankfurt), Mikel Merino (Borussia Dortmund) und Borja Mayoral (VfL Wolfsburg).

Trainer der Mannschaft ist seit Mai 2014 der in Andorra aufgewachsene Albert Celades, der als Aktiver sowohl für Real Madrid als auch den FC Barcelona spielte. In Polen steht Spanien bereits zum siebten Mal in einem EM-Finale. Den Titel gab es 1986, 1998, 2011 und 2013, ehe sich das Team für die Endrunde 2015 überraschend nicht qualifizierte. Celades durfte trotzdem blieben.

Elfmal traf eine deutsche U21 bisher auf Spanien, dabei gab es nur drei Siege, zwei Remis und sechs Niederlagen. Der letzte Sieg datiert vom 15. August 2000 (3:1 in Celle), danach folgten aus vier Begegnungen nur ein Remis und drei Niederlagen.

Hrubesch fordert den EM-Titel

Die aktuelle deutsche U21-Generation ist nach Ansicht von DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch derweil selbst reif für einen Titel. "Jetzt sollten sie sich irgendwann die Krone selber aufsetzen", sagte er der Partie. Einige der Spieler hatten 2016 das Olympia-Finale in Rio verloren, andere das Endspiel der U17-EM 2012. "Sie stehen wieder im Finale. Und irgendwann wirst du dann auch belohnt", prophezeite der 66-Jährige.

Gegen Spanien wird nach Ansicht von Hrubesch auch der Charakter entscheiden. "Mich hat diese Mentalität, diese Leidenschaft gefreut. Wenn man diese Einstellung gegen Spanien an den Tag legt, wird man sehen, wer am Ende die bessere Mannschaft ist", sagte er. "Du musst die Spanier beschäftigen, du musst sehen, dass du dein Spiel durchdrückst. Das wird schwer genug." Der bisherige Auftritt des Teams von Stefan Kuntz bei der EM habe ihn "wirklich begeistert".

Von der großen Bedeutung eines U21-Titels für die spätere Karriere der Jungstars ist der 66-Jährige überzeugt. "Wir brauchen eigentlich nur zurückschauen auf 2009, was der Titelgewinn damals ausgemacht hat für diese Spieler", sagte Hrubesch, der als U21-Coach den Titel holte. So ein Erfolg sei etwas, "was wenige in ihrer Karriere schaffen."