04.07.2017 09:00 Uhr

Warum Salzburg international scheitert

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Ex-"Bulle" Douglas Silva hat seine ganz eigene Meinung zum Thema Champions League

Ex-"Bulle" Douglas da Silva hat seine ganz eigene Meinung zum alljährlichen Scheitern von RB Salzburg in der Qualifikation der Champions League.

Der 33-jährige Brasilianer, der sich aktuell mit dem tschechischen Europacup-Starter FK Mladá Boleslav beim Trainingslager in Windischgarsten auf die neue Saison vorbereitet, nahm sich für weltfussball Zeit für ein längeres Gespräch. Dabei sprach der Routinier über

die Schwierigkeiten von RB Salzburg in der Qualifikation der Champions League:

Das ist eine ganz spezielle Situation. Fußball ist oft verrückt. Ich hab es ja schon damals erlebt, als wir mit Hapoel Tel Aviv gegen Salzburg aufgestiegen sind. Durch den Einstieg von Red Bull hat man so viel Geld und jedes Jahr ein sehr gutes Team. Aber dadurch lastet natürlich auch aller Druck auf dem Verein. Jeder erwartet durch diese finanzielle Basis auch den internationalen Erfolg. Die Titel in Österreich sind ohnehin selbstverständlich. Man kann oft auch alles richtig machen, aber an der eigenen Psychologie scheitern. Man kann unglücklich sein, oder einen Fehler machen, aber ich denke wichtig ist etwas anderes: Man hat in Salzburg nie einen echten Heimvorteil. Dort klatschen die Leute bei guten Aktionen, aber sonst sitzen sie stumm im Stadion. Mit Hapoel haben wir ihnen aber einen echten Hexenkessel bereitet, auf den sie nicht eingestellt waren. So beeinflusst man nicht nur den Gegner, sondern auch den Schiedsrichter.

über sein persönliches Scheitern in Salzburg: 

Ich habe mir über meine Karriere-Stationen in Israel die Chance in Salzburg sehr hart erarbeitet. Ich wollte unbedingt nach Österreich und diesen Vertrag unterschreiben, der für mich extrem wichtig war. Der Verein wollte mich, der Boss wollte mich und ich wollte. Dann wurde ich bestraft für etwas was außerhalb meines Verantwortungsbereichs lag. Darauf möchte ich aber nicht näher eingehen.

sein Comeback in Europa:

Ich war zurück in Brasilien und wollte meine Karriere als Fußballer beenden. Dann habe ich einen Telefonanruf von David Jarolím bekommen. Er kannte mich, weil er damals beim HSV und ich bei Hapoel in der Europa League gegeneinander gespielt haben. Dann ging es für mich zurück nach Europa und jetzt kämpfe ich mit dem FK Mladá Boleslav wieder um einen Startplatz in der Europa League.

seine Zukunft:

Ich will noch eine Saison spielen, weil ich dem Verein sehr dankbar bin und etwas zurückgeben möchte. Die Leute hier sind sehr nett zu mir gewesen und haben mir diese Chance ermöglicht. Es gibt in Tschechien größere Vereine wie Sparta, Slavia oder Viktoria, aber dahinter haben schon wir die Möglichkeit wieder international dabei zu sein. Danach geht es zurück nach Brasilien zu meiner Familie mit Frau, Sohn und Tochter. Man ist dort daheim, wo sein Herz zu Hause ist: Bei mir ist es Brasilien.

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ct