10.07.2017 10:10 Uhr

Nordtveit lobt Nagelsmann: "Unglaublicher Mensch"

Soll die Hoffenheimer Defensive noch stabiler machen: Håvard Nordtveit
Soll die Hoffenheimer Defensive noch stabiler machen: Håvard Nordtveit

Nach den Abgängen von Niklas Süle und Sebastian Rudy ruhen die Hoffenheimer Hoffnungen auf Neuzugang Håvard Nordtveit. Der Bundesliga-Rückkehrer soll die Defensive stärken und im Kraichgau zum Führungsspieler reifen.

Wenige Tage nach dem Trainingsstart der TSG hat sich der Norweger im "kicker" zu den Beweggründen seines Wechsels von West Ham United nach Hoffenheim geäußert und seine ersten Eindrücke von Coach Julian Nagelsmann geschildert.

Die ersten Einheiten bei seinem neuen Arbeitgeber haben Nordtveit Appetit auf die neue Saison gemacht: "Wir machen direkt viel mit Ball, haben viele Aktionen, die auch im Spiel vorkommen - das finde ich super. Jeder Fußballer ist happy, wenn er statt laufen direkt am Ball starten kann", so der 27-Jährige, der in England im letzten Jahr nur selten zum Einsatz gekommen war.

Als TSG-Manager Alexander Rosen und Trainer-Star Nagelsmann von der unbefriedigenden Situation des Skandinaviers hörten und Kontakt aufnahmen, stießen sie auf offene Ohren: "Ich war direkt überzeugt. Der Spielstil, die Art des Trainers. Er ist ein unglaublicher Mensch, nach allem, was ich gehört habe. Ich kann das schon jetzt, nach dem ersten Training, nachvollziehen", lobt Nordtveit, der seine Entscheidung für den Champions-League-Aspiranten nicht bereut: "Ich denke, ich habe alles richtig gemacht".

Großes Vertrauen in Nagelsmann

Speziell die lebendige, spielernahe Herangehensweise seines neuen Coaches beeindruckt den Defensiv-Allrounder: "Ich habe gehört, dass er sehr kommunikativ ist, dass man bei Schwierigkeiten immer mit ihm sprechen kann. Das Alter ist nicht die Hauptsache", analysiert Nordtveit.

Der sieben Millionen Euro teure Neuzugang zieht einen Vergleich zu Lucien Favre, mit dem er vier Jahre erfolgreich in Mönchengladbach zusammengearbeitet hatte: "Favre ist ein Fußball-Philosoph, aber er hatte auch etwas Abstand von der Mannschaft. Julian hat ein enormes Fachwissen im Fußball. Ich kann mir vorstellen, dass die Kommunikation mit Julian Nagelsmann vielleicht aufgrund des Alters etwas einfacher ist".

West Ham? "Hätte besser laufen können"

Angesprochen auf die Umstellung von der englischen auf die deutsche Spielweise erläutert Nordtveit die größten Unterschiede zwischen den Ligen: "In der Premier League geht es 90 Minuten hin und her. In Deutschland wird eher taktischer agiert, mehr Wert auf Ballbesitz gelegt. In England sieht es hektisch aus, dabei ist einfach nur mehr Tempo im Spiel. Das ist in meinen Augen auch ein Grund dafür, warum englische Teams nicht so oft ins Champions-League-Finale kommen wie deutsche", so die Einschätzung des Norwegers.

Die Bilanz seines Insel-Abenteuers fällt durchwachsen aus: "Es hätte besser laufen können", gesteht Nordtveit, der sich nun auf die neue Aufgabe im Kraichgau freut: "Ich habe es probiert, sehe es aber als Erfahrung und überhaupt nicht negativ. Jetzt bin ich bereit für Hoffenheim und die Bundesliga".