11.07.2017 10:35 Uhr

Salzburg hört Lazaros Signale

Valentino Lazaro beim Testspielsieg der Bullen gegen Anderlecht
Valentino Lazaro beim Testspielsieg der Bullen gegen Anderlecht

RB Salzburg und Valentino Lazaro könnten noch diesen Sommer getrennte Wege gehen. Die Transfergerüchte um den 21-jährigen Allrounder reißen nicht ab, sind aber vorerst nur Zukunftsmusik. Der ÖFB-Teamkicker konzentriert sich daher aktuell voll auf seine Aufgabe beim Double-Champion. Da wird er aufgrund des Ausfalls von Stefan Lainer in den nächsten Wochen rechts hinten gebraucht.

"Stefan ist natürlich schon ein wichtiger Spieler, der ausfällt. Beim Sieg im Test gegen Anderlecht hat man aber bei Tino eindeutig gesehen, dass er will, da ist und bereit ist, für die Mannschaft zu arbeiten", sagte Salzburgs Neo-Trainer Marco Rose. Der Deutsche hatte seinen sowohl in der Defensive als auch Offensive einsetzbaren Spieler zuletzt aufgefordert, sich zu Salzburg zu bekennen. "Ich glaube, er hat ein klares Signal gesendet, das ich wahrgenommen habe", betonte der Salzburg-Coach.

Lazaro hatte damit seinen Platz rechts in der Viererkette im Duell mit Maltas Meister Hibernians FC am Dienstagabend (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) fix. Als Alternative steht auch noch der aus Mattersburg gekommene Patrick Farkas zur Verfügung. Der 24-Jährige muss aber wohl vorerst noch auf sein Startelf-Debüt warten.

Wie konkret ist das Interesse von Hertha BSC?

Mit einem schnellen Lazaro-Abgang kann er eher nicht rechnen. Der gebürtige Steirer soll vor allem beim deutschen Bundesligisten Hertha BSC Berlin hoch im Kurs stehen, ein Poker um die Ablöse könnte sich durchaus bis zum 31. August ziehen. Da schließt das Sommer-Transferfenster in vielen europäischen Ligen, darunter Deutschland und Österreich. Lazaro hat noch bis Ende Juni 2019 Vertrag.

Dass der Außenverteidiger in der Qualifikation zur Champions League Spielminuten sammelt, ist für einen zukünftigen Arbeitgeber kein Problem. Laut UEFA-Regulativ darf ein in den Qualifikationspartien inklusive Playoff eingesetzter Spieler in der Folge in der Gruppenphase der "Königsklasse" oder der Europa League für einen anderen Verein spielen.

Hertha BSC ist als Sechster der vergangenen Saison fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert, steigt also erst am 14. September in den Bewerb ein. Der Ligabetrieb startet zudem auch erst Mitte August, Eile ist also nicht geboten.

Klappt es endlich mit der Champions League?

Bis dahin könnte sich Lazaro vielleicht auch für einen Verbleib in der Mozartstadt entschieden haben. Spätestens am 23. August haben die "Bullen" Gewissheit ob sie im zehnten Anlauf endlich die heißersehnte Gruppenphase der Champions League erreicht haben. Es ist der letztmögliche Termin für das Playoff-Rückspiel, in dem sie im Vorjahr an Dinamo Zagreb knapp gescheitert waren.

Rose hoffte darauf, dass die bitteren Erlebnisse der vergangenen Jahre keinen Einfluss auf seine Kicker haben. "Es sollte große Vorfreude und weniger Last da sein, dass es endlich losgeht", sagte Rose. Seine Spieler strotzen voller Tatendrang. "Wir wissen, wie es nicht geht. Jetzt wollen wir einmal zeigen, dass wir auch in der Champions League spielen können", gab Routinier Andreas Ulmer die Marschroute vor. Drei Hürden müssen auf dem Weg dorthin übersprungen werden.

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apa/red