30.07.2017 14:34 Uhr

Neymar-Deal: Alves als Vermittler gefragt

Neymar und Dani Alves verbindet eine enge Freundschaft
Neymar und Dani Alves verbindet eine enge Freundschaft

Sportlich hat sich die Verpflichtung von Dani Alves für Paris Saint-Germain gleich ausgezahlt, noch mehr ist der Brasilianer aber in diesen Tagen als Vermittler in Sachen Neymar gefragt.

Und so war nach seiner Gala-Vorstellung beim 2:1-Sieg im französischen Supercup gegen Meister AS Monaco auch gleich der mögliche Rekordtransfer seines Landsmannes zu PSG Gesprächsthema Nummer eins. "Er muss an sich denken und auch Egoist sein. Und mutig. Die Welt gehört den Mutigen", sagte Alves und verriet, dass er jeden Tag mit Neymar spreche.

Mit mutig meint Alves freilich nicht den Verbleib des Superstars in Barcelona. Der 34-Jährige möchte Neymar viel mehr als Teamkollegen gewinnen - wie von 2013 bis 2016 bei den Katalanen. Dafür würde der Hauptstadtklub dank der vielen Katar-Millionen tief in die Tasche greifen. Paris will angeblich die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 222 Millionen Euro und dem Offensiv-Ass zudem noch eine "Wechselprämie" von 100 Millionen zahlen. Der Rekordtransfer sei fast perfekt, versichern dieser Tage französische und spanische Medien.

Von Neymar selbst war dazu auf der USA-Reise nichts zu hören. Dafür sprachen andere, wie etwa der neue Barcelona-Trainer Ernesto Valverde. "Für mich ist er ein Spieler von Barça. Wir zählen auf ihn. Ich möchte nicht spekulieren", sagte der Coach nach dem 3:2 im ersten Clásico der Saison in Miami. Real-Verteidiger Sergio Ramos hätte indes nichts dagegen, wenn er dem Brasilianer in Zukunft nicht mehr so oft begegnet: "Ich hoffe, es war das letzte Barcelona-Trikot, das ich von ihm bekommen habe".

"Bei Alves gehen die Batterien nie aus"

Bis es womöglich soweit ist, muss sich PSG mit dem vorhandenen Personal begnügen, was auch nicht so schlecht ist. Beim Sieg über Monaco stellte der Klub am Samstag im marokkanischen Tanger auch ohne Julian Draxler und Kevin Trapp zwei Rekorde von Olympique Lyon ein: PSG holte die Tropheé des Champions zum fünften Mal in Serie und zum siebten Mal insgesamt.

Bedanken durfte sich das Team bei Alves, der im Sommer von Juventus Turin an die Seine gewechselt war. Vor 43.760 Zuschauern erzielte er nach dem 0:1 durch Djibril Sibidé (30.) per Freistoßrakete in der 51. Minute den Ausgleich. Zwölf Minuten später flankte er millimetergenau und Adrien Rabiot köpfte ein.

"L'Équipe" bezeichnete das Debüt des Seleção-Kickers als "exzellent". Teamkollege Javier Pastore staunte: "Dani hat eine tolle Persönlichkeit". Und auch in Spanien gab es viel Lob: "Bei Alves gehen die Batterien nie aus", titelte die Zeitung "El País".

Trapps Stammplatz futsch

Bei den Monegassen zeigte das von Real Madrid heftig umworbene Top-Talent Kylian Mbappé nicht sein ganzes Können. Alves war deutlich auffälliger als der 18-Jährige und auch als alle anderen Spieler.

Draxler gehörte nach dem Gewinn des Confed Cup mit der deutschen Nationalmannschaft und seinem verspäteten Urlaub noch nicht zum Kader von PSG, das diese Saison den Titel in der Ligue 1 zurückerobern und erstmals die Champions League gewinnen will. Trapp dagegen musste schon zum zweiten Mal in Folge Konkurrent Alphonse Areola den Vortritt lassen, nachdem er im Test gegen Tottenham ein Gegentor verschuldet und danach wegen eines Handspiels außerhalb des Sechzehners die Rote Karte gesehen hatte.