13.08.2017 10:45 Uhr

Nagelsmann: Ein oder andere durchgefallen

Julian Nagelsmann kündigt Änderungen an
Julian Nagelsmann kündigt Änderungen an

Julian Nagelsmann hielt sich nicht lange mit dem mühsamen Pflichtsieg auf. "Die Vorfreude ist sehr groß. Es ist etwas ganz Besonderes, gegen einen so großen Namen in Europa zu spielen", sagte der Trainer von 1899 Hoffenheim mit Blick auf das heiße Millionen-Duell gegen Jürgen Klopps FC Liverpool: "Ich erwarte ein tolles Erlebnis, aber auch ein gutes Spiel von uns."

Beim 1:0 (0:0) gegen den tapferen Drittligisten Rot-Weiß Erfurt sah Nagelsmann in der ersten DFB-Pokal-Runde viel zu selten Gutes. Um im Playoff-Hinspiel in der Qualifikation zur Champions League am Dienstag (20:45 Uhr) gegen Klopp und Co. zu bestehen, ist eine enorme Steigerung nötig.

"Der eine oder andere ist leider durchgefallen, da wird es für Dienstag eng", sagte Nagelsmann zum Auftritt seiner Startelf: "Zwei, drei Spieler haben sich aber auch sehr gut präsentiert."

Vor allem offensiv enttäuschten die Kraichgauer, einzig dem Treffer von Nadiem Amiri (55.) war es zu verdanken, dass Hoffenheim in die zweite Runde einzog. "Ich bin schon oft genug gegen Dritt- oder Viertligisten in der ersten Runde ausgeschieden, von daher passt das 1:0", sagte Nationalspieler Sandro Wagner, der aber keineswegs zufrieden war: "Wir haben nicht gut gespielt."

Liverpool ist nicht vergleichbar

Doch, und da waren sich alle Hoffenheimer einig, gegen Liverpool erwartet sie ohnehin ein ganz anderes Spiel. "Zu Hause, ein Heimspiel in der Champions League - das ist sicher nicht vergleichbar", sagte Stürmer Wagner. Während Erfurt, der sieglose 18. der 3. Liga, mit zehn Mann im eigenen Strafraum verteidigte und der TSG keine Räume ließ, wird "Liverpool sicher ein bisschen offensiver verteidigen", sagte Nagelsmann.

Der 29-Jährige schonte am Samstag unter anderem Stammkeeper Oliver Baumann, gegen den 18-maligen englischen Meister werde zu "1000 Prozent" eine andere Formation auf dem Rasen stehen. "Es sei denn, alle anderen haben Diarrhö", meinte Nagelsmann, der sich persönlich vor allem auf die Begegnung mit Klopp freut.

Nagelsmann Klopp kein "Fähnchen im Winde"

Deutschlands Trainer des Jahres geriet regelrecht ins Schwärmen, als er über den ehemaligen Coach von Borussia Dortmund und Mainz 05 sprach. "Er ist nicht wie das Fähnchen im Wind, sondern versucht immer, seine Ideale durchzusetzen", so Nagelsmann: "Jeder hat die Bilder vor Augen, wenn er so brutal emotional coacht. Ich mag das sehr, ich mag ihn sehr. Er ist ein super Trainer."

Spätestens zum Anpfiff wird es mit der Bewunderung jedoch vorbei sein. "Ich hoffe, dass er am Dienstag vielleicht nicht so einen guten Tag als Trainer hat", sagte Nagelsmann. Während er mit Hoffenheim immerhin einen Sieg einfuhr, verlief der Saisonstart für Klopp enttäuschender. Beim Premier-League-Auftakt reichte es für die Reds beim FC Watford nur für ein 3:3 (1:2). Liverpool musste dabei den Ausgleich in der dritten Minute der Nachspielzeit hinnehmen.