13.08.2017 20:01 Uhr

Stimmen: "Cottbus hätte Sieg auch verdient"

Markus Gisdol (r.) konnte mit der Leistung seines HSV nicht zufrieden sein
Markus Gisdol (r.) konnte mit der Leistung seines HSV nicht zufrieden sein

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze: Diese Weisheit musste allen voran der Hamburger SV, der in Osnabrück verlor, am Sonntag erkennen. Ebenso patzte Bundesligist Augsburg in Magdeburg. Schwer hatte es auch der VfL Wolfsburg. Die Erstrunden-Hürde nahm RB Leipzig derweil souverän. Die Stimmen.

Energie Cottbus - VfB Stuttgart 3:4 i.E.

Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): "Heute habe ich den Fußball zwischendurch gehasst, obwohl ich ihn sehr liebe und lebe. Es ist vieles zusammengekommen, was meine Mannschaft in dieser Art nicht verdient hat. Ich finde es schade, mit Komplimenten kann ich nichts anfangen. Morgen beginnt wieder der Alltag. Das war eine fantastische Werbung für den Fußball."

Hannes Wolf (Trainer VfB Stuttgart): "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir den Pokal weiterspielen dürfen. Wir wussten, dass Cottbus Qualität hat. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, hinten raus war Cottbus die bessere Mannschaft und hätte mit Sicherheit auch den Sieg verdient gehabt. Riesenkompliment an Cottbus!"

Ron-Robert Zieler (VfB Stuttgart): "Mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Da waren wir überhaupt nicht mutig und viel zu passiv. In der Halbzeit haben wir dann die Köpfe zusammengesteckt und gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und wir eine Reaktion zeigen müssen. Das hat die Mannschaft sehr gut hinbekommen."


1. FC Magdeburg - FC Augsburg 2:0

Jens Härtel (Trainer 1. FC Magdeburg): "Wir sind sehr mutig angelaufen und wollten ihnen unser Spiel aufzwingen. Wichtig war für uns, dass wir sie ihr Spiel nicht haben aufziehen lassen. Das haben wir über die gesamte Spielzeit gut gemacht. Wir haben uns immer wieder selbst Chancen herausgespielt. Unter dem Strich hat sich die Mannschaft das redlich verdient."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir haben von Anfang an nicht in das Spiel gefunden. In der ersten Halbzeit haben wir bei zweiten Bällen große Probleme gehabt und uns fast keine Torchancen erspielt. In der zweiten Hälfte war es etwas besser, aber trotzdem hat auch da Magdeburg dagegengehalten und verdient gewonnen. Für uns gilt es nun, die Lehren aus dem Spiel zu ziehen."


SV Wehen Wiesbaden - Erzgebirge Aue 2:0

Rüdiger Rehm (Trainer SV Wehen-Wiesbaden): "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein sensationelles Fußballspiel gezeigt."

Thomas Letsch (Trainer Erzgebirge Aue): "Wenn es in einem K.o.-Spiel darum geht weiterzukommen, dann kann man so nicht auftreten."


VfL Osnabrück - Hamburger SV 3:1

Joe Enochs (Trainer VfL Osnabrück): "Nach dem Platzverweis gegen uns ist meine Mannschaft richtig giftig geworden. Unser Sieg war etwas glücklich, aber verdient, weil wir zielstrebig und mit viel Engagement gespielt haben. Die letzten 17 Minuten bis zum Schlusspfiff waren für mich die Hölle."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Die Rote Karte war der Knackpunkt. Danach waren wir in der Defensive nicht mehr konsequent genug. Wir hatten zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber wir haben dem Gegner immer wieder die Gelegenheit gegeben, sich in der Abwehr zu organisieren. Ich will gar keine Ausreden finden. Sie haben das Spiel ja gesehen. Warum es aber immer dem HSV passiert, kann ich nicht sagen."

Jens Todt (Sportchef Hamburger SV): "Es war eine enttäuschende Leistung. In der ersten Halbzeit hatten wir zwar einige klare Torchancen, die wir aber alle nicht genutzt haben. Der Gegner war gefühlt dreimal bei uns vor dem Tor und hat dreimal getroffen. Dann merkt man, welche Stimmung hier in so einem Stadion aufkommen kann. Bei uns ist eigentlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. Der Anschluss kam deutlich zu spät. Der Gegner hat alles rausgeholt, was rauszuhauen war, und das haben wir nicht. Wir sind eine Woche vor dem Saisonstart auf dem Boden der Tatsachen."

André Hahn (Hamburger SV): "Wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, wird man hinten bestraft. Das Hauptproblem war, dass wir es nicht geschafft haben, nach dem Rückstand ruhig weiterzuspielen. Uns fehlt die Selbstverständlichkeit, einfach ein Tor zu schießen."


Eintracht Norderstedt - VfL Wolfsburg 0:1

Dirk Heyne (Trainer Eintracht Norderstedt): "Wir haben einen schönen Fight geliefert. Aber ich bin letztlich nicht zufrieden, weil wir ausgeschieden sind. Die Möglichkeiten gegen Ende waren keine schlechten."

Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): "Das Spiel lief so, wie wir es erwartet haben. Wir haben es 80 Minuten lang kontrolliert, zehn Minuten waren dann nicht so gut. Wir hätten mehr als ein Tor schießen können. Dann haben wir in den letzten Minuten noch zwei Torchancen zugelassen."


SF Dorfmerkingen - RB Leipzig 0:5

Helmut Dietterle (Trainer SF Dorfmerkingen): "Wir haben in allen Bereichen Dinge gemacht, die mir gut gefallen. Wir haben uns nicht hinten reingestellt, sondern auch schnell nach vorne gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir die Leipziger doch manchmal in Schwierigkeiten gebracht. Unterm Strich ist das aufgegangen, was wir wollten, nämlich dass es ein Fußballfest im Stadion wird. Trotz des 0:5 kann ich ein überaus positives Fazit ziehen."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Wir haben haben in der ersten Halbzeit dafür gesorgt, dass die Stimmung im Stadion gut blieb, weil wir den Sack nicht zugemacht haben. Wenn du nicht frühzeitig zwei, drei zu null führst, wird es schwierig in so einem Spiel, das haben wir im Pokal ja schon oft erlebt. In der zweiten Halbzeit war es dann das Spiel, das wir uns gewünscht haben. Kompliment an Dorfmerkingen, das war eine leidenschaftliche Vorstellung. Erstes Pflichtspiel, erster Sieg, abgehakt, wir sind bei der Pokalauslosung für die 2. Runde dabei."


Bonner SC - Hannover 96 2:6

André Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Es war vor dem Bundesligaauftakt wichtig, diese Hürde zu nehmen. Nach dem 3:1 war das Spiel eigentlich schon entschieden. Ein Wunschlos für die nächste Runde gibt es nicht."

Daniel Zillken (Trainer Bonner SC): "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Ich glaube, Hannover hat seit März nicht mehr verloren und seitdem nur drei Tore kassiert. Wir haben immerhin zwei Mal gegen sie getroffen. Das Tor von Nico Perrey ist wohl ein Kandidat für das Tor des Monats."


TSV 1860 München - FC Ingolstadt 04 1:2

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Es kam zu dem erwarteten Pokalfight, bei dem wir es allerdings versäumten, frühzeitig auf 2:0 zu stellen. Mit dem 1:1 wurde es natürlich nochmal richtig spannend, aber wir haben die Ruhe nicht verloren. Wir sind glücklich, eine Runde weitergekommen zu sein."

Daniel Bierofka (Trainer 1860 München): "Wir verteidigten sehr ordentlich in der Startphase, beim 0-1 machen wir es dem Gegner zu einfach. Wir hatten das Glück, zwischen der 45. und 60. nicht das zweite Tor zu bekommen. Mit dem Ausgleich schien nochmal alles möglich zu sein, das 1:2 fiel unglücklich für uns. Jetzt gilt unser Fokus komplett der Liga."

Marvin Matip (FC Ingolstadt): "Bis zum Ausgleich hatten wir die Partie gut im Griff und konnten den Gegner gut vom Tor weg halten. Dann wurde es natürlich nochmal intensiv. Was aber viel wichtiger ist: Der erste Schritt ist gemacht, wir wollten in München weiterkommen und das ist uns gelungen!"

Stefan Kutschke (FC Ingolstadt): "Nach dem Ausgleich war es hier tatsächlich der erwartete Hexenkessel. Aber dann ist es unsere Aufgabe dagegenzuhalten und das ist uns gelungen. Ich bin froh, dass ich heute den Siegtreffer für uns erzielen konnte, jetzt kommen die nächsten Aufgaben in der Liga."


SV Morlautern - SpVgg Greuther Fürth 0:5

Janos Radoki (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Ich denke, wir sind sehr engagiert ins Spiel gegangen. Wir haben von Anfang an dominiert und sind folgerichtig in Führung gegangen. In Sachen Zielstrebigkeit haben wir etwas nachgelassen. Für uns war es wichtig, dass hier kein Pokalfight entsteht. Glückwunsch an die Mannschaft für das Erreichen der zweiten Hauptrunde."

Karl-Heinz Halter (Trainer SV Morlautern): "Die SpVgg Greuther Fürth ist sehr konzentriert zu Werke gegangen. Wir wussten, wenn sie das so spielen, dann wird es für uns furchtbar schwer. Das Ergebnis geht natürlich in Ordnung. Am Ende haben wir auch ein bisschen die Konzentration verloren. Mit dem 2:0 war das Spiel im Grunde gegessen."

Philipp Hofmann (SpVgg Greuther Fürth): "Nach der Verletzung war es für mich natürlich wichtig zu treffen. Ich finde, wir haben es ordentlich gemacht und nicht viel zugelassen. Ich freue mich natürlich auch über die Auszeichnung zum "Man of the Match"."

Sascha Burchert (SpVgg Greuther Fürth): "Wir haben heute seriös gespielt, das von Beginn an gut gemacht und am Ende verdient gewonnen. Morlautern war natürlich auch sehr tief gestanden, wir hatten dann einige Räume, es aber vielleicht nicht immer schnell genug zu Ende gespielt."


FC Nöttingen - VfL Bochum 2:5

Dubravko Kolinger (Trainer FC Nöttingen): "Wenn wir die ersten drei Minuten streichen könnten, wäre es gut gewesen. Aber das geht nicht. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten sicher stehen und den Gegner kommen lassen. Das ist nach den erste Minuten komplett über den Haufen geworfen worden. Mit dem 1:3 war das Spiel allerdings entschieden. Das war der Nackenschlag, der angesichts der Bochumer Qualität zu viel war."

Ismail Atalan (Trainer VfL Bochum ): "Wir haben so angefangen, wie wir uns das vorgestellt haben, indem wir den Gegner früh unter Druck gesetzt haben und so zu zwei schnellen Toren gekommen sind. Wofür ich allerdings kein Verständnis habe ist, dass wir nach zehn, zwölf Minuten das Spielen eingestellt haben und nicht mehr so konsequent gepresst haben, sodass der Gegner sich befreien konnte. Was mich stört: Immer wenn es drauf ankam, hat die Mannschaft angezogen. Und dann sah es auch nach sehr gutem Fußball aus. Aber es gab zu viele Phasen, in denen wir uns einfach nur ausruhen wollten."

Felix Bastians (VfL Bochum): "Wir haben einen guten Start hingelegt und konnten schnell zwei Treffer erzielen. Danach haben wir den Gegner unnötig ins Spiel kommen lassen. Der Elfmeter zum Anschlusstreffer war in meinen Augen eine Schwalbe. Wir sind danach jedoch nicht nervös geworden und haben uns durch die weiteren Treffer wieder Ruhe erspielt. Insgesamt ging es hier nur ums Weiterkommen und das ist uns gelungen."


1. FC Saarbrücken - 1. FC Union Berlin 1:2 n.V.

Jens Keller (Trainer 1. FC Union Berlin): "Zuerst einmal muss ich Saarbrücken ein großes Kompliment machen. Der FCS hat heute ein Überragendes Spiel gemacht und wir haben uns sehr schwer getan. Wir können uns bei Daniel Mesenhöler bedanken, er hat heute ein riesen Spiel gemacht. Aber das ist Pokal, wir sind zum Glück im Lostopf der zweiten Runde und wir sind mit dem nötigen Quäntchen Glück dabei."