18.08.2017 10:10 Uhr

Salzburgs Glas ist voll - Durst nicht gestillt

Der Wolf tanzt mit Viitorul
Der Wolf tanzt mit Viitorul

RB Salzburg hat Donnerstag mit einer rundum gelungenen Vorstellung Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben getankt. Das Tor zur Gruppenphase der Europa League steht nach dem 3:1-Sieg bei Rumäniens Meister FC Viitorul Constanta weit offen - auch wenn Salzburg-Trainer Marco Rose das Duell im Gegensatz zu seinem prominenten Gegenüber Gheorghe Hagi noch nicht für entschieden hält.

"Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir auswärts ein Tor schießen wollen. Wir haben drei geschossen. Ich glaube, dass die Ausgangssituation gut ist", meinte Rose. "Wir wissen aber auch, dass erst Halbzeit ist und wir noch ein Spiel zu spielen haben." Constanta benötigt kommenden Donnerstag in Salzburg allerdings zumindest drei Tore.

Grund genug für Hagi, die Flinte ins Korn zu werfen. "Ich glaube, die Qualifikation ist entschieden", meinte der frühere Weltklasse-Kicker. Das sahen auch die rumänischen Medien so. "Auf Wiedersehen, Qualifikation", schrieb die Zeitung "Libertatea" in ihrer Online-Ausgabe. Die "Gazeta Sporturilor" titelte: "Die Hofnarren des Königs. Über Viitorul lacht man wieder in Europa."

Nur nicht einlullen lassen

"Wir lassen uns nicht einlullen in irgendeiner Form", betonte Rose. Schon gar nicht nach der ansprechenden Leistung, die sein Team an der Schwarzmeerküste gezeigt hat. "Jetzt müssen wir in Salzburg aufmerksam und fleißig sein, um unser großes Ziel dann auch zu erreichen." Es wäre die siebente Teilnahme der Klubgeschichte an der Gruppenphase der Europa League.

Das Out in der Champions-League-Qualifikation gegen Rijeka haben die Bullen hinter sich gelassen. "Wir haben das analysiert und einen Haken drangemacht", erklärte Rose. Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen fand er diesmal so gut wie keine Kritikpunkte am Spiel seines Teams. "Klar hätten wir noch mehr Tore schießen können oder noch weniger zulassen. Aber insgesamt bin ich voll bei meiner Mannschaft. Das Glas ist ganz voll."
>> Klarer Salzburg-Sieg in Constanta

Wolf in Form, nun kommen Wölfe

Den Schwung wollen die Salzburger, unter Rose in zehn Pflichtspielen noch ungeschlagen, ins Ligaheimspiel am Sonntag gegen Bundesliga-Schlusslicht SKN St. Pölten (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) mitnehmen. Seine gute Form stellte in Rumänien auch Youngster Hannes Wolf unter Beweis. Nach den jüngsten beiden Ligatoren traf der 18-Jährige erstmals auch im Europacup. "Ich bin überzeugt, und ich denke, das braucht man. Dann trifft man auch auf internationaler Ebene."

Seinen aktuellen Stammplatz beim Serienmeister bezeichnete Wolf, in der Vorsaison mit den Bullen noch Youth-League-Sieger, als Momentaufnahme. "Im Fußball muss man jeden Tag seine Leistung bringen." Das Ziel Europa League sei jedenfalls ein großes. Wolf: "Das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen. Wir müssen das schaffen und werden es auch schaffen, denke ich."

Bedeutung haben die zusätzlichen internationalen Spiele nicht nur als Erfahrung für die jungen Spieler, sondern auch für das Mannschaftsgefüge. "Wir haben einen sehr großen Kader. Wir wollen keine unzufriedene Truppe haben, weil viele Spieler vielleicht nicht zum Spielen kommen", erklärte Valon Berisha. "Deswegen ist die Doppelbelastung wichtig, damit alle zeigen können, dass sie in die Startelf kommen wollen."

Berisha trug auch in Rumänien anstelle des verletzten Alexander Walke die Kapitänsschleife. Der Torhüter fühlte sich nach seiner vergangene Woche im Training erlittenen Fingerluxation samt Rissquetschwunde noch nicht bereit, könnte auch gegen die St. Pöltner "Wölfe" von Cican Stankovic vertreten werden. Der frühere U21-Nationalkeeper hat seine Chancen zuletzt gut genutzt.

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apa/red