20.08.2017 17:34 Uhr

Nullnummer in Freiburg bei Boateng-Debüt

Kevin-Prince Boateng (r.) feierte sein Bundesliga-Comeback
Kevin-Prince Boateng (r.) feierte sein Bundesliga-Comeback

Der SC Freiburg wird seinen "Aufaktfluch" nicht los. Die Breisgauer kamen beim Saisonstart der Bundesliga nicht über ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt hinaus und warten damit seit 16 Jahren auf einen Sieg am ersten Spieltag. Für die Frankfurter war es der erste Auswärtspunkt nach sieben Pleiten in Folge in der vergangenen Saison. Zum ersten Dreier in Freiburg seit acht Jahren reichte es für die überlegenen Hessen aber nicht.

Bei der runderneuerten Eintracht, die sechs Neuzugänge in der Startelf aufbot, saß der erst am Freitag verpflichtete Kevin-Prince Boateng bis zur 67. Minute auf der Bank. Die Freiburger haben das blamable Aus in der Europa-League-Qualifikation gegen den slowenischen Pokalsieger NK Domžale offenbar noch nicht verdaut.

Boateng hatte nach seinem Debüt für die Eintracht gemischte Gefühle. Nach den vielen vergebenen Chancen sprach der Neuzugang von zwei verschenkten Punkten: "Wenn man die Torchancen sieht, die wir in der ersten Halbzeit hatten, kann man das so sagen." Dennoch versuche die Mannschaft "das umzusetzen, was der Trainer vorgibt", sodass Boateng "positiv" in die nächsten Spiele schaue.

Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwaldstadion setzten die Gäste, bei denen Kapitän Alexander Meier, Marco Fabián, Danny Blum, Omar Mascarell und Slobodan Medojević fehlten, die ersten Ausrufezeichen. Der Franzose Sébastien Haller prüfte SC-Torwart Alexander Schwolow (11.), wenige Sekunden später trudelte ein Abschluss von Mijat Gaćinović am Freiburger Tor vorbei.

Videobeweis verhindert Freiburger Tor

Auch im Anschluss konnte der Frankfurter Trainer Niko Kovač mit seinem agilen Team sehr zufrieden sein. Allerdings hätte der Franzose Simon Falette nach einer Flanke von Gaćinović eigentlich die Führung erzielen müssen - sein Kopfball ging aber am Tor vorbei (16.).

Kurz danach kam der Videobeweis zum Einsatz. Ein Tor der Freiburger durch Neuzugang Tim Kleindienst wurde aberkannt, weil Vorlagengeber Florian Niederlechner im Abseits stand (17.). Video-Assistent Wolfgang Stark musste allerdings ohne die "kalibrierten Linien" entscheiden, weil es in der ersten Hälfte erneut technische Probleme gab.

Im Anschluss erarbeiteten sich die Freiburger, die ohne Manuel Gulde, Georg Niedermeier, Jonas Meffert und Karim Guedé auskommen mussten, für kurze Zeit eine Feldüberlegenheit. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich, der unter der Woche seinen Vertrag verlängert hatte, leistete sich aber auch viele Fehler im Spielaufbau.

Frankfurt hadert mit der Chancenverwertung

In der 36. Minute hätte Haller einen solchen Fehler fast ausgenutzt, der Angreifer traf aber nur die Latte. Kurz zuvor hatte Jonathan de Guzmán den aufmerksamen Schwolow geprüft (35.). Eine Frankfurter Führung zur Pause wäre verdient gewesen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Hessen die bessere Mannschaft, große Torchancen konnte sich die Eintracht zunächst aber nicht erarbeiten. In der 58. Minute hatte Streich genug gesehen und brachte Edel-Joker Nils Petersen. Neun Minuten später kam auf der anderen Seite Boateng. Kurz darauf sorgte er bereits per Kopf für Gefahr (69.).

Beste Spieler aufseiten der Freiburger waren Schwolow und Marc-Oliver Kempf. Bei Frankfurt konnten Jetro Willems und Gaćinović überzeugen.