05.09.2017 10:16 Uhr

Gomez feiert seinen Konkurrenten Werner

Mario Gomez lobte seinen Konkurrenten Timo Werner
Mario Gomez lobte seinen Konkurrenten Timo Werner

Nationalstürmer Mario Gomez hat nach dem 6:0 (4:0) im WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen ein beeindruckend selbstloses Loblied auf seinen Konkurrenten Timo Werner gesungen.

"Er wird die nächsten zehn Jahre den deutschen Sturm dominieren und auch in Europa, wenn er so weitermacht. Das ist grandios, das ist einfach nur verdient, deswegen habe ich mich wahnsinnig für ihn gefreut", sagte Gomez über den gefeierten Doppeltorschützen.

Klar, betonte Gomez, Fußball sei "immer auch Konkurrenzkampf". Dennoch habe er es Werner gegönnt, dass dieser nach Monaten der Anfeindungen in fremden Stadien in Stuttgart gefeiert wurde. "Ich hatte Gänsehaut, als sein Name gerufen wurde. Man hat gesehen was passiert, wenn man ihn auch noch unterstützt, dann ist er noch besser als er eh schon ist, wenn man ihn beschimpft."

Wenn Deutschland 2018 in Russland wieder Weltmeister werden wolle, "brauchen wir einen Timo Werner in dieser Form, und er wird dann noch besser sein, weil er ein Jahr weiter ist", ergänzte Gomez: "Er gibt immer 120 Prozent, das ist ein guter Junge."

Gomez: Bin der alte Sack

Er selbst stecke da gerne zurück. "Ich habe dem Bundestrainer immer gesagt: Wenn ich gebraucht werde, will ich da sein, das ist mir heute wieder gelungen, und wenn nicht, dann nicht, dann bin ich ein Fan der Mannschaft", sagte Gomez, der per Kopf zum 6:0-Endstand getroffen hatte. Augenzwinkernd fügte er an: "Ich fühle mich nicht alt, aber ich bin wirklich der alte Sack in der Mannschaft - und das nervt mich ein bisschen."

Dem ehemaligen Nationaltorhüter und heutigen TV-Experten Jens Lehmann geht die gegenseitige Wertschätzung der beiden besten deutschen Stürmer hingegen schon etwas zu weit: "Sie sind in erster Linie Konkurrenten. Das sollten die beiden bei allem Respekt füreinander auch nicht vergessen", meinte Lehmann bei "RTL". Wenn einer weiß, wovon er spricht, ist es der 47-Jährige selbst. Über Jahre hinweg lieferte er sich einen erbitterten Konkurrenzkampf mit Oliver Kahn um den Stammplatz im Tor der deutschen Nationalelf. Dieser gipfelte im Duell um den Posten im Tor zur WM 2006, als sich Lehmann gegen Kahn durchsetzte.