10.09.2017 19:19 Uhr

Nach Steinhaus-Debüt: Zurück zur "Normalität"

Setzte sich gut durch: Bibiana Steinhaus
Setzte sich gut durch: Bibiana Steinhaus

Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hat nach ihrem historischen Debüt in der Bundesliga ein positives Fazit gezogen.

"Für uns ist es entscheidend, nach 90 Minuten nicht im Fokus zu stehen. Das ist uns geglückt, damit sind wir sehr zufrieden", sagte die 38-Jährige nach dem 1:1 (1:0) zwischen Hertha BSC und Werder Bremen.

Steinhaus hatte am Sonntag als erste Frau ein Spiel in der Bundesliga geleitet und viel Lob für ihre Leistung erhalten. "Sie stand unter einem unglaublichen Druck, und dann in allen wichtigen Szenen die richtige Entscheidung zu treffen, das ist eine souveräne Leistung", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel, der von einem "gewissen historischen Moment" sprach.

Auch die beiden Trainer waren mit der Leitung zufrieden. "Großer Respekt, sie hat viel laufen lassen, obwohl es war ein körperbetontes Spiel war. Ich war sehr zufrieden", sagte Hertha-Coach Pál Dárdai. Werders Alexander Nouri sagte: "Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass das Geschlecht egal ist. Bibiana Steinhaus hat das ordentlich gemacht."

Steinhaus selbst sehnte sich nach dem Wirbel der vergangenen Tage nach "Normalität". Sie freue sich, "dass es vorbei ist", zugleich habe sie ihr Debüt mit ihrem Team "wirklich genießen können".


Aussagen von Bibiana Steinhaus auf der Pressekonferenz nach dem Spiel:

Frau Steinhaus, wie haben Sie Ihr Bundesliga-Debüt beim 1:1 von Hertha BSC gegen Werder Bremen erlebt?

Bibiana Steinhaus: Ich bin ehrlich gesagt erleichtert, dass es vorbei ist, und freue mich, wenn ab Montag die Normalität Einzug hält. Ich habe das wirklich genießen können hier mit meinem Team.

Haben Sie es auch so empfunden, dass Ihre Ansetzung eher ein Medienthema war?

Damit machen Sie mir das größtmögliche Kompliment. Tatsächlich ist es sowohl für die Aktiven als auch im Schiedsrichter-Team kein besonderes Thema mehr. Deswegen war es schön, Herrn Nouri und Herrn Dardai wieder zu begegnen. Wir kennen uns ja schon länger.

Wie schwer oder wie leicht ist Ihnen die Spielleitung gefallen?

Für uns ist es entscheidend, dass wir nach 90 Minuten nicht im Fokus stehen. Das ist uns geglückt, und damit sind wir sehr zufrieden.

Wie sind Sie mit der Aufregung um Ihre Ansetzung nach deren Bekanntwerden umgegangen?

Ich habe einfach keine Zeitung gelesen.

Werden Sie Ihr Debüt nun noch irgendwie feiern?

Meine Zeitrechnung ging bis 17:22 Uhr. Insofern habe ich mir keine Gedanken darum gemacht, aber wir werden sicher die Gelegenheit finden, darauf angemessen anzustoßen.