15.09.2017 19:50 Uhr

Koller erfüllt Vertrag - dann Wechsel

ÖFB-Teamchef Marcel Koller musste Entscheidung hinnehmen
ÖFB-Teamchef Marcel Koller musste Entscheidung hinnehmen

Das ÖFB-Präsidium hat am Freitag in Gmunden eine Entscheidung zum Teamchef getroffen. Marcel Koller bleibt bis zum Ende der WM-Qualifikation und darf seinen Vertrag erfüllen. Dann kommt es jedoch zu einem Wechsel auf der Betreuerbank der Nationalmannschaft.

Die ÖFB-Pressemitteilung im Wortlaut: "Das ÖFB-Präsidium hat in seiner heutigen Sitzung mehrheitlich Folgendes beschlossen: Der bis 31.12.2017 laufende Vertrag von Teamchef Marcel Koller wird erfüllt, es wird jedoch keine Verlängerung angestrebt."

"Aufgrund der veränderten sportlichen Situation wurde der Sportdirektor beauftragt, eine fundierte Analyse zu liefern, wie der Turnaround geschafft werden kann. Dazu soll auch ein neues Anforderungsprofil für den zukünftigen Teamchef vom Sportdirektor erstellt werden. In einer zeitnahen Sitzung des ÖFB-Präsidiums wird der Auftrag zur Teamchefsuche erteilt werden."

Teamchef-Entscheidung am Traunsee

Hinter verschlossenen Türen beim "Hois'n Wirt" am Traunsee wurde die Zukunft von ÖFB-Teamchef Marcel Koller entschieden. Gegen Serbien am 6. Oktober sowie in Moldau am 9. Oktober wird der Schweizer noch in Amt und Würden sein, damit endet die WM-Qualifikation also unter seiner Ägide. Dies bestätigte auch ÖFB-Präsident Leo Windtner bei einer abendlichen Pressekonferenz.

Der ÖFB will sich nach den letzten WM-Qualifikationsspielen noch einmal innerhalb des Präsidiums zusammensetzen und über die Nachfolge entscheiden. Windtner betonte, dass man "ohne Emotionen" diskutiert hatte und eine konsequente Entscheidung getroffen habe. "Die Sitzung war sehr sachlich und man hat nüchtern entschieden."

Neuer Teamchef soll weniger kosten

Über einen Nachfolger wurde laut Windtner definitiv noch nicht gesprochen. Jedoch wurde kurz diskutiert, welches Gehalt der neue Teamchef kosten darf. Konkretes wurde aber nicht ausgehandelt. Lediglich, dass der neue ÖFB-Teamchef weniger kosten solle als bisher.

"Wir wissen dass Marcel Koller den österreichischen Fußball sehr stark geprägt hat, aber letztendlich waren auch die Ergebnisse ausschlaggebend", sagte Windtner. Koller wurde unmittelbar nach der Sitzung vom ÖFB-Präsidenten informiert.

Der Schweizer habe die Entscheidung "mit Ruhe" zur Kenntnis genommen, man hatte aber kaum Gelgenheit sich lange auszutauschen. Windtner betonte wieder: "Die Nachricht wurde emotionslos übermittelt und hingenommen."

Sportdirektor steht nicht zur Diskussion

"Wie in einem Wirtschaftsbetrieb zählen mit Jahresende die Ergebnisse. Das ist auch im Sport so", gab Leo Windtner zu verstehen. Schließlich waren die dürftigen Resultate und die verpasste WM-Qualifikation ausschlaggebend für die Entscheidung des ÖFB-Präsidiums. Marcel Koller geht, Sportdirektor Willi Ruttensteiner soll bleiben.

Ruttensteiner wurde beauftragt, ein Anforderungsprofil für den neuen Teamchef zu erstellen. "Wir haben noch eine Präsidiumssitzung, wo dann auch der Sportdirektor dementsprechend die Ergebnisse bringen muss", betonte Windtner.

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red