27.09.2017 16:20 Uhr

Austria vor schwerer Aufgabe in Athen

Die Austria steht in der Europa League vor einer richtigen Aufgabe in Athen. In der Auswärtspartie beim griechischen Spitzenreiter AEK müssen die Wiener am Donnerstagabend (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) wohl anschreiben, um in der Gruppe nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das Unterfangen dürfte schwierig werden, da die Ausfallsliste vor dem Trip in den Süden nicht merkbar kleiner wurde.

Es wird wie beim torlosen Remis in Salzburg am Wochenende erneut an den jungen Kräften liegen, Zählbares mitzunehmen. So schaffte Routinier Heiko Westermann keine rechtzeitige Genesung. Immerhin wieder verfügbar ist dafür Angreifer Christoph Monschein.

Fink: "Spielen nicht gegen Barcelona oder die Bayern"

Austria-Trainer Thorsten Fink bemühte sich dennoch um Zweckoptimismus: "AEK ist gut in Form, es wird sehr schwer. Aber im Fußball ist alles möglich, wir spielen ja nicht gegen Barcelona oder die Bayern."

Das Motto der Austria in Athen muss mit Blick auf die Aufstiegschancen jedenfalls "Verlieren verboten" heißen. Geht nach dem 1:5-Heimdebakel gegen Milan auch das zweite Gruppenspiel verloren, drohen die Wiener schnell ins Hintertreffen zu geraten. AEK schlug zum Auftakt Rijeka auswärts mit 2:1. Die Athener und Mailänder könnten damit schnell für klare Verhältnisse sorgen.

"Natürlich wollen wir die Chance auf das Weiterkommen wahren", wusste Fink. Dafür müssen jedoch nicht unbedingt drei Zähler her. Mit einer Punkteteilung gegen die im Moment in Hochform agierenden Griechen könnten die Austrianer wohl ebenso leben. Selbst wollen die Wiener eher abwartend beginnen. "Wir werden es ähnlich angehen wie in Salzburg, wollen aber besser nach vorne spielen", kündigte Fink an.

Besser Fußball spielen als bei der Nullnummer in Salzburg

Beim 0:0 in der Mozartstadt mauerte sich die Austria zum Unentschieden und hatte mit Patrick Pentz einen starken Rückhalt. Der 20-jährige Torhüter wurde als Matchwinner gefeiert. Seine Künste werden wohl auch in Athen gefragt sein.

Der Salzburger wollte vor seinem ersten internationalen Vereins-Auftritt keine Nervosität aufkommen lassen. "Wenn wir zu Null spielen haben wir auf jeden Fall einen Punkt in der Tasche", scherzte Pentz vor dem Abflug. Er wolle sein Spiel durchziehen, "dann wird das schon passen". Dass die Austria gegen Milan chancenlos war, sei nun nicht wichtig. "Milan ist ein anderes Level. Gegen AEK und Rijeka können wir sicher mithalten", sagte Pentz.

Dass die Angriffsabteilung von AEK Tore schießen kann, bewies sie zuletzt beim umjubelten Erfolg im Derby gegen Olympiakos. Die Gelb-Schwarzen drehten ein 0:2 noch in einen 3:2-Sieg. Die Austria erwartet also ein Gegner, der derzeit nur wenig an der eigenen Stärke zweifelt. Den Violetten könnte zugutekommen, dass AEK die Gäste vielleicht unterschätzt.

Jugendliche Veilchen

In punkto Erfahrung haben die Griechen vor dem ersten Duell der beiden Mannschaften auf UEFA-Ebene sicher Vorteile. Neben Pentz könnten mit Abdul Kadiri Mohammed (21), Ibrahim Alhassan Abdullahi (20), Jin-hyun Lee (20) und Dominik Prokop (20) noch vier weitere Akteure einlaufen, die gerade einmal 21 Jahre und jünger sind.

Als dritter Torhüter hinter Mirko Kos (20) saß mit Valerian Hüttner ein 16-Jähriger im Flieger. Mut könnte der Austria ihre Auswärtsbilanz im Europacup geben. In den vergangenen neun Spielen gab es sechs Siege bei nur einer Niederlage.

Austria warnt die eigenen Fans vor violetten Farben in Athen

Abseits des Spielfelds soll ebenfalls unnötige Unruhe vermieden werden. Aufgrund der Fan-Freundschaft von Rapid zu Panathinaikos werden Krawalle befürchtet. Rund 300 Austria-Fans haben sich in Athen angesagt, der Verein bat darum, in der Stadt keine violetten Fan-Utensilien zur Schau zu stellen. Für die offiziellen Transporte der angereisten Fans wurde um Polizei-Eskorten angesucht.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der Austria-Gruppe

apa/red