07.10.2017 18:49 Uhr

"Furia Roja" soll Spanien einen

In Spanien geht die Angst vor einem Bürgerkrieg um
In Spanien geht die Angst vor einem Bürgerkrieg um

Nach einer aufgewühlten Woche hat die spanische Nationalmannschaft dem Land eine Atempause verschafft. So ist zumindest die Hoffnung nach dem überzeugenden 3:0-Sieg gegen Albanien am Freitag, der den Iberern die WM-Qualifikation einbrachte. "Jetzt ist die Zeit, auf positive Dinge zu fokussieren, im Fußball und im Land allgemein", sagte Trainer Julen Lopetegui nach dem Spiel in Alicante.

Spanien ist derzeit damit beschäftigt, die Schockwellen des umstrittenen Unabhängigkeitsvotums in Katalonien zu verarbeiten. Bilder von Polizeigewalt gingen in der vergangenen Woche um die Welt und warfen ein düsteres Bild auf die Einheit des Landes. Das Chaos griff auch auf den Fußball über, als der Katalane Gerard Pique vom FC Barcelona bei Trainingssessions des Nationalteams ausgebuht wurde.

Am Freitag bekam Piqué zwar ebenfalls Buhrufe zu hören, jedoch auch Unterstützung von den Rängen zu spüren. Die politische Instabilität des Landes hatte aber jedenfalls keinen Einfluss auf die Leistung der Mannschaft. Wie zu besten Zeiten zeigte "La Furia Roja" cleveres Kurzpassspiel und Abschlussstärke. Rodrigo Moreno, Isco und Thiago erzielten binnen elf Minuten drei Tore.

"Sport kann den Weg ebnen, wie wir als Land sein sollten, und man muss positive Dinge zelebrieren. Wir sind gestern herumgesprungen und haben in der Kabine gesungen, haben diesen Moment gefeiert, wie man ihn feiern sollte", merkte Lopetegui an. "Ich bin glücklich, Spieler zu haben, die so viel Einsatz gezeigt haben. Wir sind froh und stolz auf das, was wir erreicht haben, denn das ist sehr wichtig für Spanien."

Drei Stammspieler fallen aus

Mit dem am Knöchel verletzten Thiago und den gelbgesperrten David Silva und Gerard Piqué fallen den Spaniern in der Abschlusspartie gegen Israel am Montag (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) drei Stammspieler Spaniens aus. Mittelfeldspieler Thiago von Bayern München hatte sich gegen Albanien den Knöchel verstaucht. Das gab der spanische Verband bekannt. Wie schlimm die Verletzung genau ist, blieb unklar. Zurück ins Team könnte Sergio Busquets rücken, der vor seinem 100. Länderspiel steht.
>> Piqué schließt Team-Rücktritt aus

Italien kann nicht mehr an die Spitze

Italien schaffte in Rom am Freitag nicht mehr als ein 1:1-Remis gegen Mazedonien. Damit verspielte der vierfache Weltmeister die letzte theoretische Möglichkeit, Spanien als Kopf der Gruppe G noch abzufangen, und muss im November in das Playoff. "Die Azzurri versinken im totalen Chaos", ätzte die "Gazzetta dello Sport"

Für das Resultat machte Trainer Giampiero Ventura zum Teil mangelnde Fitness seiner Spieler verantwortlich. "Das hat einen großen Unterschied gemacht. Wenn da etwas fehlt, fehlt die Schärfe vor dem Tor", sagte der 69-Jährige.
>> Italien steht vor totalem Chaos

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle WM-Qualifikation, Spanien-Gruppe

apa/red