18.10.2017 10:31 Uhr

Schwarz: Jugendwahn-Kritik und Klopp-Kopfnuss

Sandro Schwarz trainiert den FSV Mainz 05
Sandro Schwarz trainiert den FSV Mainz 05

Sandro Schwarz vom FSV Mainz 05 hält nicht viel vom Trainer-"Jugendwahn" in der Bundesliga. "Diese Diskussion wird den erfahreneren Trainern nicht gerecht. Ich kann damit relativ wenig anfangen - auch, wenn ich in einer jüngeren Generation selbst davon betroffen bin", sagte der 39-Jährige bei "Amazon Music".

Die älteren Kollegen "haben den Gegner schon immer genauso vorbereitet wie es jetzt eine jüngere Generation tut", sagte er: "Die erfahreneren Trainer in der Bundesliga haben über Jahrzehnte einen überragenden Job gemacht und schon den Nachweis gebracht, jahrelang erfolgreich zu sein. Diesen Nachweis müssen wir Jüngere erst einmal erbringen."

Schwarz trainiert die 05er seit dieser Saison, er löste Martin Schmidt ab, der inzwischen beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht. "Nur, weil wir jetzt in der Bundesliga sind und vielleicht mal ein paar Spiele gewinnen, heißt das nicht, dass wir uns da schon gleichstellen können", sagte Schwarz: "Ich bin vorsichtig damit zu sagen, dass jetzt die Generation an Trainertalenten kommt."

Klopp mit "Kopfnuss an die Stirn"

Nach seinen ersten acht Spielen als Coach des Bundesliga-Teams hat der ehemalige Trainer der Zweitvertretung des FSV vor allem die mediale Aufmerksamkeit als Unterschied ausgemacht. "Du wirst bewertet, durchleuchtet, siehst dich abends im Fernsehen auf mehreren Kanälen", sagte er gegenüber der "Sport Bild": "Was das Training oder den Fußball angeht, hat sich nichts geändert."

Zu einem Ex-Mainz-Coach hat Schwarz zudem eine ganz besondere Verbindung. Mit Jürgen Klopp ist der 39-Jährige zu Profi-Zeiten einmal im Training aneinandergeraten. "Wir haben Alt gegen Jung gespielt damals auf dem Kunstrasenplatz, ich gehörte zu den jungen Spielern, wir haben 7:1 geführt. Kloppo aus Team Alt war sehr gefrustet, und nach einem harten Zweikampf hat er mir eine Kopfnuss an die Stirn verpasst", verriet der aktuelle 05-Coach.

"Ich hatte eine Platzwunde, die genäht werden musste", so Schwarz weiter. Nach ein paar Gesprächen seien die beiden aber wieder im Reinen gewesen. Noch heute gibt es regelmäßigen Kontakt. Zudem habe er sich von Klopp einiges abgeschaut, verriet der 39-Jährige: "Sich eine gewisse Lockerheit zu bewahren. Es ist wichtig, in diesem täglichen Prozess, in dem man ständig fokussiert sein muss, eine Entspanntheit zu behalten."