18.10.2017 13:09 Uhr

Köln will in der Euro-League "Selbstvertrauen tanken"

Peter Stöger hofft auf den ersten Sieg in dieser Saison
Peter Stöger hofft auf den ersten Sieg in dieser Saison

Der 1. FC Köln hat sich mit ganz neuen Trainingsmethoden auf das Auswärtsspiel bei BATE Baryssau in Weißrussland eingestellt.

Das Eckige muss ins Eckige: Mit dieser außergewöhnlichen Maßnahme hat Trainer Peter Stöger versucht, die lahmende Torfabrik des 1. FC Köln wieder anzukurbeln. Beim weißrussischen Rekordmeister BATE Baryssau muss der Bundesligist am Donnerstag (19:00 Uhr) allerdings auch wieder runde Bälle versenken, sonst droht nach dem katastrophalen Saisonstart in der Liga auch das Aus in der Europa League.

"Wir müssen immer wieder weitermachen, neu aufstehen, wieder von vorne anfangen", sagte Kapitän Matthias Lehmann vor dem Abflug nach Minsk am Mittwoch: "Unser Ziel ist, erst mal ein Spiel zu gewinnen, damit der Knoten endlich platzt." Das ist auch bitter nötig. Nach zwei Niederlagen aus den ersten beiden Spielen sind die Kölner in ihrer Europacup-Gruppe - wie auch in der Bundesliga - Letzter.

Spezielles Training mit noch spezielleren Bällen

Dabei mangelt es ihnen vor allem an Offensivkraft: Ein Tor in der Europa League und drei in acht Bundesliga-Spielen sind erschreckende Werte. Daher ließ Stöger seine Jungs in dieser Woche mit verschiedensten Bällen trainieren. Einer war dreieckig, der andere hatte die Form einer Bohne. Die unförmigen Bälle sollen die Handlungsschnelligkeit und Konzentration der Spieler fördern, sie sollen dabei helfen, das Unwahrscheinliche zu erwarten.

Dass ein Sieg in Baryssau unwahrscheinlich ist, glaubt Routinier Lehmann indes nicht. "Warum sollten wir nicht punkten?", fragte der 34-Jährige. "Nur weil wir null Punkte haben, heißt das nicht, dass wir da hinfliegen, uns abschlachten lassen, und wieder zurückfliegen." Doch auch wenn Baryssau mit einem Punkt nach zwei Spielen nur unwesentlich besser dasteht als Köln, schiebt Lehmann die Favoritenrolle nach Osteuropa.

Baryssau der Bayernschreck

"Es ist eigentlich eine Champions-League-Mannschaft", weiß Lehmann. In der Saison 2012/13 schlugen die Weißrussen Rekordmeister Bayern München auf deren Weg zum Titel in der Königsklasse 3:1. Die ehemalige Werksmannschaft der Baryssau Automobil- und Traktor-Elektrik, dafür steht das Akronym BATE, kennt sich also aus mit deutschen Mannschaften.

Das Spiel in Weißrussland wird allerdings weiter von der Krise in der Liga überlagert. "Auch wenn es nicht einfach wird, wollen wir bei dem Spiel versuchen, Selbstvertrauen zu tanken und uns gut auf die Bundesliga vorzubereiten. Sonntag ist das deutlich wichtigere Spiel", betonte Lehmann mehrfach und unterstrich damit die mittlerweile nur noch geringe Bedeutung der Europa League. Die Bundesliga und das "Endspiel" gegen den Vorletzten Werder Bremen am Sonntag (13:30 Uhr) werfen ihre Schatten Voraus.