24.10.2017 20:41 Uhr

Bayer zu abgezockt für tapferes Union

Die Werkself zieht ins Achtelfinale ein
Die Werkself zieht ins Achtelfinale ein

Bayer Leverkusen hat die Hürde Union Berlin mit Mühe gemeistert und steht im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Drei Tage nach dem furiosen 5:1-Kantersieg in Mönchengladbach siegte der Bundesligist gegen den Tabellenvierten der zweiten Liga mit 4:1 (1:0), musste vor allem in der zweiten Halbzeit aber starke Gegenwehr der Eisernen brechen.

Julian Brandt (36.), Lucas Alario (58.), Wendell (89.) mit einem unberechtigten Foulelfmeter und Charles Aranguiz (90.+2) per Zauberfreistoß erzielten die Tore für die Werkself. Dennis Daube (46.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.

Der stimmgewaltige Anhang der Gäste, die von 3200 mitgereisten Fans unterstützt wurden, konnte die Niederlage letztlich nicht verhindern. Unions Stephan Fürstner sah in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot.

"Wir sind vom Ergebnis her sehr zufrieden. Allerdings hätten wir schon früher den Sack zumachen müssen. Es ist schön, dass wir uns in den letzten Spielen den Frust von der Seele geschossen haben", sagte Brandt.

Bayer-Trainer Heiko Herrlich hatte seine Anfangsformation gegenüber der Gladbach-Gala auf sechs Positionen geändert. Bei den Köpenickern rotierte Coach Jens Keller sogar neun neue Spieler in die Startelf.

Bei den Gastgebern war von Beginn an das Bemühen zu sehen, sich nicht wieder von einem unterklassigen Gegner im Pokal düpieren zu lassen. Vor Jahresfrist waren die Rheinländer beim Drittligisten Sportfreunde Lotte gescheitert.

Union dreht nach dem Seitenwechsel auf

Leverkusen war spielerisch die klar bessere Mannschaft, trotzdem benötigte das Team eine gewisse Anlaufphase, um gefährlich zu werden. Der Mann der klaren Chancen war im ersten Durchgang Admir Mehmedi, der gleich viermal (9./22./zweimal 40.) vergab. Immer wieder zeichnete sich Union-Schlussmann Daniel Mesenhöler aus, so auch gegen Alario (25.), Karim Bellarabi (40.) und Brandt (45.).

Aufseiten der Berliner stand nur ein Schuss von Steven Skrzybski (24.). Doch die zweite Halbzeit begann aus Sicht der Eisernen mit einem Paukenschlag, als Daube eine Unachtsamkeit in der Bayer-Innenverteidigung eiskalt nutzte.

Bayer verlor fortan die Souveränität der ersten Hälfte, während Union mit neuem Selbstvertrauen das Spiel offener gestalten konnte. Auch vom erneuten Rückstand ließen sich die Keller-Schützlinge zunächst nicht entmutigen. Damir Kreilach (66.) traf mit einem Freistoß nur die Latte des Bayer-Tores. Erst der Strafstoß von Wendell beendete die Hoffnungen der tapferen Keller-Elf.