25.10.2017 10:48 Uhr

Brandt will auf den FC "weiter drauftreten"

Julian Brandt will dem 1. FC Köln das Leben schwer machen
Julian Brandt will dem 1. FC Köln das Leben schwer machen

Bayer Leverkusen befindet sich nach verkorkstem Saisonstart weiter im Aufwind. Im DFB-Pokal wurde gegen Union Berlin das Achtelfinale erreicht. Nun wartet das Derby gegen Schlusslicht 1. FC Köln.

Julian Brandt fand martialische Worte. "Es klingt hart, aber wenn Köln am Boden liegt, müssen wir weiter drauftreten. Das sage ich, ohne den Respekt vor dem FC zu verlieren", äußerte der Nationalspieler mit Blick auf das Derby gegen das Tabellenschlusslicht am Samstag.

Das schwer erkämpfte 4:1 (1:0) gegen den Zweitliga-Tabellenvierten Union Berlin und der Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale war die richtige Einstimmung auf das brisante Nachbarschaftsduell. "Wir sind sehr gut gewappnet für Samstag", konstatierte das Bayer-Ass Brandt. Der Auftrag der Bayer-Fans ist klar. "Holt den Derby-Sieg", stand auf einem Plakat beim Pokalspiel zu lesen.

"Wir haben uns den Frust von der Seele geschossen"

Brandt war mit dem 1:0-Führungstor (36.) einmal mehr der Dosenöffner für die Werkself. Der 21-Jährige, der zum "Man of the Match" gekürt wurde, hat eine beeindruckende Bilanz zu Buche stehen: in neun Pokalpartien war er an zehn Treffern beteiligt.

Wie überhaupt die Offensive von Bayer immer besser in Fahrt kommt. 9:2 Tore aus den letzten zwei Spielen - zuvor gab es einen 5:1-Kantersieg bei Borussia Mönchengladbach - sprechen eine deutliche Sprache. "Wir haben uns den Frust von der Seele geschossen, nachdem wir so viele Punkte liegen gelassen haben", betonte Brandt.

Keller mosert über den Schiedsrichter

Der pfeilschnelle Offensivspieler gehörte auf jeden Fall zu den auffälligsten Akteuren vor 24.328 Zuschauern in der BayArena, doch Trainer Heiko Herrlich fand dennoch auch kritische Worte für Brandt. Nicht gefallen hatte dem Coach das "Anlaufverhalten gegen den Ball. Man hätte den Eindruck haben können, er sei müde. Aber mit Ball hat Julian gezeigt, dass die Sprintfähigkeit durchaus noch vorhanden war".

Herrlich war nicht verborgen geblieben, dass Eisern Union deutlich unter Wert die Heimreise antreten musste. 90 Minuten lang von 3200 mitgereisten Fans frenetisch angefeuert, waren die Berliner nahe dran an einer Überraschung. Die Entscheidung bedeutete ein unberechtigter Foulelfmeter - Christopher Trimmel hatte gegen Admir Mehmedi klar den Ball gespielt -, den Wendell (89.) zum 3:1 verwandelte. "Da hatte der Schiedsrichter die Exklusivrechte", wetterte Union-Coach Jens Keller.

Zuvor hatte der Argentinier Lucas Alario (58.) das 1:1 von Dennis Daube (46.) beantwortet. Für den Schlusspunkt sorgte per Freistoß der chilenische Mittelfeldstar Charles Aránguiz (90.+2). Der Sieg sei zu hoch ausgefallen, analysierte Herrlich völlig zu Recht.

Nun blicken alle bei Bayer auf das Derby. "Wir haben uns viel Selbstvertrauen geholt", resümierte Innenverteidiger Jonathan Tah. Brandt warnte allerdings: "Irgendwann werden die Kölner wieder gewinnen, ich hoffe, dass das nicht gegen uns passiert."