25.10.2017 22:51 Uhr

TSG raus! Werder mauert sich ins Achtelfinale

Ishak Belfodil (m.) erzielte den entscheidenden Treffer zum Einzug ins Achtelfinale
Ishak Belfodil (m.) erzielte den entscheidenden Treffer zum Einzug ins Achtelfinale

Langersehntes Erfolgserlebnis für Werder Bremen, kurze Atempause für Alexander Nouri: Die in der Bundesliga noch sieglosen Norddeutschen zogen mit einem überraschenden 1:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein. Der Tabellen-17. stoppte damit vorläufig seine sportliche Talfahrt.

Für den Treffer des Tages sorgte vor 31.210 Zuschauern im Weserstadion nach exakt einer halben Stunde Ishak Belfodil. Der bislang glücklose Torjäger drückte den Ball aus zwei Metern Entfernung über die Torlinie. Der Stürmer verlängerte damit die Pokal-Erfolgsserie der Grün-Weißen vor eigenem Publikum auf nunmehr 36 Partien in Serie seit 1988 ohne Niederlage.

Mit der Niederlage ist Hoffenheim in eine kleine sportliche Krise geschlittert. Auch in der Bundesliga konnte das Team von Coach Julian Nagelsmann zuletzt dreimal in Folge nicht gewinnen.

"Dieser Sieg wird uns einen Schub geben. Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass die Mannschaft den Willen zum Erfolg hatte", sagte Zlatko Junuzović. Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen zeigte sich enttäuscht: "Wir haben es mit spielerischen Mitteln versucht und werden diesen Weg auch in Zukunft weitergehen. Werder hat ordentlich gekämpft, aber das darf eigentlich nicht genug sein, um dieses Spiel zu gewinnen."

Kaum Spielfluss im ersten Durchgang

Bei beiden Mannschaften hatten die Trainer gleich mehrfach rotiert, Nagelsmann setzte sogar seinen Stammtorhüter Oliver Baumann auf die Reservebank. So war es folgerichtig, dass in der Anfangsphase kaum ein vernünftiger Spielfluss aufkam.

Nach einer knappen Viertelstunde jedoch mündete die taktische und spielerische Überlegenheit der Gäste in deutliche Feldvorteile. Allerdings riegelten die Hanseaten ihren Strafraum gut ab und ließen nur eine Torchance durch Kerem Demirbay zu, der in der 26. Minute am reaktionsschnellen Werder-Torwart Jiri Pavlenka scheiterte.

60 Sekunden zuvor verfehlte ein Kopfball von Thomas Delaney nur knapp das Hoffenheimer Tor, schon in der sechsten Minute zielte Werder-Kapitän Junuzović am linken Torpfosten vorbei.

Bremer Bollwerk hält dicht

Ein wuchtiger Freistoß von Andrej Kramarić an die Querlatte des Bremer Tores (52.) leitete einen offensiv geprägten Start des Bundesliga-Vierten in die zweite Halbzeit ein. Doch in der Folgezeit ging dieser Schwung wieder verloren, ehe die Platzherren in der Schlussphase erneut in Bedrängnis gerieten.

Um die Abwehr des sechsmaligen Pokalsiegers zu entlasten und für Gegendruck zu sorgen, wechselte Nouri nach exakt einer Stunde den nach einem Schlüsselbeinbruch wieder genesenen Max Kruse ein. Der Nationalspieler ersetzte Belfodil, der am Ende seiner Kräfte war.

Hoffenheim drängte unentwegt auf den Ausgleich, rannte sich aber immer wieder im Bremer Bollwerk fest. In der Nachspielzeit rettete Werders Torwart Jiri Pavlenka den Sieg mit einer Glanztat.