08.12.2017 11:40 Uhr

Lahm zum DFB-Ehrenspielführer ernannt

Philipp Lahm ist der sechste Ehrenspielführer der DFB-Herren
Philipp Lahm ist der sechste Ehrenspielführer der DFB-Herren

Philipp Lahm lächelte etwas schüchtern, als die Ovationen auf ihn einprasselten. Bei der emotionalen Laudatio von Joachim Löw kam der Weltmeister-Kapitän aber aus dem Strahlen nicht mehr heraus.

"Es ist eine riesige Ehre, Teil der DFB-Geschichte zu sein", sagte der 34-Jährige nach seiner Ernennung zum erst sechsten Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Für Bundestrainer Löw ging das fast nicht weit genug. "Für Dich müsste eine neue Ehrung erfunden werden: Weltfußballer des Jahrzehnts", sagte er: "Für uns als Trainer war es eine große Ehre und eine große Bereicherung, mit Dir zusammenzuarbeiten. Danke für alles, Philipp!"

Vor Lahm waren bei den Männern Fritz Walter (1958), Uwe Seeler (1972), Franz Beckenbauer (1982), Lothar Matthäus (2001) und Jürgen Klinsmann (2016) ausgezeichnet worden. Seine Laufbahn in der Nationalmannschaft hatte der Familienvater (Sohn Julian und Tochter Lenia) bereits nach dem WM-Triumph in Rio des Janeiro beendet - auf dem absoluten Höhepunkt.

"Der Erfolg hatte viele Väter"

"Der Erfolg hatte viele Väter und viele Gesichter. Aber ein Spieler ist vielleicht dann doch das Gesicht dieser goldenen Generation und ganz bestimmt von der Weltmeister-Elf 2014", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel am Freitag: "Ein Mann, der nach und schon während seiner aktiven Karriere ein hohes Maß an sozialem Engagement gezeigt hat. 'Fußball ist mehr als ein 1:0' - das lebt Philipp Lahm."

Für den FC Bayern, mit dem er 2013 die Champions League gewann, bestritt der achtmalige deutsche Meister 517 Pflichtspiele (16 Tore). In der Bundesliga war er zudem für den VfB Stuttgart aktiv. Zum Abschluss seiner Karriere wurde Lahm erstmals zum "Fußballer des Jahres" gewählt - es war nur eine von etlichen individuellen Auszeichnungen, die der 113-malige Nationalspieler in seiner Karriere erhalten hatte.

"Du warst nicht nur ein ganz besonderer Spieler, Anführer und würdiger Kapitän", sagte Löw: "Du warst vor allem auch ein ganz besonderer Mensch. Und das ist das, was einen großen Spieler ausmacht. Ich möchte mich bei Dir für Deine großartigen Leistungen bedanken. Du warst ein wesentlicher Teil und ein ganz, ganz wichtiger Faktor für die positive Entwicklung."

Tür beim FC Bayern nicht verschlossen

Dass er (vorerst) nicht als Sportdirektor zum FC Bayern zurückkehrt, hatte Lahm, der als "Reporter" Bundeskanzlerin Angela Merkel interviewt hatte, frühzeitig klargestellt. Wohl auch die Übermacht von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatten den Träger des Silbernen Lorbeerblattes (2006, 2010, 2014) davon abgehalten, beim Rekordmeister, bei dem er 1995 seine Weltkarriere gestartet hatte, zu unterschrieben.

Stattdessen wird der 34-Jährige als Botschafter für die deutsche EM-Bewerbung 2024 arbeiten. Der Fußball, hatte Lahm zuletzt gesagt, sei seine "Kernkompetenz, und die wird es auch immer bleiben". Rummenigge hatte immer wieder betont, dass die Tür für den "Hall-of-Famer" der Bayern nicht verschlossen sei.

Für seinen Heimatverein Bayern München, mit dem er 2013 die Champions League gewann, bestritt der achtmalige deutsche Meister 517 Pflichtspiele (16 Tore). In der Bundesliga war er zudem für den VfB Stuttgart aktiv. Zum Abschluss seiner Karriere wurde Lahm erstmals zum "Fußballer des Jahres" gewählt.