08.12.2017 16:22 Uhr

Untersuchung russischer Dopingproben zieht sich

McLaren Bericht: 34 Fußballer dopingverdächtig
McLaren Bericht: 34 Fußballer dopingverdächtig

Die Überprüfung von Dopingproben russischer Fußballer und anderer Sportler liegt nach Angaben des Fußball-Weltverbandes FIFA auf Eis. Wie die FIFA mitteilte, sei sie von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA darüber informiert worden, dass die forensische Analyse der aufbewahrten Proben durch ein Expertenteam frühestens Mitte Januar 2018 beginnen könne. Die WADA werde entscheiden, welcher Verband zuerst an der Reihe sei.

Die FIFA betonte derweil, sie habe versucht, Kontakt mit dem russischen Whistleblower Grigorij Rodtschenkow aufzunehmen - allerdings ohne Erfolg. Im Zuge der eigenen Ermittlungen habe die FIFA sowohl bei der WADA als auch bei Chef-Ermittler Richard McLaren um Kontaktdaten von Rodtschenkow gebeten. Am 22. November sei die FIFA von der WADA darüber informiert worden, dass Rodtschenkow "nicht zur Verfügung stehe", es seien keine Kontaktinformationen übermittelt worden.

Zuletzt war die FIFA für unzureichenden Kontakt zu Rodtschenkow kritisiert worden. Der Kronzeuge wurde mittlerweile auch vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als glaubwürdig eingestuft.

34 Fußballer im Fokus

In McLarens Bericht sind 34 Fußballer als dopingverdächtig erwähnt. Witali Mutko, russischer Vize-Premierminister und Chef des Organisationskomitees der WM 2018, wird als einer der Drahtzieher der Verschwörung genannt. 

Rodtschenkows Anwalt Jim Walden hatte zuletzt bestätigt, dass sein Mandant Beweise für die Verwicklung russischer Fußballer, darunter auch Nationalspieler, in den Dopingskandal des Landes habe. Derzeit untersucht die FIFA die Erkenntnisse aus den Berichten McLarens. Gegenstand der Untersuchung soll auch der gesamte russische WM-Kader von 2014 sein.

Nach Ansicht der FIFA ist es bislang nicht gelungen, Fußballern einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln nachzuweisen. Die weiterhin laufenden Untersuchungen seien aber ergebnisoffen, da neue Beweise auftauchen könnten. "Die FIFA wird weiterhin eng mit der WADA zusammenarbeiten", hieß es.