07.01.2018 08:39 Uhr

Watzke: "Keine Lust mehr" auf Aubameyang-Theater

Hans-Joachim Watzke ist genervt von den Gerüchten um Pierre-Emerick Aubameyang
Hans-Joachim Watzke ist genervt von den Gerüchten um Pierre-Emerick Aubameyang

Der Wechsel von Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund nach China ist einem Medienbericht zufolge perfekt. Die BVB-Verantwortlichen äußerten sich inzwischen zu den Spekulationen.

Kaum ein Tag vergeht aktuell, ohne dass Gerüchte über einen Abschied von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang die Schlagzeilen beherrschen. Chinesische Medien wurden am Samstag aber überraschend konkret.

Das führende chinesische Online-Portal "Sina Sports" vermeldete den Wechsel des Gabuners zu Guangzhou Evergrande als perfekt. Demnach schließt sich Aubameyang im Sommer dem Tabellenführer der Super League an, nachdem sich der ehemalige Arbeitgeber vom Dortmunder Meisterhelden Lucas Barrios im Wettbieten gegen den Ligakonkurrenten Beijing Guoan durchgesetzt haben soll.

Der BVB kassiert angeblich 72 Millionen Euro für seinen Goalgetter, der in Dortmund noch bis Ende Juni 2021 unter Vertrag steht.

Die Dortmunder Bosse reagierten indes erneut gelassen, als sie mit den jüngsten Spekulationen um ihren Superstar konfrontiert wurden. Für Verwirrung sorgte allerdings Chefcoach Peter Stöger, der am Rande des Testspiels der Dortmunder gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf (2:0) am Samstagabend gegenüber Medienvertretern meinte: "Ich weiß, dass nichts fix ist. Sonst hätte ich schon eine Info bekommen."

Sportdirektor Zorc reagiert gelassen

Zuvor hielt sich bereits BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bedeckt: "Die Spekulationen um Pierre-Emerick Aubameyang werden so lange nicht abreißen, wie er bei uns spielen wird. Wir haben es uns abgewöhnt, das zu kommentieren", sagte Watzke dem "kicker". Im Gespräch mit der "Bild" konnte Watzke allerdings nicht verhehlen, dass ihm die brodelnde Gerüchteküche gehörig auf die Nerven geht. "Ich habe keine Lust mehr, mich an diesen Spekulationen zu beteiligen", wiegelte der 58-Jährige ab.

"Spekulationen um Auba sind für uns nichts Neues. Das nervt uns auch nicht mehr wirklich. In den letzten Monaten ist er angeblich schon zu fünf Klubs transferiert worden", sagte auch Sportdirektor Michael Zorc im Trainingslager der Dortmunder in Marbella. "Wenn es mal so wäre, würden wir das entsprechend vermelden müssen. Dass das nicht passiert ist, sagt doch alles", ergänzte der 55-Jährige mit Blick auf die Meldungs-Pflicht des börsennotierten BVB.

Aubameyang soll Schmidt-Klub abgesagt haben

Dem Bericht aus China zufolge steht ein Wechsel Aubameyangs ins Reich der Mitte schon länger im Raum. Der amtierende Bundesliga-Torschützenkönig soll in den letzten Wochen bereits mit Beijing Guoan verhandelt haben.

Der vom früheren Leverkusen-Coach Roger Schmidt trainierte Klub soll jedoch "nur" 62 Millionen Euro geboten haben und wurde so auf der Zielgeraden von Guangzhou ausgestochen.

Aubameyang habe Schmidt die Entscheidung für Guangzhou bereits am Telefon mitgeteilt, schreibt "Sina Sports". Beijing tröstet sich stattdessen mit Cédric Bakambu, der für 40 Millionen Euro von Villarreal losgeeist wurde.

Transfersteuer erschwert den Aubameyang-Deal

Dennoch sorgt die Einmischung von Guangzhou offensichtlich für Ärger. Es sei unprofessionell, die Transferziele anderer Klubs anzugehen und einfach den Preis in die Höhe zu treiben, ein solches Vorgehen beschädige letztendlich das Ansehen des chinesischen Fußballs, wird ein Sprecher Beijing Guoans zitiert.

Sollte der Wechsel von Aubameyang nach China tatsächlich über die Bühne gehen, wären die 70 Millionen Euro, die der BVB angeblich kassiert nur der Anfang. Aufgrund einer 100-prozentigen Transfersteuer für ausländische Akteure müsste Guangzhou nochmal etwa dieselbe Summe Zahlen.

Die Gelder werden vom Verband genutzt, um den chinesischen Fußballnachwuchs zu fördern.