12.01.2018 08:02 Uhr

Völler: Chance auf Brandt-Verbleib "Fifty-Fifty"

Rudi Völler kennt die Mechanismen des Transfermarktes
Rudi Völler kennt die Mechanismen des Transfermarktes

"Grund­sätz­lich war und ist wei­ter­hin Eng­land mein Traum", stellte Bayer Leverkusens Shootingstar Leon Bailey gegenüber der "Bild" unlängst klar, laut Bayer-Sportdirektor Rudi Völler ist ein Wechsel des Jamaikaners auch nicht völlig ausgeschlossen.

Angesichts der horrenden Summen, die aktuell auf dem Transfermarkt den Besitzer wechseln, könne aus Deutschland sicher nur der FC Bayern dem Werben um einen seiner Top-Stars eine klare Abfuhr erteilen, so Völler im Interview mit der "Welt".

"Wir und andere Vereine müssen schon mal nachgeben. Da gibt es eben Schmerzgrenzen. Aber das ist ein Grundsatzthema, unabhängig von Leon Bailey." Gebe es Gesprächsbedarf, würde man sich zusammensetzen "und entscheiden, was das Beste ist – auch vor dem Hintergrund von möglichen Alternativen."

Bayer bangt um Bailey und Brandt

Fakt sei, dass man Bailey "in erster Linie" halten wolle und man niemanden verkaufen müsse, für den 20-Jährigen gelte jedoch wie für jeden anderen, "dass man sich irgendwann beraten muss." Allerdings sei Bailey noch nicht all zu lange in Leverkusen und müsse "sich noch auf dem internationalen Parkett beweisen." Der Linksaußen wechselte erst im Januar 2017 aus Genk nach Deutschland. Bei Bayer verfügt er über einen Vertrag bis Sommer 2022.

Dagegen läuft der Kontrakt von Top-Talent Julian Brandt bereits 2019 aus. Gerüchte, Brandt werde zeitnah zum FC Bayern wechseln, hielten sich in den vergangenen Wochen hartnäckig. "Mit Julian haben wir einen offenen und ehrlichen Austausch, er hat ja keinen klassischen Berater, sondern lässt sich von seinem Vater helfen", erklärte Völler der "Süddeutschen Zeitung". "In dem Fall ist definitiv noch nichts entschieden, egal was es da immer wieder für Meldungen gibt. In den nächsten Wochen wird Bewegung in die Sache kommen, ich sehe unsere Chancen fifty-fifty."

Völler: BVB eine "Überraschung"

Außerdem bezog Völler in der "Welt" zum Konkurrenzkampf hinter den einmal mehr enteilten Bayern Stellung. Hinter dem Rekordmeister gebe es viele Teams auf Augenhöhe, so der Ex-Nationalspieler, der jedoch zugab, dass er "den BVB etwas stärker eingeschätzt hatte." "Dass Dortmund nach einem guten Start nachgelassen hat, ist vielleicht die einzige Überraschung", führte Völler aus.

Der Vorsprung der Bayern, die nach 17 Spieltagen elf Zähler Vorsprung auf den FC Schalke an Platz zwei haben, sei für die Liga allerdings kein Problem. "Schlecht ist unsere Liga trotzdem nicht. Alle machen gute Arbeit."

Dafür dass der Wettbewerb dennoch wieder etwas an Spannung gewinnt, könnte Bayer selbst sorgen. Am Freitag (20:30 Uhr) empfängt die Werkself Jupp Heynckes und Co. zum Auftakt der Rückrunde.