17.01.2018 10:14 Uhr

Heldt über S04-Abschied: "Emotionalster Moment"

Horst Heldt (li.) wurde Mitte 2016 vom FC Schalke 04 verabschiedet
Horst Heldt (li.) wurde Mitte 2016 vom FC Schalke 04 verabschiedet

Seit Anfang März 2017 leitet Horst Heldt als Manager die Geschicke von Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96. Rund ein Jahr zuvor wurde er nach sechs Jahren im Amt beim FC Schalke 04 verabschiedet. Am Sonntag (18:00 Uhr) kehrt der 48-Jährige in offizieller Funktion an seine alte Wirkungsstätte zurück und ist voller Vorfreude. 

Sein letzter Auftritt für die Knappen verlief hochemotional. Die Königsblauen gewannen am letzten Spieltag in Hoffenheim und qualifizierten sich für die Europa League. "Die Spieler wurden gefeiert", erinnert sich Heldt in der "Sport Bild" und schob nach "Ich wollte damals nicht in die Kurve, aber die Mannschaft hat mich geholt. Dann war es nicht mehr aufzuhalten. Alle Dämme brachen."

Der Sportdirektor vergoss Tränen, weil ihm klar wurde: "Es ist der Moment der Wahrhaftigkeit, das Kapitel Schalke ist endgültig vorbei." Die Verabschiedung durch die Schalke-Fans beschrieb Heldt als "emotionalsten Moment in meiner Manager-Karriere".

"Die Anerkennung der Anhänger aus der Kurve war mir wichtig, so definiere ich mich", verriet der ehemalige Profi. Diese Form des Lobes habe er nach dem Spiel bei der TSG erhalten. "Es war die größte Anerkennung, die ich je bekommen habe, weil alles authentisch war."

"Gab damals den Moment, wo es geknallt hat"

Abgelöst wurde der Manager von Christian Heidel, den Klub-Boss Clemens Tönnies im Hintergrund verpflichtet hatte, obwohl er Heldt ein Jahr zuvor noch eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt hatte. Doch der Ärger darüber ist längst verraucht, auch wenn der heutige Hannover-Sportdirektor zugibt: "Natürlich gab es damals den Moment, wo es zwischen uns beiden in Anführungszeichen geknallt hat, ohne im Detail darauf einzugehen." 

Nun pflege er "eine große Freundschaft" mit Tönnies. "Das macht man nicht, wenn man im Groll auseinandergegangen ist. Ich lege in Gesprächen auch großen Wert auf seine Meinung, dabei reden wir aber selten über Schalke", erklärte Heldt. 

Neben dem Manager kehrt auch H96-Coach André Breitenreiter nach Gelsenkirchen zurück. "Unter ihm gelang Schalke der beste Saisonstart aller Zeiten, Schalke wurde am Ende Fünfter, auch die Spielweise war toll. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass André nicht toll empfangen wird", schaute Heldt entspannt auf das Spiel gegen die Königsblauen: "Er wurde damals in Hoffenheim auch mit Applaus verabschiedet. Zu Recht."