09.02.2018 14:57 Uhr

Heynckes: "Erfreuliche Luxusprobleme"

Jupp Heynckes ist froh auf alle Spieler zurückgreifen zu können
Jupp Heynckes ist froh auf alle Spieler zurückgreifen zu können

Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes drohen in den kommenden Wochen in seinem hochkarätig besetzten Kader einige harte Entscheidungen. Drei Stars müssen sogar auf die Tribüne.

Jupp Heynckes lächelte nur kurz. Problem? "Das ist ein Luxusproblem. Darüber mache ich mir keine Gedanken", sagte der erfahrene Trainer von Bayern München, nachdem er unlängst zu möglichen Härtefällen in seinem Kader befragt wurde.

Dabei drohen dem 72-Jährigen in den kommenden Wochen einige harte und unliebsame Entscheidungen. Schon am Samstag im Bundesligaspiel gegen Schalke 04 stehen Heynckes erstmals alle 19 Feldspieler zur Verfügung. Für drei Stars bleibt nur die Tribüne der Allianz Arena.

Für Thiago noch zu früh

Einer davon wird Thiago sein, der elf Wochen lang wegen eines Muskelteilrisses ausgefallen war. Der Spanier, so Heynckes, sei zwar fit, "aber bei ihm bin ich vorsichtig, ich lasse ihn noch draußen", kündigte Heynckes an.

Er "überlege, ihn am kommenden Samstag in Wolfsburg von Beginn an spielen zu lassen." Wer die anderen zwei Profis sind, die das harte Los treffen wird, ließ Heynckes am Freitag noch offen.

Heynckes kann aus dem Vollen schöpfen

Der Coach sieht die durchaus brisante Situation ohnehin gelassen. Dass alle fit und gesund seien, "ist doch erfreulich". Es gehöre zum Trainerberuf eben dazu, "dass man unangenehme Nachrichten überbringen muss", sagte er.

Heynckes erkennt sogar Vorteile darin, dass er in Wochen mit Liga, Pokal und vor allem Champions League viele Optionen hat: "Man kann Substanz sparen. Die Spieler sind fitter, körperlich präsent. Es ist positiv, dass alle spielen können."

Wer beißt sich in die erste Elf?

Aus Trainersicht mag das so sein, bei den Stars dürfte das für wenig Begeisterung sorgen, wenn sie außen vor sind. Zumal sich einige Bayern-Profis wie Arjen Robben, Franck Ribery oder Rafinha für neue Verträge empfehlen wollen, andere wiederum kämpfen um ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Russland wie etwa Sebastian Rudy, Sandro Wagner, Corentin Tolisso oder Kingsley Coman.

Das Gerangel um die begehrten Plätze wird entsprechend groß sein. Einen Spannungsabfall angesichts von 18 Punkten Vorsprung in der Liga befürchtet Weltmeister Mats Hummels genau deshalb nicht. "Wir haben auf jeder Position einen großen Konkurrenzkampf. Jeder muss sich beweisen, will Spielzeit kriegen", sagte der Innenverteidiger. Es gehe ja sogar "um Kadernominierungen, da wird jeder jedes Spiel nutzen, um seine bestmögliche Leistung zu zeigen".

So könnte Bayern gegen Besiktas auflaufen

Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse am 20. Februar gegen Besiktas Istanbul kristallisiert sich eine Elf heraus, auf die Heynckes baut. Dazu gehören in der Abwehr vor Sven Ulreich Joshua Kimmich, Hummels, Boateng und David Alaba. Die Sechserposition besetzt wie im Triplejahr 2013 Martinez. In der Offensivreihe sind nach jetzigem Stand, Robben, Müller, James und Ribery erste Wahl. Torjäger Robert Lewandowski ist ohnehin gesetzt.

Ersatz wären in diesem Fall die Abwehrspieler Niklas Süle, Rafinha und Juan Bernat. Dazu kämen die Mittelfeldakteure Rudy, Tolisso, Arturo Vidal, Coman und Thiago sowie Angreifer Wagner. Neun Stars für sechs Plätze - auf der Ersatzbank des FC Bayern.