14.02.2018 22:37 Uhr

Dreierpack Mané! Liverpool schießt Porto ab

Sadio Mané (mi.) traf bei Liverpools Kantersieg in Porto dreifach
Sadio Mané (mi.) traf bei Liverpools Kantersieg in Porto dreifach

Teammanager Jürgen Klopp kann mit dem FC Liverpool in der Champions League für das Viertelfinale planen.

Durch einen triumphalen 5:0 (2:0)-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Porto hält die Mannschaft von Borussia Dortmunds früherem Meistermacher besonders dank eines Dreierpacks von Sadio Mané für das Rückspiel am 6. März (Dienstag) an der heimischen Anfield Road alle Trümpfe in der Hand.

Ein Doppelschlag durch Mané (25.) und den ägyptischen Stürmerstar Mohamed Salah (29.) ebnete Englands früherem Rekordmeister den Weg zum ersten Erfolg in Portugal nach beinahe 34 Jahren. Mané (53.), der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (69.) und erneut Mané (85.) stießen für die Briten vor 47.718 Zuschauern das Tor zur Runde der besten Acht nach dem Seitenwechsel sperrangelweit auf.

Klopp schenkte in Liverpools erstem Achtelfinale in der europäischen Königsklasse seit 2009 erwartungsgemäß dem deutschen Schlussmann Loris Karius das Vertrauen. Allerdings baute der Reds-Coach im Vergleich zur Generalprobe drei Tage zuvor in der Premier League beim FC Southampton auf drei Positionen um: Dejan Lovren verteidigte für den Ex-Schalker Joel Matip, während im Mittelfeld James Milner für Alex Oxlade-Chamberlain und Kapitän Jordan Henderson für den deutschen Nationalspieler Emre Can (gesperrt) in die Anfangsformation rückten.

In der Aufstellung der Gastgeber fehlte erneut Torjäger Vincent Aboukar: Portos 20-facher Saisontorschütze aus Kamerun saß beim Vorrundengegner des deutschen Vizemeisters RB Leipzig nicht einmal auf der Bank.

Klopp hatte seine Mannschaft vor dem Anpfiff im Estadio do Dragao nochmal auf unbedingtes Engagement eingeschworen. "Dieses Spiel wird uns alles abverlangen", hatte der 50-Jährige schon am Tag vor dem Duell der früheren Champions-League-Sieger gemutmaßt.

Letztlich aber wurde seine Mannschaft ihrer Favoritenrolle leichter gerecht als erhofft. Nach rund einer Viertelstunde, in denen sich die Hausherren gelegentlich in der Nähe von Liverpools Strafraum blicken ließen, übernahmen die Reds zunehmend das Kommando.

Einmal mehr angetrieben auch Firmino erhöhte Liverpool kontinuierlich den Druck. Gleichwohl ließen gute Torchancen zunächst noch auf sich warten.

Mané bricht den Bann nach 25 Minuten

Nach 25 Minuten aber brach Mané auf Vorlage von Goerginio Wijnaldum den Bann. Bei seinem erfolgreichen Schuss aus acht Metern profitierte der Senegalese allerdings auch von einem kapitalen Fehler durch Portos Schlussmann Jose Sa.

Liverpool nutzte anschließend Portos spürbare Verunsicherung und setzte nach. Nur vier Minuten nach der Führung traf Milner mit einem Versuch von der Strafraumgrenze zunächst nur Aluminium, doch Salah nahm den Abpraller auf, umspielte Sa und schob zum bereits entscheidenden 2:0 für das Team von der Merseyside ein. Für Afrikas Fußballer des Jahres bedeutete der Treffer schon den 24 Treffer in Liverpools 26 vergangenen Pflichtspielen.

Porto erholte sich erst kurz vor der Pause von Liverpools effektiver Chancenverwertung. Bei einem Schuss von Tiquinho Soares muss der Ex-Mainzer Karius allerdings nicht eingreifen.

Porto völlig überfordert, Liverpool gnadenlos effizient

Im zweiten Abschnitt bemühte sich Porto, das in der vergangenen Champions-League-Saison in der Runde der besten 16 am späteren Finalisten Juventus Turin gescheitert war, zwar mutiger um mehr Torgefährlichkeit. Doch die Versuche der in der heimischen Liga noch ungeschlagenen Iberer waren zumeist harmlos.

Ganz anders Liverpool. Gleich beim ersten ernsthaften Vorstoß in Portos Torraum nutzte Mané einen abermaligen Abpraller nach einem Schuss von Firmino zum 3:0. Ein weiteres Beispiel seiner imponierenden Effizienz lieferte Klopps Mannschaft beim 4:0, als Firmino eine Vorlage von Milner verwandelte. Mané besiegelte schließlich die Demütigung für die Platzherren.

Porto hatte Liverpools Überlegenheit mit zunehmender Spieldauer immer weniger entgegenzusetzen. Nach ihrer desolaten Heimvorstellung dürfen sich die Portugiesen keinerlei Hoffnung mehr auf ein "Wunder von der Anfield Road" machen.